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0863 - Die schlafende Göttin

Titel: 0863 - Die schlafende Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist, die griechische Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit, die Mutter der Erde. Sie repräsentierte den wohl mächtigsten Kult im alten Griechenland."
    „Demeter war also eine Außerirdische", sagte Hamiller sinnend. „Wer hätte das gedacht!"
    „Sie war vermutlich Angehörige - vielleicht sogar die Leiterin - einer extraterrestrischen Expedition. Sie muß die arkonidische Großmacht gekannt haben, vielleicht auch die ako-nische Machtballung im Blauen System", erklärte der Archäologe.
    „Natürlich", entgegnete Hamiller. „Das wäre ein triftiger und zugleich plausibler Grund da-für, daß sie sich scheute, ihre hochtechnifizierten Bauwerke oberirdisch anzulegen.
    Sie ging in die Tiefe und wurde zur präminoischen Göttin, nachdem ihre Expedition auf der Erde gescheitert war."
    „So muß es gewesen sein", bestätigte Matzlew. „Sie hat wahrscheinlich für wenigstens 6000 Jahre die Geschicke der wechselhaften kretischen Völker bestimmt. Sie muß also biologisch unsterblich gewesen sein."
    Er blickte Hamiller fragend an und bemerkte, daß dieser zustimmend nickte. Er fuhr fort: „Sie ging sogar noch in die Kulturen der frühen Griechen und in die der kleinasiatischen Völker ein. Nur so ist erklärbar, daß der Begriff Demeter in der griechischen Mythologie aufgetaucht ist."
    „Und was schließen Sie daraus?" fragte Hamiller, obwohl er bereits ahnte, was der Archäologe sagen würde.
    „Daraus läßt sich ableiten, wann diese Halle ungefähr gebaut worden ist", führte Matzlew aus. „Es war etwa 42.000 Jahre nach Lemuria und knapp 1800 Jahre nach Atlantis. Die Druufwelle war schon über die Erde hinweggefegt. Das bedeutet, daß diese Halle mit all ihren Nebenkomplexen etwa 8000 vor Christi entstanden sein muß."
    „Die Macht der Fremden war vermutlich dennoch gering, da ihnen das wirkliche Macht-mittel, ein Raumschiff, fehlte. Und Demeter wurde zur Göttin, ohne einen Weg zu finden, zu ihrer Heimatwelt zurückzukehren."
    Payne Hamiller umrundete den Schrein, um Demeter von allen Seiten zu betrachten.
    Ih-re Schönheit schlug ihn in ihren Bann. Er zweifelte daran, daß Demeter noch lebte.
    Ihm war klar, daß die Göttin nach einer aktiven Lebenszeit von etwa sechstausend Jah-ren die Hoffnung aufgegeben hatte, in absehbarer Zeit zu einem Raumschiff zu kommen. Sie hatte beschlossen, die Zeit zu verschlafen, die noch verstreichen würde, bis auf der Erde Raumschiffe gebaut wurden.
    Der Schrein war als Teil einer kompakten, aber außerordentlich leistungsfähigen techni-schen Anlage anzusehen. Er war eine Hochenergie-Konservierungskammer für das darin eingelagerte Zellgut. Hamiller durchschaute die wissenschaftlichen Aspekte der Einrich-tung nahezu vollkommen.
    Es genügte ja nicht, den Zellverband am Leben zu erhalten und den Grundumsatz auf ein gerade noch vertretbares Minimum zu verringern. Der Körper mußte medizinisch stän-dig versorgt und entgiftet werden. Selbst bei einem kaum noch meßbaren Stoffwechsel traten im Lauf der Jahrhunderte Abfallprodukte auf, die aus dem Körper entfernt werden mußten. Gelenke und Muskulatur mußten fortwährend versorgt werden, damit es in ihnen nicht zu Kalkablagerungen kam, die im Lauf der Zeit zu einer vollständigen Versteifung führen würden.
    Auch das Gehirn mußte beschäftigt werden. Durch eine ununterbrochene Überwachung und Stimulation, die - wie Hamiller vermutete - psitronisch vorgenommen wurde, bewahrte das Erhaltungssystem die geistige Leistungsfähigkeit. Diese positronische Aktivität, die zu traumähnlichen Erlebnissen mit damit zusammenhängenden Konzentrationsübungen führ-te, sorgte dafür, daß das Hirn ein Pseudoleben führte und auf diese Weise vor einer Ver-kümmerung bewahrt wurde.
    Damit war jedoch nur ein Teil der Maßnahmen umrissen, die von dem Lebenserhaltungssystem durchgeführt werden mußten, ohne daß dazu eine äußerlich sichtbare Maschinerie mit entsprechender Verkabelung und an die Haut gehefteten Sensoren notwen-dig gewesen wäre.
    Hamiller ging davon aus, daß dieses System sich unter dem sargähnlichen Schrein im Boden verbarg.
    „Was sollen wir tun?" fragte Czerk Matzlew. „Sollen wir den Schrein öffnen, oder sollen wir die Halle wieder verschließen und Demeter weiterhin schlafen lassen?"
    Payne Hamiller blickte ihn an, als erwache er soeben aus einem tiefen Schlaf.
    „Ich kann jetzt verstehen, daß Sie diesen Fund als Sensation ansehen", sagte er.
    Hamiller fuhr sich mit der Hand über die Augen. Er fühlte

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