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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Bestie rülpste und hustete kräftig. Ein Schwall stinkender Luft traf Nicole und raubte ihr schier den Atem. Sie wurde von der Schlundöffnung zurückgestoßen und landete wieder in unmittelbarer Reichweite der Zähne. Aber der Blaster wurde zu ihrem Leidwesen nicht wieder hochgespült.
    Jetzt musste sie also zusehen, dass sie nur mit dem Amulett zurechtkam!
    Sie verschob einige der leicht erhaben gearbeiteten, bislang unentzifferbaren Hieroglyphen. Das Amulett reagierte und verschoss silbern leuchtende Blitze. Sekundenlang wurde das Innere des Maules von dem magischen Licht erfüllt.
    Die Bestie brüllte!
    Und das mit einer Lautstärke, dass Nicole glaubte, ihre Trommelfelle müssten platzen. Das Ungeheuer riss das Maul weit auf - und spie die Dämonenjägerin wieder aus!
    Sie flog durch die Luft und landete fast ein Dutzend Meter entfernt im Wasser. Der Aufprall traf sie wie der Schlag mit einem Dampfhammer, weil sie keine Gelegenheit bekommen hatte, sich darauf vorzubereiten. Vor Schmerz und Schock ließ sie Amulett und Leuchtstab fallen. Das Amulett war kein Problem, das konnte sie sofort wieder zu sich rufen - aber der Stab erlosch sofort und sank weg.
    Das Monster brüllte immer noch in voller Lautstärke, würgte und hustete. Nicole setzte das Amulett als Lichtquelle ein und wünschte sich im nächsten Moment, das nicht getan zu haben.
    »Ein Pferd, das direkt vor der Apotheke kotzt, ist nichts dagegen«, ächzte sie und kämpfte gegen eigene Übelkeit an.
    Aber angesichts der Menge an stinkender Masse, die das Ungeheuer geräuschvoll von sich gab, schaffte sie es nicht und musste sich ihre letzte Mahlzeit noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
    Was das Amulett da im Maul angerichtet hatte, war schon phänomenal.
    Im Amulettlicht sah Nicole die Bestie jetzt fast komplett, die am Ufer auf sie gelauert hatte. Die Ähnlichkeit mit einem Drachen war enorm, nur konnte dieses Monster nicht dem Drachenland entstammen, weil es eindeutig schwarzmagisch war. Ein Drachendämon… Nicole, wünschte sich, Ritter Georg oder Jung-Siegfried zu sein - die hatten ihre Drachen doch eher im Vorbeigehen erschlagen!
    Endlich wurde das Drachenmaul wieder zugeklappt, und die Bestie zog sich freundlicherweise erstmal zurück, wobei sie die Bodenpflanzen des Dschungels munter zertrampelte. Und Nicole fragte sich zum ersten Mal, ob sich dieser Dschungel ebenfalls in der Höhle befand oder irgendwo anders.
    Wahrscheinlich in der Höhle, weil es stockfinster war. In freier Wildbahn hätte wenigstens über dem Gewässer ein abendlicher Lichtschimmer sein müssen.
    Mit ein paar Schwimmbewegungen ging Nicole auf Abstand zu der Suppe, die sie selbst den Fischen geopfert hatte, tauchte und suchte nach dem Leuchtstab. Wenigstens das Amulett ging beim Wasserkontakt nicht aus.
    Deshalb fand sie den Stab, holte ihn wieder an die Oberfläche und versuchte ihn einzuschalten. Aber das funktionierte nicht. Der Wassèrkurzschluss hatte wohl Zerstörungen angerichtet.
    »Wäre ja auch zu schön gewesen…«
    Aber vielleicht hatte das Monster ja auch den Blaster wieder ausgekotzt. Die Sache hatte nur ein großes Handicap: Wenn, dann befand sich die Waffe irgendwo in der fragwürdigen Masse, die das Monster abgesondert hatte. Und Nicole hatte keine besondere Lust, sich ausgerechnet damit näher zu befassen…
    ***
    »Du gibst auf?«, fragte Tendyke.
    Zamorra schüttelte nur den Kopf. Er überlegte, wie man dieses flimmernde Tor austricksen konnte. Irgendwo auf der anderen Seite befand sich Nicole, Wahrscheinlich brauchte sie Hilfe. Aber wie sollte er ihr diese Hilfe bringen?
    Seine magischen Mittel reichten nicht aus. Und selbst wenn er Freunde um Hilfe bat - wer von ihnen konnte ein Weltentor öffnen? Da fiel ihm nur der Jungdrache Fooly ein. Aber den hierher zu bekommen, noch dazu schnell genug, war praktisch unmöglich.
    »Merlin«, überlegte Tendyke. »Der könnte eventuell…«
    »Merlin ist wahrscheinlich tot«, sagte Zamorra. »Lucifuge Rofocale hat ihm eine tödliche Verletzung zugefügt. Fooly und ich haben ihn zwar in seine Burg und seine Regenerationskammer gebracht, aber das ist nun schon eine Weile her. Da er sich nicht wieder zurückgemeldet hat, nehme ich an, dass die Regeneration nicht funktioniert hat und Merlin tot ist.« [3]
    Der Abenteurer knurrte eine Verwünschung. »Wieso weiß ich nichts davon?«
    »Vielleicht, weil's dir keiner erzählt hat - wie wahrscheinlich so einiges nicht aus der Zeit mit dem Buch der Siegel. Weil es

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