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0860 - Die Blutbank von Venedig

0860 - Die Blutbank von Venedig

Titel: 0860 - Die Blutbank von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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einem noblen Kämpfer der Weißen Magie wie Zamorra meilenweit entfernt. Oder so verschieden wie der Tag von der Nacht.
    »Du verlässt jetzt mit Giancarlo und mir das Hotel durch den Personalausgang«, zischte der Hexenjäger ihr zu. »Wenn du nicht parierst, schneidet Luigi dem Professor die Kehle durch. Er bleibt hier, bis ich ihm übers Handy Bescheid gebe, dass die Luft rein für uns ist.«
    Manchmal verwünschte Nicole die moderne Technik. Sie musste sich fügen. Mit großen, schreckgeweiteten Augen starrte der Hotelpage mit dem Servierwagen sie an, als die mit D'Annocchio und dem Riesen Giancarlo hinausging.
    »Du hast nichts gesehen und weißt von nichts, Bürschchen«, zischte der Hexenjäger dem Pagen zu. »Oder du bist ein toter Mann.«
    Der Page nickte. Ungesehen verließ Nicole mit ihren beiden Begleitern das First-Class-Hotel. Sie gingen zur Anlegestelle und stiegen in ein Motorboot. D'Annocchio war auf der Hut und gab Nicole keine Gelegenheit, ihn zu übertölpeln.
    Außerdem wäre der Hüne Giancarlo auch für die in effektiven Kampftechniken erfahrene Nicole mehr als eine harte Nuss gewesen. Im Motorboot wurde sie gefesselt. Sie musste sich in den Bug setzen. Lichtbahnen fielen über das Wasser.
    Der Betrieb in der Lagunenstadt hatte merklich nachgelassen. Es war nach Mitternacht. Der Hexenjäger zückte sein Handy. Bald erschien der Bucklige, dessen Silhouette grotesk verziert als Schattenriss über die Mauern tanzte.
    »Zamorra schläft immer noch«, sagte er. »Dem habe ich ordentlich eins übergebraten. Der wacht diese Nacht nicht mehr auf.«
    ***
    Luigi hatte die Härte von Zamorras Schädel und seine zähe Kondition unterschätzt. Als Commissario Gabelotti, Pietro Cavalli und drei andere Mitglieder der Bruderschaft im Hotel erschienen, saß er schon wieder auf einem Stuhl im Hotelzimmer.
    Der eilig herbeigerufene Hotelarzt versorgte ihn und empfahl ihm dringend, sich ins Hospital zu begeben, um sich gründlich am Kopf untersuchen zu lassen.
    »Ich kann für nichts garantieren«, sagte der Dottore. »Es können sich Komplikationen einstellen. Gehirnblutungen oder ein Aneurysma. Einen Schädelbruch haben Sie nicht, aber der Schlag war mörderisch.«
    »Zum Glück nur fast«, antwortete Zamorra. »Aber ich habe keine Zeit für die Computertomographie und all diese Untersuchungen. Später vielleicht.«
    »Dann kann es zu spät sein. Ich empfehle Ihnen dringend…«
    Zamorra unterbrach den weißhaarigen Arzt. Er musste Nicole aus den Klauen des Hexenjägers retten.
    Er schickte den Arzt weg und beriet sich mit den Männern von der Bruderschaft, die ihn aufgesucht hatten. Als Pietro Cavalli seine Schwester Giulia im Palazzo Cavalli anrief, meldete sie sich nicht.
    Er erbleichte. »Da ist etwas nicht in Ordnung! Ich muss sofort nach Hause und nach meiner Schwester sehen.«
    »Einen Augenblick«, sagte Zamorra.
    Er hatte sich mit dem Oberhaupt der Wächter der Scalbas kurz wegen des Zwischenfalls am Vormittag auf dem Kanal unterhalten. Das war geregelt, es bestand keine Feindseligkeit. Jetzt war nicht die Zeit, wegen derlei Kleinigkeiten nachtragend zu sein.
    »Zuerst brauche ich mein Amulett.«
    Man hatte nachgesehen und das Hotelzimmer durchwühlt vorgefunden. Wer der oder die Komplizen des Hexenjägers und seiner Gehilfen waren, dass diese ins Hotel eindringen konnten, war im Moment zweitrangig. Der Hotelpage, der den Imbiss und den Champagner gebracht hatte, die unberührt auf dem Servierwagen standen, behauptete, von dem Trio abgefangen und unter Todesdrohung gezwungen worden zu sein, ihnen zu helfen.
    Ob das die Wahrheit war, konnte man später nachprüfen.
    Zamorra konzentrierte sich. Er rief sein Amulett. Nichts geschah, auch nicht, als er es wieder versuchte. Das musste bedeuten, dass Nicole es gerade hatte und nicht hergeben wollte.
    Plötzlich bewegte ein Windhauch die Stores bei der Balkontür. Eine betörend schöne, dunkelblonde Frau im roten Samtkleid trat ein.
    »Ich bin eine Vampirin«, sagte sie. »Mein Name ist Donata Falcone, und ich will weg von den Schwarzblütigen. Ich bin gekommen, euch zu sagen, wo ihr Nicole Duval und Giulia Cavalli finden könnt.«
    Die fünf Mitglieder der Bruderschaft, noch immer in ihren Gewändern, starrten sie an.
    Die Vampirin duckte sich und wandte das Gesicht ab, als sie die Kreuze an den Stricken sah, die diese Männer nach Mönchsart um den Leib trugen. »Nehmt diese Dinger weg.«
    Die Wächter von Scalba zögerten.
    Zamorra forderte sie auf, Donata

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