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087 - Bei Vollmond kommt der Tod

087 - Bei Vollmond kommt der Tod

Titel: 087 - Bei Vollmond kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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über den Felsen, und das Licht des Mondes fing an, die Farbe seiner Augen zu verändern.
    Wie polierter Bernstein glänzten sie mit einemmal. Alle Werwölfe haben bernsteinfarbene Augen.
    Ich musterte Delacortes Gesicht. Er steckte die Pistole weg.
    Der Höllenfunke schien in seinem Körper gezündet zu haben. Er brauchte keine Waffe mehr. Er würde gleich selbst zur tödlichen Waffe werden.
    Veränderte sich nicht bereits sein Gebiß? Bekam er nicht schon lange, spitze Reißzähne?
    Ein grauer Schatten legte sich über sein Gesicht. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, daß es sich um keinen Schatten, sondern um einen dichten Härchenflaum handelte.
    Alain Delacorte begann sich zu verwandeln!
    ***
    Sobald die Metamorphose abgeschlossen war, griff mich der Werwolf an. Er zog die Lefzen hoch und fletschte die Zähne. Seiner Kehle entstieg ein aggressives Knurren.
    Er wuchtete sich mir entgegen.
    Viel Platz zum Ausweichen war nicht. Ich mußte aufpassen. Jeder unbedachte Schritt konnte mir zum Verhängnis werden.
    Das Monster kannte solche Überlegungen nicht. Ohne Rücksicht auf Verluste attackierte es mich.
    Ich kassierte einen Treffer, der mich gegen den Helikopter schleuderte. Das Gestänge bohrte sich schmerzhaft in meinen Rücken. Ich biß die Zähne zusammen und hielt mir das Ungeheuer mit Tritten und Schlägen vom Leib.
    Als die krallenbewehrten Pranken auf mich zustießen, glitt ich darunter weg und nützte die Gelegenheit zu einem kraftvollen Rammstoß mit der Schulter.
    Der Schwung hätte gereicht, um Delacorte vom Felsen zu befördern, doch das Untier konnte sich gerade noch an der Maschine festhalten und einen Absturz verhindern.
    Blitzschnell tauchte Alain Delacorte unter dem Libellenschwanz auf die andere Seite hinüber. Ich folgte ihm nicht, sondern versuchte, mir eine meiner Waffen zu holen.
    Als ich mich in den Hubschrauber beugte, war das Monster urplötzlich hinter mir und riß mich zurück.
    Ich verlor das Gleichgewicht und knallte hart auf das kleine Felsenplateau.
    Jetzt lag ich direkt am Rand des Plateaus. Meine rechte Schulter ragte sogar schon darüber hinaus.
    Ein einziger Tritt würde genügen, um mich in die Tiefe zu fegen. Der Werwolf holte aus, und dann sauste mir sein Bein entgegen.
    Ich spannte die Muskeln an und packte im richtigen Moment zu. Der Fuß traf mein Brustbein und drückte mir die Luft aus der Lunge, doch ich klammerte mich an das Bein des Werwolfs.
    Wäre ich abgestürzt, hätte ich ihn mitgerissen, und das paßte ihm nicht, deshalb zerrte er sein Bein zurück, und damit auch mich.
    Sobald ich die Kante hinter mir hatte, ließ ich Delacorte unvermittelt los.
    Er hatte gerade seine ganze Kraft in den Ruck gelegt, und nun warf es ihn gegen die Hubschrauberkanzel.
    Gelegenheit für mich, aufzuspringen. Als die Wolfsschnauze auf mich zukam, schlug ich mit den Fäusten mehrmals sehr schnell darauf ein. Delacorte wankte.
    Ich hatte etwas Luft und nützte diese, um mein Hemd zu öffnen. Die milchigsilbrige Scheibe meines Dämonendiskus wurde sichtbar.
    Sie war handtellergroß und sah unscheinbar aus, deshalb nahm der Werwolf auch keine Notiz von ihr.
    Er griff mich abermals an, riß mich mit ungeheurer Kraft nieder, und wir wälzten uns über den Stein bis zur Kante hin.
    Ich spreizte die Beine, denn wenn wir uns noch einmal gedreht hätten, wäre es mit uns rasant abwärts gegangen.
    Der Werwolf riß sein Maul auf. Seine Reißzähne schimmerten weiß im Mondlicht. Er biß zu, doch bevor mich seine Zähne erwischten, hatte er Kontakt mit dem Diskus.
    Es war, als ginge ein Stromstoß durch seinen Körper. Er zuckte konvulsivisch, bäumte sich auf, brüllte, und sein Fell sträubte sich knisternd.
    Ich zog beide Beine an und hämmerte sie ihm vor die Brust.
    Auf einmal war er nicht mehr da.
    Erst als ich mich aufsetzte, sah ich ihn. Ich hatte ihn mit meinen Beinen weit vom Plateau gestoßen, und sein Körper hieb soeben in das dunkle Zweigwerk einer mächtigen Zeder.
    Er tauchte ein wie in schwarze Watte. Zu sehen war er nicht mehr, aber zu hören, wie er von Aststockwerk zu Aststockwerk purzelte und irgendwann den Waldboden erreichte.
    Wie war der Sturz für ihn abgegangen? Ich wünschte diesem Höllenkiller den Tod; nichts anderes verdiente er, diese Geißel der Menschheit.
    Ich sprang auf und holte mir meinen Colt Diamondback, das Feuerzeug und die silbernen Wurfsterne, und dann suchte ich nach einer Stelle, wo ich schnell und sicher hinunterklettern konnte.
    Sollte Alain

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