0860 - Rückkehr des Zeitlosen
eigentlich strategisch richtig gewesen wäre.
Die Schiffe der Kaiserin stießen nicht in das entstehende Vakuum vor, es wurden auch keine Flotten BARDIOCs aufgerieben.
Den Soldaten der Duuhrt, vor allem den kriegerischen Choolks, war ein Ausbleiben ent-sprechender Befehle unverständlich. Ärgerlich fragten sich die Kommandanten, warum diese einmalige Chance nicht dazu genutzt wurde, dem verhaßten Gegner einen ent-scheidenden Schlag zu versetzen. Aber über das Kommunikationsnetz der Kristalle ka-men eher gegenteilige Befehle.
Niemand wußte, wie dieser Waffenstillstand zustande gekommen war.
Die Vorausschauenden unter den Befehlshabern auf beiden Seiten begannen zu ahnen, daß dies das Ende des Konflikts zwischen zwei Mächtigkeitsballungen war.
Sie verstanden diese Entwicklung jedoch nicht.
In jenen Bereichen, die zu den Mächtigkeitsballungen BARDIOCs und der Kaiserin von Therm gehörten, schien vorübergehend die Zeit stillzustehen. Eine unerklärliche Lähmung schien alle jene Wesen zu befallen, deren ganzes Streben bisher darin bestanden hatte, für die Machtausbreitung der eigenen Superintelligenz zu arbeiten.
An Bord eines Saturnschiffs der Choolks sagte ein alter Kämpfer jene schlichten Worte, die für alle positiven Kräfte des Universums einen magischen Klang besaßen: „Der Krieg ist aus!"
*
Jeder einzelne Peilimpuls auf dem Panoramabildschirm bezeichnete den Standort eines Raumschiffs, dessen Besatzung im Dienste BARDIOCs stand, und nach allem, was man bisher über Fernortung herausgefunden hatte, handelte es sich in erster Linie um die schwarzen Scheibenschiffe der Hulkoos, die offenbar die bevorzugten Kämpfer der Superintelligenz waren. Gemessen an der Anzahl der Peilimpulse stand innerhalb des Sonnensystems, dem die SOL sich jetzt näherte, eine riesige Flotte - kein Wunder: Nach allen Berechnungen konnten die Menschen an Bord des Fernraumschiffs davon ausgehen, daß sie den zentralen Sitz BARDIOCs vor sich sahen.
Doch das wirklich Erstaunliche war das Verhalten aller Einheiten dieser gegnerischen Flotte.
Die Schiffe führten keine Manöver durch!
Und das, obwohl die SOL, nach allem, was man von der Ortungstechnik der Hulkoos wußte, längst gesehen worden sein mußte.
Mentro Kosum, der diensttuende Emotionaut an den Kontrollen, zog die Stirn in Falten, als er einen Blick auf den großen Bildschirm warf.
„Natürlich wissen wir nicht, was mit BARDIOC geschehen ist. Er ist plötzlich verstummt, jedenfalls auf psionischer Ebene. Das ist aber keine Erklärung für das Verhalten der Hul-koos." Kosum schlug mit der geballten Hand auf den Rahmen der Kontrollen. „Sie beo-bachten uns, daran bestehen keine Zweifel. Aber sie zeigen keinerlei Reaktion."
„Bei ihrer Überlegenheit haben sie das auch kaum nötig", meinte Bull. „Sie können uns in aller Ruhe herankommen lassen und dann zuschlagen."
Atlan hob die Augenbrauen.
„Ich glaube nicht, daß es sich um eine Falle handelt. Die Raumschiffe machen auch mich eher den Eindruck, als würden sie von desorientierten Kräften gesteuert."
Joscan Hellmut, der dem Gespräch schweigend zuhörte, überlegte, ob das Verhalten der Fremden Raumfahrer mit dem Verstummen BARDIOCs zusammenhängen mochte.
Konnte man nicht davon ausgehen, daß die Hulkoos auf die paramentalen Impulse der Superintelligenz angewiesen waren.
Die Mutanten, die vollzählig in der Zentrale der SOL versammelt waren, hatten seit dem Abbruch der Impulse keine noch so flüchtige paramentale Ausstrahlung BARDIOCs auf-spüren können. Von der Welt jedoch, die als Hauptquartier der Superintelligenz in Frage kam, empfingen die Telepathen Fellmer Lloyd, Bjo Breiskoll und Gucky verschwommene Signale einer anderen Wesenheit: BULLOCs!
Seitdem feststand, daß die vierte Inkarnation sich auf dem Zielplaneten befand, gab es für Hellmut keine Zweifel mehr, daß Atlan, Bully und alle anderen Zellaktivatorträger sich durch nichts und niemand davon abbringen lassen würden, diese Welt anzufliegen und zu versuchen, Perry Rhodan zu befreien.
Dabei war es fraglich, ob Rhodan noch am Leben war und sich überhaupt auf dieser Welt befand. Schließlich wußte man nicht, was BULLOC auf dem Flug hierher alles unter-nommen hatte. Es war nicht auszuschließen, daß er Perry Rhodan getötet oder irgendwo zurückgelassen hatte.
Hellmut hütete sich jedoch davor, solche Argumente vorzubringen. Die Solgeborenen würden sie allzu schnell zu ihren eigenen machen und damit einen unlösbaren
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