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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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war.
    Eines nach dem anderen! , nahm sie sich entschlossen vor. Zuerst das Etwas verfolgen und erreichen, dann prüfen, ob sich Eve tatsächlich in seinem Magen befand oder anderswo steckte, und dann den Weg zurücksuchen.
    Sie starrte das Sumpfwasser vor sich an, das sich jetzt beruhigte.
    Dann ließ sie sich längs hineinsinken, um ihr Gewicht auf die größtmögliche Fläche zu verteilen. Sie bewegte sich vorwärts, bis das Wasser tief genug war, dass sie schwimmen konnte.
    »Wenn ich das nächste Mal hierherkomme, ziehe ich mich vor dem Durchgang aus, dann bleiben die Klamotten trocken«, beschloss sie. Jetzt lohnte es sich nicht mehr.
    Schwimmend, den Leuchtstab wieder hochgereckt, nahm sie die Verfolgung auf.
    ***
    »Verdammt, die können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben«, polterte Robert Tendyke. Seit wenigstens zwanzig Minuten suchten sie jetzt nach Nicole und der Studentin, ohne auch nur die geringste Spur zu finden. Es war, als hätten sich die beiden in Luft aufgelöst.
    Es dauerte eine Weile, bis Zamorra auf die Idee kam, die Zeitschau einzusetzen. Seit seinem Fiasko bei der Jagd auf die Flötenspielerin hatte er diese Option weit zurückgedrängt. Die Erfahrung, die er da gemacht hatte, steckte ihm noch in den Knochen.
    Dabei war es in Wirklichkeit nicht die Zeitschau selbst, die ihn fast umgebracht hatte, sondern die Überdosis des regenerierenden »Zaubertranks«, die er sich anschließend verpasst hatte. Trotzdem brachte sein Unterbewußtsein beides in engen Zusammenhang.
    Auch jetzt musste er sich überwinden, diese spezielle Fähigkeit des Amuletts einzusetzen. Aber dann setzte er Tendyke von seinem Vorhaben in Kenntnis. »Es wird mich nur wenig Kraft kosten, weil das Verschwinden der Ladys ja gerade mal eine halbe Stunde zurückliegt. Das ist kein Problem.«
    Er sagte es vorwiegend, um sich selbst zu beruhigen.
    Dann aktivierte er das Amulett entsprechend. Der stilisierte Drudenfuß in der Mitte der handtellergroßen Silberscheibe verwandelte sich in eine Art Mini-Bildschirm und zeigte die nähere Umgebung wie in einem rückwärtslaufenden Film.
    Es dauerte nicht besonders lange, bis das Bild nur ein paar Meter von Zamorras Position entfernt ein flimmerndes Lichtfeld zeigte, aus dem Nicole »herauskam« - in Wirklichkeit war sie natürlich hineingegangen. Und wiederum kurz darauf spielte sich dasselbe bei Eve Wynwick ab.
    Das Amulett übertrug den Ton zwar nicht, aber, das musste der Moment gewesen sein, in welchem die beiden Männer den Schrei hörten.
    Eve war also in dem Flimmern verschwunden, und Nicole ihr gefolgt.
    »Ein Weltentor?«, überlegte Tendyke.
    »Aber eines, das sich anschließend geschlossen hat«, sagte Zamorra.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Tendyke. »Solange wir nicht wissen, wohin dieses Tor führt…«
    Zamorra, der sich aus seiner Zeit schau-Halbtrance wieder gelöst hatte, winkte ab. »Ich versuche, es wieder zu öffnen. Wenn wir dann hindurchgehen, wissen wir, wohin es führt.«
    »Wie willst du das denn anstellen?«
    Zamorra lächelte unfroh. Das Buch der dreizehn Siegel hatte zumindest einen Vorteil: Er hatte daraus ein paar neue Tricks gelernt, die das Amulett draufhatte. Ein Weltentor zu öffnen, gehörte dazu.
    Wenn mir Taran keinen Streich spielt, wird es gehen , dachte er.
    Er verschob einige der Hieroglyphen in einer Kombination, wie er sie früher nicht gekannt hatte. Als er die Bereitschaft des Amuletts spürte, konzentrierte er sich, das Weltentor wieder zu öffnen.
    Aber da - verschwand die Silberscheibe aus seinen Händen!
    ***
    Nicole war vorsichtig. Nach einer Weile hielt sie in ihren Schwimmbewegungen inne und lauschte. Es war still geworden.
    Von dem Etwas, der Bestie, war nichts mehr zu hören. Sie lauerte irgendwo auf ihre Verfolgerin. Nicole spürte es, auch wenn sie nichts hörte. Ihre Para-Fähigkeit, die Nähe von Schwarzblütigen fühlen zu können, verriet es ihr. Nicht weit entfernt wartete die Bestie auf ihr nächstes Opfer.
    Zumindest sah sie Nicole wohl als Opfer an.
    Doch die dachte gar nicht daran, sich in diese Rolle zu fügen. Jetzt, da sie wusste, dass das Biest nicht weit entfernt lauerte, konnte sie sich wieder mit Schwimmbewegungen über Wasser halten. Aber das wurde hier flacher.
    Erleichtert stellte Nicole fest, dass der Grund hier fester war. Sie schien aus dem Sumpfrandgebiet heraus zu sein. So konnte sie sich aufrichten, ohne dass sie Gefahr lief, einzusinken und stecken zu bleiben.
    Im Licht des Leuchtstabs versuchte

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