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0856 - Treffpunkt Totenwelt

Titel: 0856 - Treffpunkt Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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derzeitigen Intelligenzen - einschließlich der Superintelligenzen - diesen Weg freizuhalten, indem Zuspitzungen der Gegensätzlichkeiten abgebogen und die Gemeinsamkeiten gefördert wurden, das war die erste Aufgabe, die den Hütern des Lichts von ihren Vorfahren gestellt worden war.
    Es war eine Bürde, die den Hathor manchmal schwer belastete, denn seine Möglichkeiten waren begrenzt - und die negativen Tendenzen entwickelten sich oft erschreckend stark. Sehr oft fühlte sich Tengri Lethos einsam, obwohl er Freunde besaß, die aber nicht in der Lage waren, sein Denken zu übernehmen.
    Gewiß, hin und wieder gab es Kontakte zu Superintelligenzen, wie beispielsweise ES.
    Aber diese Superintelligenzen waren die Produkte ganz anderer Entwicklungen als die Hüter des Lichts. Deshalb gab es nur wenige Gemeinsamkeiten. Außerdem befanden sich die meisten Superintelligenzen, die Tengri Lethos getroffen hatte, auf dem falschen Wege - und einige von ihnen hatten den Hüter des Lichts erbarmungslos gejagt.
    Eigentlich, so überlegte Tengri Lethos, kannte er nur eine Superintelligenz, die einem sauberen, klar vorgezeichneten Wege zu folgen versuchte.
    Und in diesem „zu folgen versuchte" lag bereits wieder eine Tragik, denn auch ES geriet oft auf den falschen Weg oder beging Fehler, die es hinterher nur mühsam korrigieren konnte. Und er, Tengri Lethos, befand sich auf einer Stufe der Entwicklung, die unter der von ES lag.
    Dennoch hatte ES kürzlich Kontakt mit ihm aufgenommen und ihn gebeten, gemeinsam mit einem anderen Wesen etwas zu korrigieren, das weite Teile des Universums bedrohte. ES konnte oder durfte demnach nicht in alle Entwicklungen selbst eingreifen und war gezwungen, sich der Hilfe von Intelligenzen zu bedienen, die sich unter seinem geistigen Niveau befanden.
    Tengri Lethos reckte sich unwillkürlich.
    „Ich bin ein Hüter des Lichts, also muß ich tun, was in meinen Kräften steht, um das Licht vor der Finsternis zu bewahren!" sagte er entschlossen.
    Er aktivierte seinen Spontantransmitter und stand gleich darauf am gegenüberliegenden Teil der riesigen Halle. Dort befand sich ein Tor - und dahinter lag wahrscheinlich ein Weg, der zur Oberfläche führte und vielleicht zu neuen Erkenntnissen.
     
    *
     
    Kershyll Vanne überlegte noch, wie er erreichen konnte, daß die Roboter ihn zu der gigantischen Halle in der Tiefe des Planeten und damit zu Tengri Lethos brachten, als sich das Bewußtsein von Hito Guduka bei ihm meldete.
    Ich bin schon eine ganze Weile da, habe aber erst einmal nur gelauscht, um herauszufinden, worum es überhaupt geht! teilte ihm Guduka mit. Und ich habe einen bestimmten Verdacht.
    Vanne spürte, daß Hito Guduka den gemeinsamen Körper übernehmen wollte. So etwas brauchte zwischen den Bewußtseinen des Konzepts nicht ausgesprochen werden. Bereitwillig gab Vanne die führende Position für Guduka frei. Er hoffte, daß der Totalenergie-Ingenieur mehr Erfolg haben würde als er.
    Sofort trat Guduka an die Stelle des Lead-Bewußtseins. Er wurde das Lead-Bewußtsein.
    „Ich muß einen Test durchführen, bevor ich gezielt darauf hinarbeiten kann, die Schläfer zu wecken!" sagte er zu den Robotern.
    Als sie nicht darauf reagierten, sondern ihn ungeduldig anstießen, wollte sein cholerisches Temperament ihn wütend hochfahren lassen. Doch er beherrschte sich, weil er einsah, daß er damit nur Verwirrung schaffen und die Lage komplizieren würde.
    Da die Roboter offenbar ohnehin nicht feststellen konnten, welchem Zweck seine Schaltungen dienten, schickte er sich an, den erforderlichen Test durchzuführen. Im Unterschied zu Kershyll Vanne hatte er die Schaltsystematik der Zentrale in ihren wichtigsten Funktionen intuitiv durchschaut - und als Folge davon war ihm sein Verdacht gekommen, über den er aber noch nicht hatte sprechen wollen.
    Die ersten Testschaltungen bestätigten einen Teil seines Verdachts. Hito Guduka stellte fest, daß die Wiedererweckungsautomatik sich sofort nach der Materialisierung des Planeten eingeschaltet hatte. Ihr Programm war speichergetreu abgelaufen.
    Dennoch waren die Schläfer nicht erwacht.
    Das konnte selbstverständlich mehrere Gründe haben, aber mit seinem immensen Wissen und seinem hellsichtigen Gespür für technische Zusammenhänge ahnte Guduka, daß nur ein Grund in Frage kommen konnte.
    Er hoffte, daß kein bestimmter Kode dazu notwendig war, um mit Hilfe der Schaltungen dieser Zentrale gewisse Aufzeichnungen abzurufen, die sich nach seinem

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