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0860 - Dämonische Zwillinge

0860 - Dämonische Zwillinge

Titel: 0860 - Dämonische Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schreckliches Gelächter, was der jeweiligen Aufpasserin allerdings nichts ausmachte, denn wenn sich der Inhalt in den Wiegen regte, dann wußte sie, daß er auch gesund war.
    Zuflucht bei den namenlosen Nonnen finden!
    Das war es, was sich viele wünschten, die der Schwarzen Magie dienten. Aber nur wenige wußten, wo sie diese Gestalten finden konnten. Josephiel hatte es gewußt. Er hatte die beiden Kinderwiegen in die Obhut dieser unglaublichen Frauen gegeben, die auf die zwei Kinder achteten wie auf ihre eigenen Hände.
    An diesem Tag war es ruhig gewesen. Die beiden Kinder hatten sich nicht bewegt. Hin und wieder war die Aufpasserin aufgestanden, um einen Blick auf den Inhalt der Wiegen zu werfen.
    Was sie dort sah, hätte andere erschreckt. Sie aber war jedesmal sehr zufrieden gewesen und war wieder zu ihrem Wachplatz zurückgegangen. Die Zeit verging. Die Sonne stieg höher. Ihre Strahlen fanden den Weg durch die kleinen Fenster. Sie tasteten sich behutsam in den Raum hinein und fielen auch über den glatten, staubfreien Boden, den sie glänzen ließen wie einen Spiegel.
    Als die Strahlen der Sonne einen bestimmten Winkel erreicht hatten, drehte die Nonne den Kopf.
    Für einen Moment nur blinzelte sie hinein, dann stand sie auf, faßte den Stuhl unter und stellte ihn an einer anderen Stelle wieder hin, wo sie sicher sein konnten, vom Licht der Sonne nicht getroffen zu werden.
    Sie mochte diese Helligkeit nicht. Für sie war die Kälte des Mondlichts weitaus wichtiger. Aber die Nonne mußte noch warten, bis endlich die Ablösung kam.
    Die Frauen arbeiteten in vier Schichten. Da unterschieden sie sich nicht von einem Industriebetrieb, und keine hatte sich jemals darüber beschwert, die Wachfunktion zu übernehmen. Sie alle freuten sich sogar darauf, denn dann saßen sie in der Nähe des Unerklärlichen, des Unheimlichen und des abgrundtief Bösen.
    Es war für sie wie Balsam. Sie atmete den Schrecken ein, sie labten sich an ihm, sie waren hochzufrieden, wenn sie etwas von der unheimlichen Aura spürten und auch von einer Kälte, die keinesfalls aus der normalen Welt hervordringen konnte.
    Es war eben alles anders geworden nach dieser Geburt der beiden Jungen, der Zwillinge, die der Leib einer schönen, jungen Frau zur Welt gebracht hatte.
    Ein Mädchen aus einem der Dörfer war den Verführungskünsten eines herrlichen Mannes erlegen.
    Josephiel war aus seinen Regionen herabgestiegen und hatte sich eine Frau genommen, die somit sein Erbe in die Welt setzen konnte.
    Ein Zwillingspaar!
    In seinem Namen würde es handeln und regieren. Es würde alles das tun, was in seinen Erbanlagen steckte, und vor allen Dingen würde es hier im Kloster der namenlosen Nonnen stets den nötigen Schutz vor der fremden Welt finden.
    Die Welt barg Gefahren. Mochten die Kleinen auch jetzt schon so stark und mächtig sein, es gab trotzdem Personen, die nur darauf warteten, sie zu vernichten. Das hatte auch Josephiel gewußt und den Frauen ans Herz gelegt, besonders auf die beiden achtzugeben.
    Ihre Lippen waren trocken und spröde geworden. Die Zungenspitze erschien und umleckte sie.
    Klebriger Speichel blieb am Mund hängen, was der Aufpasserin nichts ausmachte.
    Dafür irritierte sie etwas anderes!
    Zuerst glaubte sie an eine Täuschung. Die Frau kniff die Augen einige Male zusammen, öffnete sie wieder, und der Faltenkranz um die Augen herum verschwand.
    Es war keine Täuschung.
    Es gab diesen seltsamen Dampf.
    Urplötzlich hatte er sich im Raum ausgebreitet, und er war wegen seiner hellgrünen Farbe sogar sehr genau zu erkennen. Er wogte durch den Raum, er bekam immer mehr Nachschub, so daß sich die einzelnen, noch voneinander getrennt schwebenden Wolken verdichteten.
    Hatte die Nonne vor Augenblicken noch ziemlich bequem auf ihrem Stuhl gesessen, so änderte sich ihre Haltung jetzt. Sie fror ein, und das allein wegen dieser Wolken, deren Ursprung für sie nicht zu erkennen war. Sie waren auch nicht aus den beiden Fenstern gedrungen.
    Die Wolken aber wanderten weiter. Sie hatten es geschafft, einen großen Kreis zu bilden, der noch eine Lücke zeigte. Von zwei Seiten trieben sie aufeinander zu, und es wies alles daraufhin, daß sie sich an einer bestimmten Stelle vereinigen würden.
    Die Wächterin schnüffelte.
    Die grünen Wolken gaben keinen Geruch ab. Sie waren völlig neutral, aber sie hatten sich ein Ziel ausgesucht.
    Enger und enger zogen sie den Kreis um die beiden Wiegen herum. Gleichzeitig stiegen sie auch höher und

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