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0861 - Gehirntransport

Titel: 0861 - Gehirntransport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fall dürfen uns die Hulkoos bis nach Drackrioch begleiten", sagte Rhodan.
    „Das könnte zu einem Zusammenprall mit den Choolks führen."
    „Ich glaube nicht, daß sie uns solange begleiten werden", sagte Atlan. „Es sei denn, BULLOC gibt ihnen den Befehl dazu."
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß die vierte Inkarnation eine ständige Bedrohung darstellte. Niemand konnte vorhersagen, wann BULLOC wieder zuschlagen würde. Das bedeutete auch eine große Belastung für die Mutanten, die jederzeit bereit sein mußten, ihren PSI-Block erneut zu bilden.
    Rhodan hoffte, daß es ihnen gelingen würde, BULLOC abzuschütteln.
    Vielleicht gab sich die vierte Inkarnation auch damit zufrieden, den Riesensymbionten auf BARDIOC unter Kontrolle zu bringen. Ohne die Zentrale war dieser Organismus jedoch nicht in der Lage, BULLOC bei der Übernahme der Mächtigkeitsballung zu helfen.
    Da auch BULLOC nicht die entsprechende Kapazität besaß, war die Gefahr, daß er sich zum Herrscher von BARDIOCs Reich aufschwingen könnte, gering.
    „Ich frage mich, ob das Gehirn den Flug nach Drackrioch überhaupt überleben wird", drang die Stimme des Arkoniden in Rhodans Gedanken. „Wir dürfen nicht vergessen, daß es zu einschneidenden Veränderungen für Bardioc gekommen ist."
    „Was die Umweltbedingungen angeht, haben wir getan, was wir konnten", erinnerte Wa-ringer.
    „Ich dachte in erster Linie an die psychischen Belastungen, denen das Gehirn ausgesetzt ist", sagte Atlan. „Hoffentlich erleben wir keine unliebsamen Überraschungen."
    „Du sprichst wie ein Solgeborener", warf ihm Alaska vor.
    „Ja", gab Atlan zu. „Vergessen wir doch nicht, was wir da an Bord genommen haben."
    Rhodan blickte zu dem Gehirn hinüber. Er fragte sich, was in Bardioc vorging. Wußte das Gehirn, was ihm widerfuhr? War es bei Bewußtsein?
     
    *
     
    Die Sorgen, die sich die verantwortlichen Besatzungsmitglieder in Zusammenhang mit Bardioc machten, waren begründet. Dem Gehirn drohte eine Krise, die in ihrer Entwicklung noch bedrohlicher als jene sein würde, die es unmittelbar nach dem Erwachen aus dem Alptraum durchstanden hatte.
    Bardioc hatte registriert, daß er sich nicht mehr auf jenem Planeten befand, wohin ihn die anderen Mächtigen einst verbannt hatten. Man hatte ihn an Bord eines Raumschiffs gebracht. Zunächst war Bardioc zufrieden gewesen. Er hatte die wohltuenden Impulse der beiden Kristalle gespürt und gehofft, daß er bald in der Nähe jener Wesenheit sein würde, die diese Kristalle ausgeschickt hatte.
    Doch seit er sich an Bord des Raumschiffs befand, spürte er auch andere Mentalimpul-se. Sie drückten Ablehnung und Feindschaft aus. Als ihre Quelle identifizierte Bardioc einen von Haß erfüllten Choolk (wahrscheinlich war es Puukar persönlich) und zahlreiche menschliche Wesen, die in Bardioc eine Bedrohung für das Schiff sahen.
    Haß und Abscheu, die ihm entgegenschlugen, deprimierten Bardioc tief, hielt er diese Gefühle doch für durchaus berechtigt. Er war sich seiner Verantwortung bewußt. Seine Reue reichte nicht aus. Die Taten, die er begangen hatte, waren nur mit dem eigenen Tod zu sühnen.
    Daran dachte Bardioc immer öfter.
    Er überlegte, wie er seinem unwürdigen Leben ein Ende bereiten konnte.
    Das war in seiner Situation nicht einfach, denn er hatte sich von all seinen Ausläufern getrennt und besaß keine Möglichkeit, mit ihrer Hilfe Selbstmord zu begehen. Die letzten Symbionten, mit denen er noch in Verbindung stand, waren die Pflanzen, die in der Bodenmasse wuchsen, in der er untergebracht war.
    Es gab keine tierischen Symbionten, die er beeinflussen konnte.
    In seiner zunehmenden Verwirrung begann das Gehirn darüber nachzudenken, wie es seinem Leben trotz aller Schwierigkeiten ein Ende bereiten könnte.
    Bardioc wußte nicht, wie groß seine hypnosuggestiven Kräfte noch waren, nachdem er sich von dem planetengroßen Organismus gelöst hatte. Immerhin konnte er einen Versuch wagen. Vielleicht gelang es ihm, einen der Raumfahrer zu beeinflussen. Er erinnerte sich an die Anfangszeit seiner Entwicklung zur Superintelligenz. Auch damals war es ihm gelungen, anderen Lebensformen seinen Willen aufzuzwingen.
    Warum sollte er nicht dazu in der Lage sein, einen der fremden Raumfahrer dazu zu bringen, ihn zu töten?
    Bardioc dachte angestrengt nach.
    Er hatte eine unglaubliche Serie verwerflicher Taten begangen, die er alle bereute.
    Würde die Beeinflussung eines Unbekannten nicht eine erneute unmoralische Handlung

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