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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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erzählte auch nicht immer von allen Dingen, an denen er und seine Abteilung arbeiteten.
    Zamorra grinste Tendyke an. »Beschlagnahmt«, sagte er.
    Der Konzernchef verzog das Gesicht. »Na schön«, sagte er schließlich. »Wenn ich nein sage, klaust du es ja trotzdem.«
    »Nicht es - sie. Beide.« Zamorra hob eine Hand mit zwei ausgestreckten Fingern und deutete dann auf sich und auf Nicole.
    »Du ruinierst meine Firma«, seufzte Tendyke. »Ist dir eigentlich klar, was so ein Gerät kostet?«
    Der Parapsychologe nickte.
    »Geld«, sagte er. »Elefanten und Backsteine sind ja als internationale Zahlungsmittel nicht zugelassen.«
    Tendyke nickte. »Ja, Geld. Die Phönizier haben's erfunden - aber warum nur so wenig?«
    »Wenn ich das nächste Mal einen treffe, frage ich ihn danach«, versprach Zamorra. »Jetzt sollten wir aber erstmal die Neugier des hochverehrten Auditoriums stillen.«
    Und sie erzählten Professor Mills und seinen Studenten, was sich unten abgespielt hatte.
    ***
    »Wir sollten die Ausgrabungsarbeiten beenden, das Camp abbauen und heimkehren«, sagte Professor Mills nach einer Weile allgemeinen Schweigens. »Die Leistungsscheine gibt es für alle studentischen Teilnehmer trotzdem. Niemand verliert also etwas, aber jeder kann sich in Sicherheit bringen.«
    »Sie werfen recht großzügig mit den Scheinen um sich, Kollege«, sagte Zamorra. »Was wird der Dekan Ihrer Fakultät dazu sagen?«
    »Ich bin der Dekan«, versetzte Mills trocken. »Und mir sind zwei Tote zwei zu viel.«
    »Wer sagt denn, dass Eve tot ist?« Stan Bruck schüttelte den Kopf. »Vielleicht hat sie sich nur irgendwo da unten vor dem Monster versteckt.«
    »Ich bin sicher, dass wir über kurz oder lang ihr Skelett finden werden«, murmelte der Professor düster.
    Zamorra sah in die Runde. »Meinetwegen können Sie Ihre Zelte hier abbrechen. Aber dann bleibt das Rätsel dieser unterirdischen Stadt auf längere Sicht ungelöst. Ich werde jedenfalls hier bleiben und versuchen, das Monster unschädlich zu machen.«
    »Dann hoffen Sie mal, dass es nicht Sie unschädlich macht«, unkte Mills. »Mann, ich würde ja liebend gern hier weitermachen! Ich bin nicht Archäologe geworden, um die Rätsel der Menschheit einfach rechts und links neben meinem Lebensweg liegen zu lassen, sondern alles in mir fiebert danach, zumindest dieses Rätsel zu lösen. Aber…«
    »Und dann der Ruhm, den Sie ernten werden«, sagte Terk sarkastisch. »Presseberichte, TV-Auftritte - der Mann, der das Geheimnis der Blauen Stadt enträtselte! Man wird sich um Sie reißen, Ihnen das Geld in den Rachen werfen, Sie werden Bücher verkaufen…«
    »Ach, halten Sie doch den Mund, Mann!«, fuhr der Professor ihn an. »Sie haben ja keine Ahnung! Ich bin ohne Ruhm und Geld alt geworden, und ich kann auch noch viel älter werden. Darum geht es mir doch überhaupt nicht, sondern um Wissen! Terk, nur das Wissen bringt die Menschheit voran, nicht ein Name auf einem Buchdeckel oder in einer Talk-Show! Aber wenn ich hierbleibe, kann es sein, dass ich eben nicht noch älter werde, ob mit oder ohne Ruhm und Geld!«
    Er sah Zamorra an. »Und Sie wollen allen Ernstes hierbleiben? Geht es Ihnen etwa um Ruhm und Geld? Können Sie gern haben. Ich verzichte darauf.«
    »Ruhm brauche ich nicht, Geld habe ich genug«, sagte Zamorra.
    »Klar«, grinste Tendyke. »Deshalb musst du meiner Firma auch teure Geräte klauen.«
    »Die du mir sowieso zur Verfügung stellen würdest«, konterte Zamorra und wandte sich wieder Mills zu. »Mir geht es darum, unsere Welt ein bisschen sicherer zu machen. In zehn, fünfzehn Jahren wird vielleicht ein anderer diese Höhle entdecken - und das Monster wird auch ihn umbringen. Das will ich verhindern.«
    »Wo wir gerade dabei sind«, warf Nicole ein, »Sie haben uns noch gar nicht erzählt, wie Sie die Höhle und die Stadt gefunden haben.«
    Mills seufzte.
    »Durch Zufall«, gestand er. »Es ist etwa zwei Jahre her. Damals machte ich Urlaub in Manaus. Ich lernte ein paar Leute kennen, wir saßen mehrere Abende an der Hotelbar, und irgendwann bot einer von ihnen eine Wette an: Dass er mit einem Hubschrauber treibstoffsparend bis was-weiß-ich-noch-wohin fliegen könne. Er setzte fünfzigtausend Dollar. Wir anderen waren verrückt genug, die Wette zu halten. Am nächsten Tag, wieder nüchtern, beharrte er auf der Wette und besorgte wahrhaftig in kürzester Zeit die Dollars als Wetteinlage. Okay, von uns anderen verlangte er das nicht, sondern glaubte einfach,

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