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0863 - Auf den Schwingen des Todes

0863 - Auf den Schwingen des Todes

Titel: 0863 - Auf den Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Wagen handelte es sich um seine verschwundene Frau, die er höchstpersönlich umgebracht und nächtens wieder aus ihrem Grab geholt hatte. Wie soll ich es ausdrücken: Die böse Aura Wingharts wirkte wie ein ANKER für die Gargoyles in dieser Welt. Anfänglich konnten sie sich nur dort bewegen, wo der böse Geist Wingharts besonders stark wirkte.«
    »Natürlich. Deswegen tauchten die Gargoyles auf dem Friedhof und beim Leichenwagen auf, den höchstwahrscheinlich diese Gangster gefunden hatten. Pech für sie. Der Leichenwagen diente ebenso als ANKER wie Wingharts Haus, in dem sich sein böser Geist ebenfalls stark manifestierte. Deswegen musste auch seine Tochter sterben. Warum aber überlebte Mrs. Curtis?«
    »Reines Glück, Professor. Als Pilgrim sie ebenfalls töten wollte, verschwand die Schutzengelkirche wieder in der anderen Dimension und riss ihn wie die anderen mit. Die Gargoyles konnten die ANKER nur nutzen, wenn die Kirche materialisiert war. Je länger das der Fall war, desto weiter weg konnten die Gargoyles von den ANKERN, weil sie immer mehr vom Energieniveau unserer Welt, nun wie soll ich sagen, annahmen.«
    »Trefflich ausgedrückt. Und deswegen tauchten die Gargoyles auch während unserer trauten Runde im Pfarrhaus auf. Ich hatte ja die Fotos des Leichenwagens mitgebracht. Sie erinnern sich?«
    »Und ob. Ich hab ja schließlich keinen Salzeimer. Was hat Winghart wohl mit den Fotos angestellt, dass auch in ihnen sein böser Geist derart haftete?«
    »Ich will's gar nicht wissen«, sagte Nicole und wandte sich an Zamorra. »Kann es sein, Chéri, dass wir noch etwas zu erledigen haben?«
    ***
    Im Morgengrauen schlichen Zamorra, Nicole und Father Rempel, mit Hacke und Spaten bewaffnet, über den Greenwood Cemetery. Sie mussten nicht befürchten, entdeckt zu werden, da der Senior Pastor die Zeiten und die Routen des Wachdienstes genau kannte.
    Sie schafften die Blumen beiseite und legten Wingharts Sarg frei. Mit dem Spaten brach Zamorra ihn auf. Als sie den Deckel beiseite hievten, starrte ihnen ein dämonisch verzerrtes Gesicht mit weit offenen Augen entgegen. Die verkrampften Hände waren erhoben, so, als hätte der Mann verzweifelt am Holz des Deckels gekratzt. Abgebrochene Fingernägel untermauerten die anfängliche Theorie. Es stank zudem verheerend.
    Nicole schauderte. Hatten die dunklen Mächte Winghart noch einmal wiedererweckt? Oder war er nur scheintot gewesen? Vielleicht hätten sie es über die Zeitschau erfahren können, doch ihnen war einfach nicht danach.
    Stattdessen sprachen sie ein inbrünstiges Gebet. Dann wies Zamorra
    Merlins Stern an, den Körper des Bösen zu vernichten.
    Zwei silberne Blitze zuckten aus dem Zentrum und verwandelten Wingharts sterbliche Überreste in Asche. Ein weißmagisches Ritual, von Zamorra sorgfältig durchgeführt, reinigte den verfluchten Platz von allem Bösen. Dann schlossen sie das Grab wieder.
    »O'Briens Bannzauber kann sich nun erholen, die Schutzengelkirche wird nie mehr wieder in dieser Welt erscheinen«, sagte der Meister des Übersinnlichen, während sie über die Nekropole schritten. »Dieser Platz ist von allem Bösen gereinigt.«
    Selten hatte sich Zamorra so geirrt.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 833 »Verfluchte der See«

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