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0857 - Erbe der Aphilie

Titel: 0857 - Erbe der Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehabt?" fragte Hamiller.
    Kanthall schüttelte den Kopf.
     
    5.
     
    Binnen zweier Tage erwies sich, daß Pemmo Kalaainens Idee in der Tat funktionierte.
    Von der Gesamtleistungsverbrauch-Kurve denjenigen Teil abzuziehen, mit dem bekannte Aktivitäten NATHANs versorgt wurden, war natürlich eine mehr oder weniger triviale Sa-che. Die Restkurve aber zeigte eine Anomalie, die sofort ins Auge stach.
    Einmal alle paar Stunden erreichte der Leistungsverbrauch im Germyr-Sektor einen Höchstwert, der etwa um einen Faktor drei über dem Durchschnittsverbrauch lag.
    Niemand konnte sich vorder-hand einen Reim darauf machen, auch Augustus nicht, den Pemmo übrigens inzwischen als Mitarbeiter schätzen gelernt hatte.
    Dann ging man daran, die Impulsformen der seismischen Anzeige zu untersuchen.
    Auch hier erwies sich Pemmos Arbeitshypothese als unmittelbar anwendbar. Es gab ganz of-fensichtlich zwei verschiedene Impulsformen: eine, die von echten Erschütterungen herrührte, und eine andere, die von NATHAN simuliert wurde, um seine Tätigkeit im Abschnitt Germyr zu bemänteln.
    Man subtrahierte die unechten Impulse von der gesamten Zeit-Impuls-Serie und erhielt somit eine Kurve, die nunmehr mit der korrigierten Leistungsverbrauch-Kurve in Bezug gesetzt werden mußte. Die Korrelation wurde mit Hilfe eines der Rechner durchgeführt.
    Das Ergebnis bewies, daß zwischen den beiden Kurven eine überaus enge statistische Verwandtschaft bestand. Es gab jedoch eine Ausnahme. Das waren die Leistungsverbrauch-Zacken, die schon zuvor aufgefallen waren. Die Zeitserie der seismischen Impulse besaß kein Merkmal, das mit den Verbrauchszacken in Zusammenhang gebracht werden konnte.
    „Eine mögliche Erklärung liegt sozusagen auf der Hand", sagte Pemmo Kalaainen, als er die Ergebnisse der Untersuchung mit Sali und Augustus in einem abseits des großen Ar-beitssaales gelegenen Konferenzraum besprach: „NATHAN tarnt nicht nur die seismische Zeit-Impuls-Serie, sondern er hat auch der Leistungsverbrauch-Kurve ein paar Zacken aufgesetzt, die uns irreführen sollen."
    „Abgelehnt!" erklärte Augustus mit knarrender Stimme.
    Pemmo und Sali sahen den Roboter erstaunt an. Augustus war im allgemeinen ein kulanter und zuvorkommender Mitarbeiter gewesen. Allerdings gab es Augenblicke, in denen er von der Richtigkeit der eigenen Meinung derart überzeugt war, daß er schroffe Äu-ßerungen von sich gab, wie etwa in diesem Augenblick. Es war ein fast menschlicher Zug an einem Maschinenwesen, von dem man eigentlich hätte erwarten sollen, daß es sich stets und ohne Ausnahme nach dem Verhaltenskodex richtete, der zu seiner Grundpro-grammierung gehörte. Aber Augustus, der ehemalige Ka-zwo, war eben anders.
    „Warum?" fragte Pemmo.
    „Bei der Beurteilung des Verhaltens von Robotern muß man von gewissen Grundvoraussetzungen ausgehen", antwortete Augustus in dozierendem Tonfall. „Dazu gehört, daß ein Roboter niemals Energie verschwenden wird. Genau das aber wäre der Fall, wenn die Zacken in der Leistungsverbrauch-Kurve wirklich nur Tarnung darstellten."
    „Na und?" sagte Pemmo. „Die künstlichen Seismik-Impulse verbrauchen auch Energie!"
    „Das ist etwas anderes."
    „Inwiefern?"
    „Es ist einem Roboter möglich, Energie zu verschwenden, indem er sie sekundären Verwendungen zuführt, die an sich unnötig sind. Aber kein Robot wird es fertig bringen, Energie als solche zu verpulvern."
    Pemmo seufzte.
    „Ich nehme an, wir müssen dein Wort einfach akzeptieren. Wie anders erklärst du dir die Zacken?"
    „Es wurde Leistung für eine Tätigkeit verbraucht, die nicht zu Erschütterungen des luna-ren Untergrundes führt", antwortete Augustus ungerührt.
    „Was heißt wurde?" mischte Sali sich ein. „Die Sache ist immer noch im Gang! In spätestens einer Stunde haben wir die nächste Zacke."
    „Ich sprach über die Leistungsverbrauch-Spitzen, die in der Vergangenheit anfielen", entgegnete der ehemalige Ka-zwo würdevoll. „Meine Hypothese wird nicht dadurch beein-trächtigt, daß die Spitzen auch weiterhin vorkommen."
    „Verzeihung", murmelte Sali.
    Da brauste Pemmo auf: „Entschuldige dich nicht bei einem Roboter!" Und zu Augustus gewandt, fuhr er fort: „Was also ist die Lösung? Wenn du sie kennst, sprich! Wenn du sie nicht kennst, dann hör auf, andere Leute zu korrigieren!"
    Das Wort „andere" störte Pemmo im selben Augenblick, als er es aussprach. War er wirklich schon soweit, Roboter zur Kategorie der „Leute" zu zählen?
    „Ich

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