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0857 - Erbe der Aphilie

Titel: 0857 - Erbe der Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terranische Rat für Wissenschaften. „Er hat eine Arbeitshypothese entwickelt, wie man NATHAN viel-leicht beikommen könnte. Ich möchte, daß Augustus ihn unterstützt."
    „Ich bin dazu gerne bereit", erklärte der Ka-zwo hoheitsvoll.
    Hamiller und seine beiden Begleiter betraten den Arbeitssaal. Augustus wurde Pemmo Kalaainen zugewiesen. Hamiller fragte Kanthall: „Wollen Sie sich vorbereiten, oder..."
    „Ich brauche keine Vorbereitung", wurde ihm fast barsch geantwortet. „Zeigen Sie mir den Weg zur nächsten Verbindungsstelle!"
    „Kommen Sie, ich bringe Sie hin", schlug Payne Hamiller vor.
     
    *
     
    Verbindungsstellen wurden die Orte genannt, von denen aus privilegierte Personen Ge-spräche mit NATHAN führen konnten. Der Unterschied zwischen diesen Gesprächen und anderen, die praktisch jedem in den sublunaren Anlagen Beschäftigten offen standen, war, daß NATHAN während des privilegierten Gesprächs Aufträge erteilt werden konnten.
    Zu ermitteln, wie der mächtigen Hyperinpotronik Befehle erteilt werden konnten, war in vergangenen Jahrhunderten fast eine Wissenschaft gewesen. Verschiedene Methoden waren erprobt worden. Viele davon waren sehr kompliziert. Sie erforderten, daß der Befehlsgeber seine Anweisungen einer Gruppe von Spezialisten unterbreitete, die sie sodann in eine Sprache übersetzte, die von NATHAN unmittelbar verstanden werden konnte. Das hatte den Nachteil, daß viele geheime Anweisungen einem zu großen Personen-kreis bekannt wurden.
    Erst kurz vor der larischen Invasion hatte man Vorbereitungen getroffen, NATHANs bio-nische Bestandteile in den Befehlsübermittlungsprozeß mit einzubeziehen. Die gewaltigen Bänke mit lebendem Plasma von der Hundertsonnenwelt waren bis dahin als reine Spei-cherbänke betrachtet worden. Jetzt begann man, Teile davon zu Rechnern umzufunktio-nieren, die zwar wesentlich langsamer arbeiteten als NATHANs positronische Bestandtei-le, dafür aber die Fähigkeit besaßen, menschliche Gedanken nachzuvollziehen und sie in Hyperinpotronik-Befehle umzuwandeln.
    Zur gleichen Zeit waren die Verbindungsstellen eingerichtet worden. Sie waren hierarchisch gestaffelt, ebenso wie es unter den Privilegierten Rangstufen gab, die bestimmten, welche Informationen bei einem Gespräch mit NATHAN verwendet werden durften und welche Befehle der Besucher der Verbindungsstelle der Hyperinpotronik erteilen konnte.
    Es gab im Innern des Mondes eine einzige Verbindungsstelle, die dem Großadministra-tor und seinem Stellvertreter, dem Staatsmarschall, vorbehalten war.
    Danach gab es eine halbe Handvoll, die außerdem den übrigen Kabinettsmitgliedern der Regierung des Sola-ren Imperiums zur Verfügung standen. Und so ging es weiter - bis hinab zu den annä-hernd einhundert Verbindungsstellen, die von hohen Beamten des Imperiums benützt werden durften.
    Vor kurzem hatte es zwischen der neuen irdischen Administration und NATHAN eine Übereinkunft gegeben, daß die drei obersten Kategorien von Verbindungsstellen vorläufig außer Betrieb gesetzt würden. Das hatte in erster Linie damit zu tun, daß diese Katego-rien auf persönlicher Basis Individuen vorbehalten waren, die sich derzeit nicht auf der Erde befanden und über deren Schicksal Unklarheit bestand. Es hing aber auch damit zusammen, daß die Regierung der Liga Freier Terraner sich vorgenommen hatte, auf an-dere Art zu operieren als alle vorhergegangenen Administrationen. Da waren schließlich Julian Tifflor und Roi Danton, denen das Recht zugestanden hätte, die höchsten Katego-rien der Verbindungsstellen zu benützen. Aber es hätte schlecht in das lockere Arbeitskli-ma der neuen Regierung gepaßt, wenn es unter ihren Mitgliedern derart krasse Unter-schiede beim Umgang mit NATHAN gegeben hätte.
    Ein neuer Kreis von Privilegierten war bestimmt worden. Die Erkennungsdaten der neu-en Privilegierten waren NATHAN übermittelt worden, und die Hyperinpotronik hatte kurze Zeit später bestätigt, daß die Kenndaten der Privilegierten den Überwachungsmechanis-men zur Kalibrierung überspielt worden waren.
    Vom Hauptquartier der Lunar Emergency Operations aus führte ein langer, kahler Gang in Richtung der Verbindungsstelle, von der aus Jentho Kanthall den vorläufig letzten Ver-such unternehmen würde, NATHAN zur Vernunft zu bringen. In der Decke waren in re-gelmäßigen Abständen Leuchtkörper installiert. Ein schweres Metallschott teilte den Kor-ridor in zwei Hälften. Das Schott war mit Anweisungen in Leuchtschrift versehen,

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