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0857 - Die Schnitterin

0857 - Die Schnitterin

Titel: 0857 - Die Schnitterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zufrieden geben.«
    »Du glaubst daran, daß dieser Arbeitsplatz weitere Geheimnisse birgt?«
    »Immer.«
    »Okay, suchen wir weiter.« Sukos Mißtrauen war mir entgegengekommen. Auch ich wollte mich nicht damit abfinden, hier unten nur die Statuen entdeckt zu haben. Das konnte nicht alles gewesen sein, und wir ließen die sehr menschlichen Kunstwerke stehen, um den zweiten Teil dieser großen Kellergruft durchsuchen zu können. Hinein in die Tiefe, wo auch das Licht brannte, aber längst nicht so hell wie im vorderen Bereich.
    Es war schon raffiniert gemacht worden. Je tiefer wir in den Keller eindrangen, um so mehr verloren die Röhren an Leuchtkraft. Sie wiesen uns den Weg in eine kalte und gleichzeitig etwas unheimlich wirkende Szenerie, wo uns zunächst einmal nichts auffiel, denn in dieser Umgebung hatte der Künstler keine Werke ausgestellt. Sie war so schrecklich leer und grau.
    Suko und ich fühlten uns beide unbehaglich, und wir waren der Meinung, daß die Kälte zugenommen hatte. So leise wie möglich traten wir auf und schauten hoch zur Decke, die wie ein glatter, grauer Himmel über uns schwebte.
    Ich blieb stehen und drehte mich dabei. Vor mir lag die Seitenwand, es war die an der rechten Seite. Ich schaute sehr genau hin, was meinen Freund verwunderte. »Gefällt dir etwas nicht?«
    »Das kann man nicht sagen. Ich habe nur das Gefühl, daß etwas anders ist.«
    »Wie bitte?«
    »Ja, anders.«
    »Und was?«
    »Die Form der Steine, aus denen die Mauer gefertigt wurde. Sie sind anders. Weiter vorn habe ich sie quadratisch gesehen, hier bilden sie Rechtecke, und das stört mich.«
    »Nur die Steine?«
    »Im Prinzip schon. Es kann auch ein anderer Grund sein. Eben die seltsame Form.«
    Suko schaute mich mit einem Blick an, den er lieber nicht kommentierte, aber ich ließ mich nicht beirren. Ich wollte wirklich nachschauen, ob ich mich geirrt hatte oder nicht.
    Es waren nur wenige Schritte zu gehen, bis ich vor der Wand stand und mir die Steine näher anschaute.
    Mich störte nicht nur die Formation, sondern auch die Form, denn sie waren zwar rechteckig, aber die obere Seite zeigte keine Gerade, sie war etwas geschwungen und bildete einen flachen Bogen.
    So etwas hatte ich schon mal gesehen.
    Ähnlich sah es auf Friedhöfen in südlichen Ländern aus und auch in Leichenkammern.
    Mir wurde kalt. Ein klammes Gefühl umfing mich. Ich zählte mehrere dieser Steine, die eigentlich keine mehr waren, sondern nur mehr große Schubladen.
    Auch Suko war jetzt zu mir gekommen. Er sah meine Veränderung im Gesicht, dann deutete ich mit dem ausgestreckten Zeigefinger nach vorn. Mal auf die eine, dann auf die andere Lade.
    »Muß ich dir noch etwas sagen?«
    »Nein, John.«
    »Eben. Ein Leichenhaus, ein Friedhof. Hier unten befinden sich die Gräber…«
    Wir schwiegen beide. In unserer Umgebung war es noch kühler geworden. Jeder von uns war davon überzeugt, vor einer sehr weitreichenden Entdeckung zu stehen, und ich wandte mich nach links und ging die Reihe der »Gräber« ab.
    Jäh blieb ich stehen.
    Ich hatte etwas gesehen. Auf dem Boden lag ein dicker Fleck, dort hatte sich eine Flüssigkeit ausgebreitet, die aus den Ritzen einer dieser Laden geströmt war. Sie klebte noch an der Wand, wo sie in mehreren Fäden hinabgelaufen war, und sie war aus dem gesamten unteren Spalt gedrungen. Und sie war rot.
    Es war Blut!
    »Allmählich gebe ich dir recht«, sagte Suko. »Die großen Überraschungen scheinen uns noch bevorzustehen.«
    »Das denke ich auch.« Ich war näher an die Lade herangetreten, um das Blut untersuchen zu können. Frisch war es nicht mehr, es hatte längst eine dünne Haut bekommen, war dick geworden und sah aus wie roter Pudding, so makaber der Vergleich auch klang.
    »Wie bekommen wir die Lade auf?«
    »Keine Ahnung, Suko.«
    Es waren keine Griffe zu sehen, aber irgendwie mußte der Inhalt hineingekommen sein. »Hier ist alles möglich«, sagte mein Freund.
    »Laß uns nach einem Motor suchen, der dafür sorgt, daß sich diese Dinger öffnen. Ich denke, dieser Brundage hat bewußt gewisse Sicherheiten eingebaut.«
    Es war von uns aus nicht mehr weit bis zum Ende des Gewölbes.
    An der Querwand blieben wir stehen, und genau hier entdeckten wir etwas, das uns überraschte.
    Das kleine Steuerpult mit dem Stuhl davor war uns bisher nicht aufgefallen. Es verschwamm in der Düsternis, aber wir sahen auch einen Schlüssel, der senkrecht in einem Schloß steckte.
    »Er hat für alles gesorgt«, sagte

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