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0868 - Die Toten-Krypta

0868 - Die Toten-Krypta

Titel: 0868 - Die Toten-Krypta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gebeugt und dabei auch den Kopf schüttelnd.
    In ihr Lachen hinein fielen die beiden Schüsse.
    Kugeln trafen ihren Körper, der auf mich zutorkelte. Das Lachen brach ab, ich schaute in ein von Staunen und Schmerz gezeichnetes Gesicht, fing die Frau mit der linken Hand ab und schoß an ihr vorbei auf einen Mann zu, der aussah wie Dr. Prudomme…
    ***
    Der Doppelgänger hatte getroffen, wenn auch die falsche Person, denn die Kugeln mußten mir gegolten haben. Aber ich hatte ihn ebenfalls erwischt, und zwar mit zwei geweihten Silberkugeln, wobei genau zu sehen war, wo die Geschosse eingeschlagen hatten.
    Eine Kugel etwa in Höhe des Schlüsselbeins, die andere dicht darunter. Zwei Löcher waren entstanden. Zwei Löcher, durch die ich schauen konnte.
    Prudomme zwei wankte zurück. Rückwärts gehend verschwand er im Flur, und auf meinem linken Arm lag noch immer die Frau.
    Von Prudomme zwei war nichts mehr zu sehen. Er hatte es geschafft, sich in den Gang zurückzuziehen. Möglicherweise lauerte er dort auf eine neue Chance. Wer konnte schon sagen, ob zwei Kugeln ausgereicht hatten, ihn zu zerstören?
    Ich aber mußte mich um ihn kümmern, bevor er noch mehr Unheil anrichten konnte.
    Der richtige Arzt hatte noch immer nicht begriffen, was hier tatsächlich vorgefallen war. So steif, als hätte er eine Latte verschluckt, saß er hinter seinem Schreibtisch, das Gesicht zur Maske erstarrt, die Augen weit geöffnet.
    »Kümmern Sie sich um Claire!« schrie ich ihm zu. »Verdammt noch mal, tun Sie etwas!« Während der Worte hatte ich die Frau behutsam vor den Schreibtisch gelegt. Prudomme war Arzt, nicht ich.
    Die Beretta steckte ich nicht weg, als ich mich mit zwei langen Schritten dem unmittelbaren Bereich der Tür näherte. Ich ging nicht hindurch, sondern schaute zunächst vorsichtig in den Gang. Ich wußte, daß Prudomme zwei nach links gegangen war und sicherlich dort auch ein Versteck gefunden hatte, von dem aus er alles überblicken konnte. Auf keinen Fall wollte ich von einer seiner Kugeln erwischt werden.
    Ich hielt meinen rechten Arm mit der Waffe hoch, als ich in den Flur peilte, wo Licht brannte, und ich auch einen Schatten sah, der sich auf dem Boden abzeichnete.
    Das war er!
    Ich konzentrierte mich auf den Schatten und dachte dabei, daß diese Wesen eigentlich keine Schatten warfen. Es konnte oder mußte etwas anderes sein.
    Deshalb riskierte ich es.
    Ein Sprung in den Flur, die Arme noch immer hoch. Eine rechte Hand, die von der linken am Gelenk abgestützt wurde, hielt die Beretta, raste nun nach unten, fand ihr Ziel…
    Ich schoß nicht.
    Dafür sah ich ihn!
    Prudomme zwei rieb sich den Rücken an der Wand. Immer und immer wieder. Es war mir auch gelungen, einen Blick in sein Gesicht zu werfen, und ich hatte seine silberfahle Blässe gesehen. Ein Gesicht, in dem es auch zuckte. Prudomme zwei mußte bemerkt haben, daß ich in seiner Nähe stand. Mit einer Drehbewegung nach rechts wuchtete er sich herum. Ich sah jetzt auch die beiden Einschußlöcher, und in eines steckte er einen Finger hinein. Die Waffe lag am Boden, nicht mal in seiner unmittelbaren Nähe.
    Er sackte in die Knie.
    Ich wollte hin - und wurde gestoppt.
    Wieder erlebte ich das, was ich schon von der Begegnung mit der falschen Shao her kannte.
    Er verschwand stück- oder intervallweise. Die Schere aus dem Unsichtbaren zerschnitt ihn. Der Arm an der rechten Seite fiel ab, dann der Kopf, anschließend die Beine, wobei der Restkörper mit einem harten Schlag auf dem Boden fiel. In den folgenden Sekunden wurde er regelrecht in Scheiben geschnitten, die sich sofort wieder auflösten, als hätte es ihn nie gegeben.
    Zuletzt blieb sein Kopf, der über den Boden rollte.
    Ich hörte hinter mir ein schweres Keuchen. Ohne mich umzudrehen, wußte ich, wer es war. Der echte Prudomme, der den Rest der Vernichtung des Doppelgängers miterlebte.
    Der Kopf verschwand.
    Zuerst die eine Hälfte, die rechte, dann war einen Moment später auch die linke nicht mehr da.
    Es gab keinen Prudomme zwei mehr!
    Obwohl ich diesen Vorgang nun schon zum zweitenmal erlebt hatte, ging er mir verdammt unter die Haut. Mir war übel, und ich kriegte nur schwer Luft, als ich über das nachzudenken begann, was ich in den vergangenen Sekunden erlebt hatte.
    Der plötzliche Schwindel erwischte mich so heftig, daß ich mich an der Wand abstützen mußte. Ich preßte sogar den Kopf dagegen, als wäre die Wand in der Lage, meine Stirn zu kühlen.
    Dann stieß ich mich ab und drehte

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