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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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nicht unbedingt alles Heldentaten waren, die ich da vollbracht habe und auf die ich stolz sein könnte.«
    »Stell dich nicht so an, mein Freund.«
    Zamorra winkte ab. Das Geplänkel half ihm nicht weiter. Er wusste immer noch nicht, wie er vorgehen sollte, um durch dieses Tor zu kommen.
    Da kam etwas von der anderen Seite zu ihnen!
    ***
    Nicole erreichte die Stelle, wo sie wieder festen Boden unter die Füße bekam. Genau dort stieß sie gegen etwas Hartes, Bewegliches. Sie forschte nach und fand ihren Blaster.
    »Deibel auch! Das Biest kann spucken…«
    Im Amulettlicht sah sie nun auch, dass das ohnehin brackige Wasser hier und da noch eine seltsame Substanz beinhaltete. Ihr wurde schon wieder übel, als sie erkannte, worum es sich dabei handelte. Das Monstrum hatte seinen Magen- und Maulinhalt entweder tatsächlich so weit aus dem Rachen hinaus geschleudert, oder die üble Masse war, wie auch der Blaster, von einer Unterströmung mitgezogen worden. Aber von dieser Strömung hatte sie nichts gespürt. Zudem würde es bedeuten, dass dieses Sumpf gewässer nur der Ausläufer eines Meeres war. Aber dafür war die Höhle bei Weitem nicht groß genug.
    Also war wohl eher die erste Vermutung korrekt.
    »Manno!«, murmelte Nicole. »Das Mistvieh übertrifft ja jede Panzerhornschrexe!«
    Eve Wynwick hatte das Biest aber nicht mit ausgespuckt. Nur die Strahlwaffe.
    Was jetzt?, fragte die Dämonenjägerin sich. Allein wurde sie mit dem Sumpfdrachen nicht fertig. Der würde sie vermutlich daran hindern, das Amulett noch einmal gegen ihn einzusetzen. Sie brauchte also Hilfe.
    Die gab es aber nur auf der anderen Seite des Tores, und von dem war nichts zu sehen.
    Im nächsten Moment wurde ihr die Entscheidung abgenommen, wie sie nun vorgehen sollte. Etwas kam mit schäumender Bugwelle, brüllend und rasend schnell auf sie zu.
    Die Bestie war zu allem Überfluss auch noch rachsüchtig!
    Erneut schnappte sie nach Nicole, die keine Chance mehr hatte, zu flüchten. Da war das riesige Maul mit den langen, spitzen Zähnen schon, klappte zu - und gerade noch im letzten Moment bekam Nicole zwei von den Zähnen zu fassen und schnellte sich daran hoch.
    Zugleich riss das Biest den Kopf empor. Der Schwung katapultierte Nicole durch die Luft. Die Zähne musste sie loslassen. Eine Sekunde später prallte sie auf die vorgestreckte Schnauze des Ungeheuers. Sie rollte sich ab, in Aufwärtsrichtung.
    Glück gehabt!
    Der Länge nach schlug sie auf den Schädel. Ihre Finger krallten sich an den großen Schuppenplatten fest.
    Unterdessen raste die Bestie mit unverändertem Tempo weiter - durch das blitzschnell vor ihr entstehende Weltentor hindurch auf die andere Seite!
    ***
    Zamorra reagierte blitzschnell und riss Tendyke zur Seite. Etwas ungeheuer Großes raste über sie weg, an ihnen vorbei, laut brüllend. Zamorras Hand mit dem Blaster flog hoch. Der blassrote Laserblitz erfasste sein Ziel, richtete aber zu Zamorras Erschrecken nichts aus. Eine gewaltige Pranke verfehlte die beiden Männer nur knapp.
    Eine schlanke Gestalt mit rotem Heer wirbelte durch die Luft. Ein gellender Schrei mischte sich unter das zornige Brüllen des Monsters. Während Tendyke aufsprang und seitwärts davonrannte, um die Bestie abzulenken, schaffte Zamorra es, die durch die Luft fliegende Gestalt halbwegs aufzufangen, als sie den Boden erreichte.
    Nicole?
    Aus dem Amulett in ihrer Hand flirrten silberne Blitze. Noch lauter brüllte das Monster und sprang so schnell wieder rückwärts, wie es aufgetaucht war. Es verschwand, und mit ihm das blaue Flimmern, durch das es gekommen war.
    Es wurde wieder still; totenstill…
    ***
    Zamorra ließ Nicole los, nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie frei stehen konnte. Zuerst zitterte sie noch, aber dann straffte sich ihre Gestalt.
    »Danke«, murmelte sie, ohne dass sie beide so recht wussten, wofür.
    »Was, zur Hölle, war das?«, stieß Tendyke hervor.
    »Das Biest, das Mercury umgebracht hat«, sagte Nicole. Leise fügte sie hinzu: »Und vermutlich hat es auch Wynwick verschlungen. Andererseits…«
    »Was willst du sagen?«, fragte Zamorra, als sie verstummte.
    »Als das Monster sich nach meinem Amulett-Treffer ausgekotzt hat, ist alles Mögliche rausgeflogen, aber kein Skelett.«
    »Ausge…«
    »Das ist 'ne lange Geschichte«, unterbrach Nicole Tendyke, der seiner Verwunderung Luft machen wollte. »Erzähle ich euch später. Jetzt will ich erst mal nur weg hier. Und ich muss aus diesen nassen Klamotten

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