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0859 - Höllenliebe

0859 - Höllenliebe

Titel: 0859 - Höllenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewissen Urteilen befreien.«
    Der Bischof nickte. Dann fragte er: »Habe ich Ihnen denn helfen können?«
    »Ganz bestimmt«, erwiderte Suko. »Wir wissen jetzt, wen wir zu suchen haben. Wir wissen nur nicht, wie diese Person aussieht und wie sie heißt. Aber namenlos wird sie wohl nicht sein.«
    »Das denke ich auch. Und wo wollen Sie beginnen?«
    »Ist schwer zu sagen. Zum Glück haben wir mit einem guten Freund noch ein Eisen im Feuer.«
    Suko sagte nicht, wen er damit gemeint hatte, und der pensionierte Bischof fragte auch nicht nach.
    Er machte auf uns einen erschöpften Eindruck, als wäre für ihn eine Welt zusammengebrochen. Wir standen auf, als er mit einem Taschentuch seine Stirn abwischte. Noch einmal bedankten wir uns, und als der Bischof meine Hand hielt, fragte er: »Muß ich auch damit rechnen, getötet zu werden, Mr. Sinclair?«
    »Warum?«
    »Ich gehöre doch zu den Wissenden. Durch Sie und durch den Aufsatz.«
    »Das müßte der Engel erst einmal herausfinden.«
    »Bei seinen Möglichkeiten?«
    Im Sitzen breitete der ehemalige Bischof die Arme aus. »Ich werde davon ausgehen, daß ich einfach zu alt für ihn bin. An mir ist die Zeit vorbeigegangen, Mr. Sinclair. Ich bin nicht mehr der Kämpfer aus früheren Jahren, deshalb gehe ich auch davon aus, daß mich dieses Wesen in Ruhe läßt. Wenn nicht, ich bin schon längst bereit, mich in die Arme des Allmächtigen zu begeben.«
    »Gut, daß Sie so denken, Exzellenz.«
    »Ich bringe Sie noch bis zur Tür.« Das ließ er sich nicht nehmen. Er fuhr vor uns den Gang entlang, bis wir die Haustür erreichten. Dort schaute er uns noch einmal an. »Wissen Sie, was ich gleich versuchen werde? Ich werde mir aus dem Rollstuhl helfen lassen, meinen Stock nehmen und einige Schritte gehen. Es wird mir guttun, denke ich.«
    »Das müssen Sie wissen.«
    Wir verließen das Haus und sahen den jungen Mann nicht mehr an der Treppe. Er stand jetzt vor einer Bank, die er grün anstrich.
    Nachdenklich gingen wir zum Rover, und Suko faßte zusammen, was auch ich dachte. »Schlauer sind wir eigentlich nicht geworden, John. Oder was denkst du?«
    Ich hob nur die Schultern. »Eine Hoffnung bleibt uns: Abbé Bloch.«
    Suko schaute mich so skeptisch an, daß ich an meinen eigenen Worten zweifelte.
    ***
    Pierre hatte den Abbé zum Frühstück geweckt, und beide Männer hatten mit großem Appetit die beiden Croissants gegessen, den Kaffee getrunken und den Magen mit einem kleinen Stück Käse gefüllt. Pierre hatte die Konfitüre allein gegessen, er brauchte eben mehr als der wesentlich ältere Abbé.
    Sie hatten Calais ohne Probleme erreicht und waren dann auf die Fähre gerollt, die ihre Heckklappe wie ein großes Maul geöffnet hielt. Keiner der Reisenden schlief jetzt noch. Viele standen in den Gängen und schauten durch die Fenster, als die Wagen in die künstliche Welt des Schiffsbauches eintauchten.
    Auch Pierre schaute fasziniert zu. Er hielt sich im Abteil auf und hatte sein Gesicht beinahe gegen die Scheibe gedrückt. Dabei wurde er von Bloch lächelnd beobachtet.
    »Es gefällt dir, nicht wahr?«
    Pierre deutete ein Nicken an. »Wissen Sie, es ist alles so herrlich neu für mich.«
    »Das denke ich mir.«
    »Für Sie nicht, Abbé?«
    »Schon, aber ich denke an andere Dinge.«
    »Das ist eben der Altersunterschied, wobei ich Sie nicht beleidigen möchte.«
    »Daran habe ich auch nicht gedacht, Pierre, aber ich merke schon, daß es in dir brodelt.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Bloch lächelte milde und weise zugleich. »Für dich gleicht dieses Abteil einer Zelle. Wie ich dich kenne, möchtest du gern hinausgehen und dich auf der Fähre umschauen.«
    Pierre schlug den Blick nieder. »Himmel, wie können Sie das nur denken?«
    »Ist das so falsch?«
    Der junge Templer-Bruder wand sich etwas. »Nun ja, so falsch auch nicht gerade. Aber ich kann Sie unmöglich im Stich lassen, Abbé. Es tut mir leid, wenn ich…«
    »Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen, mein Freund. Es ist für dich bestimmt besser, wenn du dich einmal umsiehst. Wer weiß, wann du wieder die Chance hast; einmal mit dem Zug auf die britischen Inseln zu fahren.«
    »Das stimmt.«
    »Dann geh los und schau dich um.«
    Pierre hatte Mühe, sich zu beherrschen und nicht von seinem Sitz in die Höhe zu schnellen. Er riß sich zusammen, nickte und sagte, daß er schnell wieder zurücksein würde.
    »Nein, nein, nicht nötig. Du kannst dir ruhig Zeit lassen. Mir geht es hier gut.«
    »Danke.«
    Ein etwas

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