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0859 - Höllenliebe

0859 - Höllenliebe

Titel: 0859 - Höllenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konzentrieren und auch realistisch denken.
    Im Bauch des Schiffes lag ein Toter. Davon ging er aus, mußte er ausgehen. Und der Tote würde erst dann entdeckt werden, wenn die Menschen wieder in ihre Autos stiegen, um die Fähre an der englischen Küste in Dover zu verlassen.
    Das würde Ärger geben. Es würde zu Verhören kommen, man würde alles stoppen, und der Abbé dachte daran, daß jetzt eines sehr, sehr wichtig war.
    Er brauchte Hilfe.
    Niemand auf dem Schiff würde ihm zur Seite stehen können, wenn es hart auf hart kam. Noch hatte er Zeit, und er wollte sie nutzen. John Sinclair mußte Bescheid wissen, und wenn es das letzte in meinem Leben ist, was ich tue, dachte Bloch.
    Ein Telefon!
    Woher nehmen und nicht stehlen?
    Bloch erinnerte sich daran, einen Apparat gesehen zu haben. Und zwar im Abteil des Schaffners.
    Dort befand sich ein Funktelefon, sicherlich nur für den Dienstgebrauch, aber es konnten auch Ausnahmen gemacht werden. Der Abbé versuchte es.
    Diesmal wuchtete er die Abteiltür auf. Den Würfel hatte er wieder in seine Tasche gesteckt. Er schaute sich um, ohne jedoch etwas erkennen zu können.
    Niemand bewegte sich auf ihn zu. Keiner kam, um mit ihm abzurechnen oder ihn zu töten.
    Er wandte sich nach links, und hörte das Schnarchen des Mannes nicht mehr. Dafür ein anderes Geräusch, denn der Schaffner war damit beschäftigt, Kaffee einzuschenken. Er kippte fast einen Strahl neben den Becher, als Bloch plötzlich vor ihm stand, den Griff der schmalen Tür noch in der Hand haltend.
    »He, haben Sie mich erschreckt!«
    »Pardon, das wollte ich nicht.«
    »Schon gut.« Der Schaffner hob den Becher, trank etwas Kaffee ab und wandte sich seinem Besucher zu. »Was kann ich denn für Sie tun?« Er schaute ihn an und fragte dann: »Sind Sie etwa ein Priester?«
    Bloch bejahte. Er rechnete damit, daß es von Vorteil sein konnte und hatte sich nicht getäuscht, denn der Schaffner stellte seinen Becher zur Seite, stand auf und erkundigte, was er für Hochwürden denn alles tun könnte.
    »Es gäbe da schon etwas.«
    »Bitte.«
    Bloch deutete auf das Funktelefon. »Ich müßte wirklich einmal dringend telefonieren.«
    Der Schaffner erschrak und wurde blaß. »Sie wollen telefonieren, Hochwürden?«
    »Ja, wenn es geht.«
    »Nein, nein, das ist nicht möglich.«
    »Warum nicht?«
    Der Mann rieb sein Kinn, eine Geste der Verlegenheit. »Es ist nur für den Dienstgebrauch bestimmt.«
    »Das weiß ich.« Der Abbé schob sich in das Abteil hinein. »Aber könnten Sie nicht mal eine Ausnahme machen? Es ist wirklich wichtig für mich. Außerdem sieht es keiner, und ich würde Ihnen das Gespräch auch bezahlen. Es drängt wirklich.«
    Der Schaffner verdrehte die Augen. »Meine Güte, ich komme in Teufels Küche, wenn ich…«
    »Nur einmal - bitte.«
    Der Mann nickte. »Gut, Hochwürden, gut. Sie können telefonieren. Wen wollen Sie denn erreichen?«
    »Einen Teilnehmer in London.«
    Der Schaffner überlegte einen Moment. »Ja, das könnte klappen. Kennen Sie sich mit dem Apparat aus?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann warte ich an der Tür, damit niemand Sie telefonieren sieht. Bitte.« Er schuf dem Abbé den nötigen Platz, und Bloch hoffte nur, daß er John Sinclair erwischte.
    Der Hörer des Funktelefons lag auf einem tragbaren Block. Ein Display im Hörer zeigte an, welche Nummer gewählt worden war. Der Abbé kannte die seines Freundes John auswendig, und er hoffte, den Geisterjäger im Büro anzutreffen. Es war zwar noch relativ früh, aber auch Sinclair gehörte nicht zu den Spätaufstehern.
    Der Ruf ging durch, was den Abbé schon beruhigte. Gebückt stand er auf dem Fleck, er schwitzte vor Aufregung, und er konnte nur auf sein Glück vertrauen.
    Das ließ ihn nicht im Stich.
    Eine perfekte Verbindung kam nicht zustande, ein Rauschen lag immer dazwischen, aber er hörte die Stimme seines Freundes, und sie klang sehr frisch. Leider auch etwas leise, so daß beide Partner lauter sprechen mußten.
    Das wiederum ärgerte den Abbé. Schließlich sollte der Schaffner so wenig wie möglich mitbekommen. Nun, er konnte es nicht ändern. Mit ruhiger Stimme erklärte er dem Geisterjäger, was der Würfel ihm gezeigt hatte, und daß er den Freund jetzt brauchte.
    John Sinclair war ein Mann schneller Entschlüsse. Er stellte keine Frage und erklärte nur, daß er und Suko so schnell wie möglich in Dover eintreffen würden.
    »Wie denn? Fliegen etwa?«
    »Genau. Bist später…«
    Der Abbé atmete auf. Der Hörer war

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