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0862 - Eiswind der Zeit

Titel: 0862 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hier geschehen, seit Harno fort ist. Zwar wurde die Terrasse meines Landhauses zerstört, aber das ist auch alles."
    „Zerstört - durch jemand, der mit der Zeit manipuliert", vermutete All Pallas geheimnisvoll. „Von jemand, der etwas von Harno wollte."
    Adams-Toufry nickte langsam, wenn auch nicht ganz überzeugt.
    „NATHAN wird sich darum kümmern", meinte er neutral.
    Wenig später startete die HANZARO.
     
    *
     
    Der erste Planet der grünen Sonne Mugnam war eine halbflüssige Gluthölle, der dritte ein lebensfeindlicher Eisklumpen. Der zweite Planet hingegen, Mugnammor, bot einigermaßen erträgliche Lebensbedingungen.
    Hotrenor-Taak hatte die Automatik der GORSELL abgeschaltet, als das Schiff die äuße-ren Grenzen des Systems erreichte. Er saß hinter den Kontrollen und studierte pausenlos die Instrumente, deren Anzeiger nur selten stabil blieben. Die energetischen Verhältnisse wirkten ungewöhnlich und erschreckend, aber sie waren nicht mit jenen in der Provcon-Faust zu vergleichen.
    Durchmesser: 10.000 Kilometer.
    Gravitation: 0,73.
    Rotation: 17,7 Stunden.
    Die Daten ließen auf einen absolut normalen Kleinplaneten schließen, der immerhin noch groß genug war, eine Atmosphäre zu halten. Die Oberfläche wirkte öde und mit Ge-röll bedeckt, obwohl es keine eigentlichen Gebirge gab. Die höchsten Hügel waren fünf- bis sechshundert Meter hoch.
    Wasser gab es kaum, so daß Hotrenor sich vergeblich den Kopf darüber zerbrach, woher die gesättigte Sauerstoffatmosphäre stammte. Pflanzenwuchs zu deren Erneuerung gab es kaum.
    Das alles kümmerte ihn jedoch nur wenig. Die energetischen Verhältnisse waren besorgniserregender. Die Meßinstrumente stellten ein äußerst starkes Magnetfeld fest, dem gegenüber eine hypergravitorische Feldschale stand. Sie wirkte sich nicht auf die eigentli-che und spürbare Schwerkraft aus.
    Hotrenor ließ das Schiff in eine Kreisbahn gleiten und begab sich zu Harno. Er benötigte einige Ratschläge und stellte seine Fragen. Die Antwort kam prompt: „Es gibt Terraner, die meine Fähigkeiten überschätzen. Ich warne dich vor diesem Feh-ler. Soweit ich feststellen kann, brauchst du dir wegen der Feldschale keine Sorgen zu machen, denn sie liegt jenseits der eigentlichen 5-D-Frequenzen, die eine natürliche Schwerkraft erzeugen. Die seltsam anmutenden astrophysikalischen Gegebenheiten die-ses Systems führen auf die verschwundene Sonne zurück, außerdem sind noch meßbare Restsubstanzen von ihr vorhanden."
    „Du siehst also keine Gefahren?"
    „Vorerst noch nicht, Hotrenor. Du kannst landen. Dann werden wir sehen, ob etwas ge-schieht."
    „Ich halte das Schiff startbereit."
    Harno teilte mit: „Wenn etwas geschieht, wird es zu spät für einen Start sein."
    „Das klingt nicht gerade beruhigend."
    „Es besteht keine Gefahr für dein Leben - und das ist wichtig!"
    Hotrenor-Taak kehrte in die Kommandozentrale zurück, ließ aber die Videoverbindung mit dem Ruheraum bestehen, so daß er Harno immer im Auge behalten konnte. Dunkel und friedlich lag die Kugel auf ihrem Kissen. Die schwarze Oberflache reflektierte kein Licht.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit dem Hauptschirm zu. Langsam zog die Oberfläche von Mugnammor darüber hinweg. Der Planet war ein einziger Kontinent. Wasser schien nur in Form kleiner Flüsse und einiger Seen vorhanden zu sein. Nur dort wuchs Vegetati-on. Der Rest war Wüste und versteinerte Hügel.
    Hotrenor-Taak konnte sich nicht für einen bestimmten Landeplatz entscheiden, einer schien so gut oder schlecht wie der andere zu sein.
    Der Lare nahm das Schiff aus der Umlaufbahn und ließ es weiter absinken. Eine weite Ebene, von flachen Hügeln wie ein Kessel eingerahmt, erschien ihm besonders günstig.
    Bewegungslos fast stand die GORSELL darüber, verlor dann an Höhe und setzte mit ei-nem sanften Ruck auf.
    Hotrenor schaltete Antrieb und Antigravfelder ab. Die Energiezufuhr deaktivierte er der-art, daß ein Hebeldruck genügte, sie im Bruchteil einer Sekunde wieder verfügbar zu ma-chen. Er wollte kein Risiko eingehen.
    Jetzt erst recht nicht, wo er eines seiner heimlichen Ziele erreicht hatte. Der Überfall der Jugendlichen von Gäa hatte ihm den Rest gegeben. Er, der einst Beherrscher einer gan-zen Galaxis war, lebte praktisch auf Gäa wie in einem Exil. Er besaß alle Freiheiten, und doch war er der Gefangene seiner eigenen Erinnerungen. Hinzu kam, daß ihm viele Laren seine einstigen Funktionen nicht verzeihen konnten oder wollten. Besonders jene,

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