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0857 - Erbe der Aphilie

Titel: 0857 - Erbe der Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das will ich!" erklärte Payne mit Bestimmtheit.
    „Dann versuch, ob du aufstehen kannst!"
    Payne gab sich einen Ruck, aber im selben Augenblick fuhr ihm ein Stich durch die Lunge, daß er vor Schmerz aufschrie.
    Der Alte lächelte und nickte.
    „Ja, ja, ich glaub's schon. Du hast dir die Luft aus dem Leib geprellt. Das gibt sich wieder. Bleib ruhig liegen! In der Zwischenzeit erzähle ich dir, was ein Antiquariat ist."
    Payne hatte sich rasch beruhigt. Er empfand keinerlei Furcht vor dem alten Mann.
    Seine Stimme hatte einen gütigen Klang. Und er verstand es, spannend zu erzählen. In Wirk-lichkeit war ein Antiquariat weiter nichts als eine Sammlung von alten Büchern.
    Aber wo-her die Bücher kamen und wie sie an Bord der SOL gelangt waren, daraus verstand der Alte, Geschichten zu fabrizieren, die atemberaubender waren als alles, was Payne je zuvor gehört hatte. Er merkte kaum, wie die Zeit verflog. Schließlich sagte der Letzte Anti-quar: „So, jetzt habe ich aber genug geredet. Und du solltest noch einmal probieren, ob du jetzt aufstehen kannst."
    Inzwischen waren mehr als zwei Stunden vergangen, seitdem Payne durch die lockere Platte der Wandverkleidung herabgestürzt war.
    Er versuchte von neuem, sich aufzurichten. Es ging. Aber er spürte immer noch Schmerzen. Er stöhnte leise, aber der Alte hörte es.
    „Es geht noch nicht, wie?"
    Er stand auf.
    „Warte - ich weiß, wie ich dir helfen kann", sagte er. „Leg dich wieder hin! Ich hole meinen Zauber herbei, und damit machen wir dich im Handumdrehen wieder gesund!"
    Payne gehorchte ohne Widerspruch. Er war gespannt auf den Zauber.
     
    *
     
    Der Letzte Antiquar verschwand durch eine Öffnung zwischen zwei Schränken. Payne hörte ihn in dem angrenzenden Raum rumoren. Was er suchte, schien nicht leicht zu finden. Es verging fast eine Viertelstunde, bis er wieder zum Vorschein kam. „Hier habe ich es", sagte er und trat vor Payne hin. „Kannst du es sehen?" Er streckte die Hände aus.
    Die Finger hielten ein merkwürdiges Gebilde, ein Mineral, ein Stück Metall - wer mochte das wissen! Es war von unregelmäßiger Form und gerade so groß, daß ein Erwachsener es sich als Medaillon hätte um den Hals hängen können. Das fremdartige Gebilde hatte einen intensiven, türkisfarbenen Schimmer. Es sah fast so aus, als leuchte es von innen heraus.
    „Ich sehe es", antwortete Payne. „Was ist es?"
    „Es ist das Wunder von Zwottertracht!" sprach der Alte mit geheimnisvoller Miene und dunkler Stimme. „Ein Wunderwerk der Künstler, die auf Zwottertracht leben und Dinge vollbringen, die ihnen kein anderes Wesen nachmachen kann!"
    Schauder vor Ehrfurcht und des Gruseins rannen Payne über den Rücken. Mit gebann-tem Blick musterte er das türkisfarbene Amulett.
    „Was ist Zwottertracht?" wollte er wissen.
    „Eine Welt der Geheimnisse, unendlich weit von hier, in der Milchstraße, aus der die Menschheit stammt!"
    „Und wie hilft mir das Wunder, wieder gesund zu werden?"
    „Indem du es in die Hand nimmst, mein Junge!"
    Der Alte kniete neben Payne nieder. Langsam, als hielte er in seinen Händen eine uner-setzliche Kostbarkeit, reichte er dem Jungen das türkis schimmernde Medaillon.
    Vorsich-tig nahm Payne es entgegen. In dem Augenblick, in dem er es berührte, geschah etwas Seltsames. Ein Gefühl wohliger Wärme entstand dort, wo die Finger das Mineral berühr-ten, und breitete sich durch den Körper aus. Mit einemmal fühlte Payne sich glücklich und unbeschwert wie noch nie zuvor. Die Welt hatte ein ganz neues Aussehen angenommen. Der Letzte Antiquar schien um ein Dutzend Jahre jünger geworden zu sein. Payne fühlte eine ungeahnte Kraft in seine Muskeln strömen. Er richtete sich von neuem auf, und diesmal empfand er nicht den geringsten Schmerz.
    Aber er spürte auch noch etwas anderes. Er glaubte plötzlich zu wissen, daß jemand ihn rufen werde. Es würde ein Ruf sein, der ihn noch glücklicher machte, als er ohnehin schon war. Er war ganz sicher, daß dieser Ruf kommen werde.
    So blieb er stehen, minutenlang, bis der Alte ihm schließlich das geheimnisvolle Mineral wieder abnahm. Es war aber nicht so, daß sein Glücksgefühl in dem Augenblick verschwunden wäre, in dem er das Amulett wieder hergab. Es blieb bestehen. Und auch die Gewißheit, daß jemand nach ihm rufen werde, war noch da.
    „Das gefällt dir, nicht wahr?" fragte der Alte.
    „Es gefällt mir sehr!" bestätigte Payne.
    „Dann will ich dir etwas sagen. Ich bin ein alter Mann. Meines

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