0861 - Gehirntransport
die-sen Türen verschwunden ist, desto besser."
Waringer warf einen Blick auf die beiden Kristalle, die an Rhodans Brust hingen.
„Sie strahlen ungewöhnlich stark", stellte er fest.
Rhodan sah den Mann, der einst mit seiner Tochter Suzan verheiratet gewesen war, nachdenklich an.
„Ich nehme an, daß es mit der Nähe Bardiocs zusammenhängt. Sie reagieren auf ihn.
Umgekehrt scheinen sie auf ihn einen wohltuenden Einfluß auszuüben." Er umschloß die beiden Steine mit einer Hand. „Vergessen wir nicht, daß sie unseren Mutanten die Kraft verliehen, BULLOC zu widerstehen."
Waringer ergriff ihn am Arm, um ihn zur Seite zu ziehen, damit die Bodenmasse mit Bardiocs Gehirn den Eingang passieren konnte. Dr. Peysel ging mit den übrigen wissenschaftlichen Begleitern in die Halle, während Atlan und Alaska sich zu Rhodan und Waringer gesellten. Langur war in einem Seitengang verschwunden, um seine Kabine aufzu-suchen.
Aus allen Richtungen kamen jetzt Solgeborene herbei. Sie füllten den gesamten Haupt-korridor aus. Keiner von ihnen sagte etwas. Diese stumme Demonstration zeigte deutlich, was sie von Rhodans Plan hielten.
Rhodan deutete auf die Halle.
„Wir wollen hineingehen und die Tore hinter uns schließen", schlug er vor. „Unsere Anwesenheit könnte die Gegner dieses Unternehmens nur unnötig reizen."
Die drei anderen folgten ihm in den präparierten Lagerraum. Dort herrschte ein Klima wie auf dem Planeten BARDIOC. An der Decke schwebten drei Kunstsonnen. Von irgendwoher kam warme Luft.
Wissenschaftler rannten aufgeregt durcheinander. Sie trafen die letzten Vorbereitungen, um die Bodenmasse mit Bardioc in die vorbereitete Umgebung einzubetten.
Waringer ließ die Tore zugleiten.
„Wenn sie jetzt etwas gegen Bardioc unternehmen wollen, müssen sie Gewalt anwenden", meinte er. „Aber das werden sie sich gut überlegen."
Rhodan entschloß sich, die Solgeborenen zunächst einmal zu ignorieren. Im Augenblick bedeuteten sie keine akute Bedrohung für Bardioc. Das konnte sich allerdings schnell ändern, wenn die Radikalen sich durchzusetzen vermochten.
Rhodan trat an einen Interkomanschluß und stellte eine Verbindung zur Zentrale her.
„Sind alle Besatzungsmitglieder an Bord?" wollte er wissen.
„Ja", bestätigte Bully. „Gerade ist die Korvette mit den Mutanten zurückgekommen.
BULLOC scheint nicht in der Nähe zu sein. Ich denke, uns hält nichts mehr in diesem Sys-tem."
„Richtig", bestätigte Perry. „Mentro Kosum soll die SOL behutsam aus dem Parföx-Par-System steuern. Dabei darf er die Hulkoos nicht vergessen. Die Schwarzpelze sollen nicht auf die Idee kommen, daß unsere Manöver einen Angriff einleiten könnten."
„Mentro denkt an nichts anderes", erklärte Bully sarkastisch. „Er sieht die Schiffe der Hulkoos schließlich ständig vor sich auf den Orterschirmen."
„Wie verhalten sich die Hulkoos?"
„Sie scheinen nach wie vor unschlüssig zu sein, was sie tun sollen. Auf jeden Fall haben wir ihnen dadurch geholfen, daß wir Bardioc an Bord genommen haben. Das erspart es ihnen wahrscheinlich, diesen Planeten vernichten zu müssen."
Rhodan dachte an Moschkatl. Er spürte keine Zuneigung für dieses Wesen, zollte ihm aber wegen seiner besonnenen Haltung Anerkennung. Man durfte nicht vergessen, daß Moschkatl Gefangener uralter Regeln seines Volkes war.
Rhodan verließ den Platz am Interkom und wandte sich dem Zentrum der Halle zu, wo die Bodenmasse mit Bardiocs Gehirn darin niedergegangen war.
„Ich habe gerade überlegt, was wir tun werden, wenn die Kaiserin von Therm es ablehnt, ihn bei sich aufzunehmen", bemerkte Atlan.
„Dann müssen wir seine kosmische Burg suchen und ihn dort absetzen", erwiderte Rho-dan.
Atlan sah ihn abschätzend an.
„Warum bringen wir ihn nicht zu seinem Sporenschiff? Er wird uns die Koordinaten des Verstecks jederzeit verraten, schließlich hat er dir gegenüber deutlich ausgedrückt, daß ihm daran gelegen ist, daß dieses Schiff seiner richtigen Bestimmung zugeführt wird."
„Wir gehen in der Reihenfolge vor, wie es bisher geplant war."
Sie beobachteten die Wissenschaftler bei ihrer Arbeit. Ein paar Minuten später meldete Bully aus der Zentrale, daß die SOL langsam aus dem Parföx-Par-System hinausflog.
„Wir werden übrigens eskortiert", berichtete der rothaarige Zellaktivatorträger grimmig.
„Die Hulkoos folgen uns in einigem Abstand."
„Dann wird auch BULLOC auf unserer Spur bleiben", befürchtete Alaska Saedelaere.
„Auf keinen
Weitere Kostenlose Bücher