Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0863 - Auf den Schwingen des Todes

0863 - Auf den Schwingen des Todes

Titel: 0863 - Auf den Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
leichte magische Kräfte, aber um ein Auto unsichtbar zu machen, reichte es. Er wob ein Muster in die Luft und unterlegte es mit einigen tief in der Kehle gesprochenen Formeln. Der Lincoln Kingsford flimmerte und war plötzlich verschwunden. Die Insassen vorbei fahrender Autos, die den Vorgang zufälligerweise beobachteten, glaubten an eine Halluzination.
    Pilgrim half auch beim Fahren ein wenig mit Magie nach. So bekam er den Leichenwagen leidlich in den Griff. Damit stieß er aber bereits an seine Grenzen. Er setzte zurück und lenkte den Wagen knapp an den heranrasenden Patrol Cars vorbei. Das Auto bockte dabei weiterhin wie ein junges Pferd.
    Als Humberto Colon zu beten anfing, schickte ihn Pilgrim mit einem wütenden Ellenbogenschlag gegen das Kinn ins Reich der Träume.
    Wohin er den Lincoln zu lenken hatte, wusste er auch so.
    ***
    Zamorra, Nicole und Father Rempel hasteten durch den Greenwood Cemetery zum Grab Solomon Wingharts. Als sie die Wiese erreichten, stöhnte der Senior Pastor auf. »Da, da ist sie wieder. Können Sie sie auch sehen?«
    »Nein«, murmelte Zamorra, der dank des Vollmondes am heute klaren Himmel und des Lichterscheins über der Stadt das Grab deutlich erkennen konnte, sonst aber nichts.
    »Ich sehe auch nichts«, sagte Nicole, die Hand am Blastergriff. »Aber ich spüre, dass da etwas ist, etwas Unheimliches.« Seit schwarzes Blut in ihren Adern geflossen war, konnte sie unter bestimmten Voraussetzungen dunkelmagische Kräfte deutlich wahrnehmen. »Ach, übrigens, Father, Sie haben Ihr Kreuz schon wieder vergessen.«
    »Tatsächlich. Ich bin doch sonst nicht so vergesslich. Hoffentlich bringt mich das nicht in Schwierigkeiten.«
    Der Meister des Übersinnlichen verschob ein paar Hieroglyphen auf Merlins Stern und gab ihm einen gezielten Befehl. Sofort begann das Amulett zu leuchten. Gleichzeitig entstand ein bläulich flirrendes Energiefeld über Wingharts Grab. Aus dem Flimmern schälte sich die tiefschwarze Silhouette einer Kirche in Seitenansicht, auf deren Dachfirst zwei der dämonischen Gargoyles saßen.
    »Ah, da ist sie ja«, stellte Nicole erfreut fest. »Aber ich scheine plötzlich betrunken zu sein. Oder warum sehe ich die Kirche gleich dreimal?« In der Tat nahm sie die Konturen des Gebäudes so wahr, als würde sich dasselbe Bild nicht ganz deckungsgleich dreimal überlagern.
    »Fantastisch«, entfuhr es dem Professor. »Auch wenn man die Kirche mit normalen menschlichen Augen noch nicht wahrnehmen kann, ist sie doch schon fast wieder Teil dieser Welt. Die Kirche kämpft gegen etwas, das versucht, sie zurückzudrängen, und sie gewinnt dabei immer mehr die Oberhand. Irgendwann wird sie körperlich wieder vollkommen präsent hier sein.« Er grinste. »Wenn ich das mal so ausdrücken darf.«
    »Ja, ich spüre es auch. Übermittelt uns Merlins Stern diese Informationen?«
    »Scheint so.« Zamorra fragte sich, warum das Amulett nicht bereits beim ersten Mal, als er die Kirche auszuloten versuchte, reagiert hatte. Hatte etwa Taran, der in Merlins Stern zurückgekehrt war, das verhindert? Fast schien es so. Erst jetzt, da das Amulett einen deutlichen Befehl Zamorras erhalten hatte, reagierte es. Ein Zustand, der so nicht tragbar war. Er würde sich darum kümmern müssen. Aber nicht jetzt und hier.
    »An was erinnern dich diese unscharfen Konturen, Nici?«, fragte er stattdessen.
    »Hm, wenn du so direkt fragst. Hast du nicht von diesem seltsamen Halbraum aus, in den das Schiff von Hans dem Hai verbannt war, unsere Welt ähnlich gesehen?« [1]
    »Exakt, Nici. Ich denke, dass sich die Schutzengelkirche ebenfalls in dieser Dimension zwischen den Welten befindet, dass lebende Wesen unter bestimmten Voraussetzungen aber hin und her wechseln können.«
    »Dann tun wir das doch«, schnaubte Father Rempel. »Die beiden Dämonen auf dem Dach verschwinden soeben durch ein Turmfenster. Wir müssen sie töten, bevor sie noch mehr Unheil anrichten.« Er setzte sich in Bewegung, ohne die Antwort der beiden Dämonenjäger abzuwarten.
    »Stopp, Father«, hielt ihn Zamorra zurück. »Sie verfügen nicht über die nötige Erfahrung im Kampf gegen die Schwarzblütigen und werden deshalb schön hier warten. Nicole und ich erledigen das.«
    »Aber…«
    »Kein Aber. Wir wissen nicht, was uns in der Kirche erwartet. Da können wir nicht auch noch auf Sie aufpassen.«
    Der Professor und Nicole ließen den Senior Pastor einfach stehen und stürmten zur Kirche hinüber.
    »Siehst du das Kreuz auf dem

Weitere Kostenlose Bücher