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0858 - Die Basis

Titel: 0858 - Die Basis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sir", stotterte Redfern verlegen.
    „Ich hätte sonst..."
    „Was hätten Sie sonst?" fiel ihm Tifflor grinsend ins Wort. „Womöglich den Sonntagsan-zug hervorgeholt?"
    Redfern sah an sich hinab. Dann schüttelte er den Kopf.
    „Nein, das hätte ich bestimmt nicht", murmelte er. „Aber eine weniger verrumpelte Mon-tur hätte sich womöglich auf treiben lassen."
    Julian Tifflor winkte ab.
    „Redfern, ich bin auf dem Weg zur BASIS", erklärte er. „Ist Hamiller schon unterwegs?"
    „Schon seit geraumer Zeit", antwortete Redfern. „Und ich bin nicht sicher, ob Ihr Besuch sich so einfach arrangieren lassen wird."
    Tifflor war erstaunt.
    „Warum nicht?"
    „Hamiller hat mir eine Anweisung hinterlassen. Sie klang so eigenartig, daß ich sie mitt-lerweile auswendig kann. Bin mit sechzehn ausgewählten Fachleuten unterwegs zur BASIS. Bitte achte darauf, daß ich nicht gestört werde. Niemand hat Zutritt zur BASIS, während wir dort tätig sind."
    „Heh, das klingt ernst!" amüsierte sich Julian Tifflor. „Aber ich bin sicher, daß er für den Ersten Terraner eine Ausnahme machen wird."
    Resu Redfern sah betreten vor sich hin.
    „Haben Sie Ihr eigenes Fahrzeug mitgebracht, Sir?" fragte er.
    „Nein. Warum? Brauche ich eines?"
    „Wenn Sie an Bord der BASIS wollen, ja. Aufgrund der Anweisung, die mir Payne Hamil-ler hinterließ, habe ich die Autopiloten aller unserer Fahrzeuge angewiesen, bis auf Wider-ruf keine Fahrt zur BASIS mehr zuzulassen."
    Julian Tifflor lachte hellauf.
    „Da Sie die Anweisung erteilt haben, können Sie sie wohl auch wieder annullieren?"
    fragte er.
    Redfern nickte.
    „Ja, das ist natürlich möglich. Es kostet ein bißchen Mühe. Bestehen Sie darauf?"
    „Nein", antwortete Julian Tifflor. „Strengen Sie sich nicht unnötig an. Ich warte, bis Hamiller sich von selbst meldet. Gibt es irgendeinen Raum, in dem ich inzwischen wenigs-tens die Beine ein wenig langstrecken kann?"
    Redfern wußte, was er seiner Rolle als Gastgeber schuldig war.
    „Selbstverständlich, Sir", sagte er mit Nachdruck. „Bitte folgen Sie mir!"
     
    *
     
    Die Steuerzentrale war von einer Art Platz umgeben, von dem wie die Strahlen eines Sterns Korridore ausgingen, die in die Tiefen des gewaltigen Raumfahrzeugs führten.
    Hamiller und seine Begleiter folgten den Leuchtzeichen, die an den Wänden prangten.
    Der Gang, den sie betraten, war licht und weit. Die Verkleidung der Wände war nicht von jenem mitunter bedrückenden Grau oder Olivgrün, das man an Bord herkömmlicher terra-nischer Raumschiffe fand, sondern ein erfrischendes Hellblau mit eingesprenkelten Mus-tern anderer Farbe.
    Die Stimme begann von neuem: „Unter normalen Umständen wird sich kaum jemand so mühselig wie Sie in diesem Augenblick durch die BASIS bewegen müssen. Für den Schnellverkehr sind mehrere hundert Kleintransmitterstationen bereitgestellt. Für den normalen, vor allen Dingen aber den Lastverkehr sind sämtliche größeren Verbindungswege mit Laufbändern ausgestattet. Beide Transportsysteme sind mehrfach gegen Versagen gesichert. Das ist deshalb wichtig, weil es Menschen im allgemeinen schwer fallen wird, sich an Bord der BASIS zu orientieren, weil sie zweckmäßig, nicht symmetrisch ge-baut ist. Sollte die BASIS jemals in Gefahr geraten, so seien Sie versichert: Transmitter und Bandstraßen werden das letzte sein, das ausfällt."
    Es war nicht zu erkennen, ob sich jenseits der Gangwände nutzbare Räume befanden.
    Es gab keine Türen, keine Schotte. Der Korridor schien sich bis in alle Ewigkeit zu erstre-cken.
    „Ich habe eine Frage!" erklärte Payne Hamiller.
    „Fragen Sie, bitte!" antwortete die Stimme.
    „Welche Besatzung benötigt die BASIS?"
    „Erlauben Sie, daß ich die Antwort noch wenige Minuten zurückstelle", sagte die Stimme. „Ich möchte Ihnen etwas zeigen, bevor ich auf Ihre Frage eingehe."
    Hamiller war damit einverstanden. Sie hatten sich inzwischen rund einhundert Meter von der Steuerzentrale entfernt. Plötzlich gewahrte Hamiller nicht allzu weit vorab eine Gruppe flackernder Lichter. Sie leuchteten in allen Farben und stellten offenbar eine Art Warnsig-nal dar.
    „Sie sehen das Signal", erklärte in diesem Augenblick die Stimme. „Es zeigt an, daß sich dort eine Gravitationsschleuse befindet. Die Signalanlage ist experimenteller Natur.
    Sie kann entfernt werden, wenn sich nach längerer Benutzung der BASIS herausstellt, daß Menschen vor dem Passieren einer Gravitationsschleuse nicht gewarnt zuwerden

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