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0859 - Höllenliebe

0859 - Höllenliebe

Titel: 0859 - Höllenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dahinterstecken sollte, dann müßte es zwischen den Priestern eine Verbindung gegeben haben. Ich glaube nicht, daß er sich einfach wahllos irgendwelche Gottesdiener herausgesucht hat. Der geht nach einem bestimmten Muster vor.«
    »Das kannst du jetzt schon behaupten?«
    »Nein und ja. Nur wenn der Serienmörder dahintersteckt, finde ich.«
    »Wir werden es sehen.« Suko hob die Schultern und ging einige Schritte zur Seite.
    Die Leiche wurde in eine Wanne gelegt. Ich schaute noch einmal hin und preßte die Lippen zusammen. Wer immer den Priester oder Mönch umgebracht hatte, er war an Grausamkeit kaum zu überbieten gewesen. Ich dächte bereits einen Schritt weiter. Zwar war ich kein Priester, aber ich konnte mir gut vorstellen, daß sich dieser Killer auch auf meine Spur setzen würde, wenn er einmal gewisse Dinge hinter sich gebracht hatte. Dann wurde es eng.
    Tanner schickte noch einmal die Männer der Spurensicherung los. Er wollte bei dieser Tat besonders gründlich vorgehen, und er sagte immer wieder laut und deutlich, daß er diesen Killer finden wollte.
    Wir waren seiner Meinung, wollten aber nicht länger am Tatort bleiben. »Ha, ihr legt euch jetzt ins Bett.«
    Ich hob die Schultern. »Ja, wir sind nicht zur Nachtschicht eingeteilt worden wie du.«
    »Einen so tollen Job möchte ich auch mal haben.«
    »Wirklich?«
    »Ach, vergeßt es.« Dann reichte er uns die Hände. »Wir hören dann morgen voneinander.«
    »Bestimmt.«
    Unser Wagen stand am Rande des Platzes. Wir gingen hin, ohne noch mit jemandem zu sprechen.
    Auch der Besitzer hatte nichts gesehen, sondern nur den Toten gefunden. Er hockte jetzt in seinem Büro hinter dem Schreibtisch. Wir konnten ihn sehen, als wir einen Blick durch das erleuchtete Fenster warfen.
    Ich öffnete die Tür des Rovers, stieg ein, schnallte mich an und wollte starten, als Suko mir eine Hand auf den Arm legte. »Einen Augenblick noch, John. Mir ist da eine Idee gekommen.«
    »Und welche?« fragte ich, während ich das Foto in meiner Brieftasche verschwinden ließ.
    »Hast du eigentlich nie daran gedacht, daß diese Taten auch etwas mit der Weißen Macht zu tun haben könnten?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Ich lächelte. »Der Gedanke ist mir wirklich nicht gekommen, Alter.«
    »Ist er denn in deinen Augen abwegig?«
    »Auch nicht. Wenn es so sein sollte, würde dies wieder auf den Serienmörder hindeuten, der sich vorgenommen hat, die Männer zu töten, die der Weißen Macht nahestehen.«
    »Das kann sein.«
    »Gut, wir lassen diesen Punkt nicht aus den Augen. Ich bin gespannt, was der Bischof dazu sagt.«
    »Setzt du große Hoffnungen auf ihn?«
    »Nein, nicht zu große. Aber ich weiß, daß der alte Herr an vielen Dingen interessiert ist, die seine Kirche betreffen. Er hat sich in den Ruhestand zurückgezogen, weil er gesundheitlich nicht auf der Höhe ist. Wie mir bekannt ist, hat er Ärger mit den Beinen. Er kann schlecht laufen und sitzt oft im Rollstuhl. Geistig jedoch ist er voll auf der Höhe.«
    »Gut, dann bin ich gespannt.«
    »Das darfst du auch sein«, sagte ich und startete den Wagen…
    ***
    Der andere Morgen war grau. Er paßte nicht zur Jahreszeit, wir hatten… Anfang Juni, aber er traf irgendwo auch unsere Stimmung, denn die war nicht eben fröhlich.
    Wir hatten herausgefunden, wo sich der Bischof aufhielt, nachdem er in Pension gegangen war, und so lenkte ich den Rover in Richtung Windsor, wo die Luft zwar auch feucht war, aber wesentlich klarer als im erstickenden London.
    Bischof Morgan wohnte nicht im Schloß der Windsors, aber auch nicht weit davon entfernt, zudem in den Themseauen, im Grünen, und vom Tourismus unbelastet, denn dort legte kein Schiff an. Diese Stege befanden sich weiter entfernt.
    Wir erreichten das Haus über einen schmalen Weg. Es war ziemlich groß. Die Fassade war hinter dem Efeu und dem wilden Wein kaum zu erkennen.
    Im Garten sahen wir einige ältere Männer. Manche beteten, andere kümmerten sich um den Garten, um die Beete, die dort angelegt worden waren. Wir würden nicht unerwartet kommen, der Bischof wußte Bescheid und freute sich auf unseren Besuch, wie er sagte.
    An der wuchtigen dunkelbraunen Holztür, die ein geschnitztes Bogenmuster zeigte, wurden wir von einem jüngeren Mann aufgehalten, der damit beschäftigt war, die Treppe zu fegen. Freundlich, aber trotzdem etwas distanziert, fragte er nach unseren Wünschen. Wir erklärten ihm, daß wir mit dem Bischof verabredet wären, was er uns nicht so ohne weiteres

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