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0857 - Erbe der Aphilie

Titel: 0857 - Erbe der Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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habe keine Lösung", erklärte Augustus. „Aber ich habe einen Vorschlag, wie wir die Lösung ermitteln können."
    „Ich höre!" sagte Pemmo kalt.
    „NATHAN verbraucht Energie, die nicht in mechanische Aktivität umgewandelt wird", dozierte Augustus. „Sie wird also als reine Energie irgendeinem Ding, einer Sache, einem Vorhaben zugeführt. Die Übermittlung reiner Energie erzeugt Streueffekte, die von außer-halb angemessen werden können. Solche Messungen sollten wir vornehmen, wenn wir ermitteln wollen, aus welchem Anlaß die Leistungsverbrauch-Zacken entstehen."
    „Wo stellen wir die Messungen an?" wollte Pemmo wissen.
    „An der Grenze des Germyr-Sektors. Rings um die gesamte Peripherie. Zunächst geht es darum, die Position zu finden, an der die Streuimpulse am kräftigsten sind."
     
    *
     
    Die Sache wurde unverzüglich in Angriff genommen. Rund fünfzig Meßgeräte wurden an der Grenze des Germyr-Sektors entlang installiert - gerade noch rechtzeitig, bevor die nächste Leistungszacke auftrat.
    Aus den Meßdaten ging eindeutig hervor, daß der günstigste Ort für weitere Messungen dieser Art an der dem lunaren Zentrum zugewandten Seite des Germyr-Blockes lag. Auf diesen Punkt konzentrierten Pemmo, Sali und Augustus von da an ihre Aufmerksamkeit.
    Zwischendurch versuchte Pemmo, Payne Hamiller zu erreichen, um ihm Bericht zu erstatten. Er konnte Hamiller jedoch nirgendwo finden und war schließlich gezwungen, sei-nen Bericht an einem Datensichtgerät schriftlich abzufassen und dem Terranischen Rat für Wissenschaften in seinem Quartier eine Kopie davon zu hinterlassen. Danach begab er sich wieder an die Meß stelle, die in einem breiten, mit zwei Rollbändern bestückten Gang lag. Der Korridor war ursprünglich zum Heranbringen von Materialien an die Bau-stelle Germyr bestimmt gewesen. Da NATHAN die Bauarbeiten offenbar selbst in die Hand genommen hatte, war er nie benutzt worden, und die beiden Bänder hatten sich außer zur Probe noch keinen Zentimeter weit bewegt.
    Sali kam Pemmo entgegen.
    „Ich hab' keine Ahnung, was er da alles zusammenbaut!" beklagte sie sich.
    Sie wirkte aufgelöst.
    „Wie meinst du das?" fragte Pemmo überrascht. „Es war doch ganz klar, was für Instru-mente wir brauchen, und..."
    „Dir und mir war es klar!" fiel ihm Sali ins Wort. „Aber ihm? Anscheinend hat er sich die Sache inzwischen noch einmal überlegt und dabei ein paar neue Ideen entwickelt. Er ist so in seine Arbeit vertieft, daß man keine Informationen von ihm bekommt!"
    „Das will ich sehen!" knurrte Pemmo.
    Fest entschlossen, diesem Mangel an Subordination sofort ein Ende zu bereiten, schritt er weiter. Schon aus fünfzig Metern Entfernung hörte er den Lärm, der von der Meßstelle ausging. Der Korridor führte hier um eine langgestreckte Kurve. Erst als Pemmo bis auf zwanzig Meter herangekommen war, bekam er zu sehen, was den Lärm verursachte.
    An der Meßstelle war ein gutes Dutzend Transportroboter damit beschäftigt, ein ganzes Arsenal von Meßgeräten abzuladen und in Position zu bringen. Und inmitten des Durch-einanders, stumm und starr wie eine Statue, stand Augustus, der Ka-zwo, und dirigierte die Robotstreitmacht mit lautlosen, positronischen Befehlen.
    „Was geht hier vor?" schrie Pemmo.
    Augustus beachtete ihn überhaupt nicht. Er war wie leblos. Die Transportroboter fuhren fort, Geräte abzuladen und aufzubauen. Pemmo Kalaainen trat einem von ihnen in den Weg.
    „Nimm das wieder auf und schaff es fort!" befahl er ihm.
    Der Robot hielt an.
    „Ihre Anweisung steht im Konflikt mit einer anderen Anweisung, die ich vor kurzer Zeit erhalten habe", schnarrte er. „Bitte nennen Sie Ihren Autorisierungskode!"
    „Null-drei!" knurrte Pemmo. „Und jetzt schieb ab!"
    „Bitte treten Sie zur Seite", ersuchte ihn der Robot.
    „Warum?"
    „Damit ich meinen Auftrag ausführen kann."
    „Du sollst verschwinden!" schrie Pemmo. „Mitsamt dem Kasten! Verstanden?"
    „Der Konflikt ist beseitigt", antwortete der Roboter ungerührt. „Die erste Anweisung besaß einen Autorisierungskode null-eins."
    Pemmos ungläubiger Blick wanderte zu Augustus.
    „Das Blechding dort hat einen Autorisierungskode, der höher ist als meiner?" rief er, „Die Anweisung stammt vom Terranischen Rat für Wissenschaften", klärte der Transportrobot ihn auf.
    „Ooooh ...!" machte Pemmo.
    Im selben Augenblick meldete sich Augustus' blecherne Stimme zu Wort.
    „Jetzt lassen Sie sich vielleicht dazu überreden, persönliche

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