087 - Der Dämon auf dem Affenthron
Dämons ersetzt wurde.
Neue Lebensgier erfüllte sie und ließ sie in einen Trancezustand versinken...
***
Als die Nacht hereinbrach, hatte Benny Tait einigermaßen Ordnung in die Gruppe gebracht.
Es war genau eingeteilt, wer neben wem zu schlafen hatte. Tait hatte das Ehepaar Brogan zusammengelegt. Jennifer Snow lag zwischen dem Oberst und Dr. Melford. Dort konnte sie keinen Schaden anrichten.
Jack Jones bekam von Tait einen Platz angewiesen, der sehr weit von der Schlafstelle Kaikeyis entfernt war.
Tait selbst lag neben Joan Chapman.
Sie mochte ihn, und er mochte sie. Und wenn dieses Abenteuer gut für sie ausgegangen war, würde aus dieser momentanen Bekanntschaft vermutlich eine innige Freundschaft geworden sein, vielleicht sogar Liebe.
Benny Tait hätte nichts dagegen gehabt.
Er hoffte, daß Joan darüber genauso dachte wie er.
Die Wachen waren eingeteilt.
Tait würde im Morgengrauen vor die Höhle gehen müssen. Im Augenblick war Shankr Singh dran.
»Benny!« flüsterte Joan leise aus der Dunkelheit heraus.
»Hm?«
»Ich möchte Ihnen danken.«
»Wofür?«
»Sie haben die Sache wunderbar in den Griff bekommen.«
»Das bin ich Ihnen und den anderen doch schuldig.«
»Unsinn«, flüsterte Joan. »Was meinen Sie, werde ich die paar Brocken Hindustani, die ich mühsam erlernt habe, noch mal verwenden können?«
»Na, wunderbar«, lachte Benny Tait leise. »Unsere Chancen steigen.«
»Wissen Sie, wo ich jetzt gern wäre, Benny?«
»Wo?«
»In Kalkutta. Oder zu Hause in Amerika.«
»Beides wird in Erfüllung gehen, Joan«, flüsterte Tait zuversichtlich.
»Sagen Sie das nur so, oder ist das Ihre felsenfeste Überzeugung?«
»Wir werden morgen weitersehen«, sagte Tait ausweichend. »Schlafen Sie jetzt. Sie brauchen morgen Kraft.«
Joan schlief bald ein. Tait hörte ihren regelmäßigen Atem und den von den anderen. Er lag noch lange wach und grübelte über ihr gemeinsames Schicksal nach. Irgendwann übermannte auch ihn der Schlaf.
George Brogan weckte ihn im Morgengrauen.
»Jetzt sind Sie dran!« zischelte er leise, um die anderen nicht zu wecken.
»Alles in Ordnung?« erkundigte sich Tait.
»Bis jetzt ja.«
»Na, dann wird sich daran wohl kaum noch etwas ändern.«
***
Wie ein blutender Ball hob sich die Sonne aus dem Meer.
Kaikeyi kochte Tee. Tait fragte, woher sie das Wasser dazu hätte, und das zierliche Mädchen sagte ihm, ihr Vater hätte zwei Flaschen Mineralwasser hinter den Konserven entdeckt.
Tait musterte Singhs Tochter eingehend, ohne daß sie es merkte.
Sie war jetzt sehr anmutig und ungemein reizvoll. Ihr jettschwarzes Haar war lang und umrahmte ein wahres Madonnengesicht.
Tait konnte verstehen, daß Jones sich brennend für die Kleine interessierte. Da aber Kaikeyi offensichtlich nichts für ihn übrig hatte, wäre es gut gewesen, wenn er sich mit dieser Tatsache schnellstens abgefunden hätte.
Nach dem Frühstück kümmerte sich Dr. Melford um Jones’ Rückenverletzung.
»Na, zufrieden, Doc?« fragte der Teehändler grinsend.
»Sie werden daran nicht zugrunde gehen«, meinte der Arzt.
»Daran sicher nicht. Aber an diesem Mönchsleben, daran werde ich scheitern. Ich kann ohne Frau nicht existieren, Doc. Sie als Arzt werden das vielleicht verstehen.«
»Soll ich mal mit Jennifer Snow über Ihr Problem reden?« fragte Dr. Melford lächelnd.
»Verdammt, von einem Arzt erwartet man, daß er sich nicht über einen lustig macht«, knurrte Jones. »Ich habe Ihnen ein Problem anvertraut, Doc. Von Jennifer Snow will ich nichts wissen. Ich halte nichts von Mädchen, die sich vor allen Leuten auf ’ner Bühne ausziehen. Die sind innerlich hohl, verstehen Sie? Mit so einer kann ich nichts anfangen. Was ich brauche, ist was Frisches. Etwas Unverdorbenes. So was wie Kaikeyi.«
Dr. Melford wiegte den Kopf.
»Mann, lassen Sie lieber die Finger von der Kleinen. Sie ist Shankr Singhs Tochter.«
Jack Jones grinste.
»Was Sie nicht sagen. Ist Ihnen das auch schon aufgefallen?«
»Ich meine das ernst, Jones. Kaikeyi ist noch zu jung.«
»Das können Sie mir doch nicht weismachen, Doc. Wir sind hier in Indien, nicht in Europa. Hier sind die Mädchen mit sechzehn keine Mädchen mehr. Ich hatte mal in Bombay eine Vierzehnjährige. Die war gebaut wie ’ne Dreißigjährige, sag’ ich Ihnen. Und sie war genauso erfahren, stellen Sie sich das mal vor. Wann muß die schon damit angefangen haben, he?«
Jones kicherte amüsiert.
Dr. Melford drückte absichtlich auf seine
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