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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Morris
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er erlebte sie nicht als Beteiligter, sondern als Zuschauer.
    Trotzdem packten sie ihn. Er fröstelte und rieb sich die Oberarme. Dann blickte er auf seine Uhr. Noch fünfzehn Minuten bis Mitternacht. Dann war George Brogan dran, und er konnte sich aufs Ohr legen.
    Er gähnte.
    Gott, war er müde. Träge schleppten sich die restlichen fünfzehn Minuten dahin.
    Er fragte sich, ob sie es jemals schaffen würden, von dieser verfluchten Insel runterzukommen.
    Im Moment sah es nicht danach aus.
    Es schien ihm unvorstellbar, bis an sein Lebensende hierzubleiben. Das wollte einfach nicht in seinen Kopf.
    Bis zum Tod auf dieser Insel. Wie Robinson. Aber nicht allein. Zu zehnt. Sechs Männer, vier Frauen — wenn man auch Kaikeyi zu den Frauen zählte.
    Wenn wir lange genug hier sind, wird auch sie eine reife Frau sein, dachte Tait weiter.
    Vielleicht werden Sarah, Jennifer, Joan und Kaikeyi Kinder zur Welt bringen.
    Wessen Kinder?
    Verrückt, dachte Tait. Hör auf zu spinnen.
    Er schaute wieder auf seine Uhr. Noch zehn Minuten. Herrgott, mach doch etwas, daß die Zeit schneller vergeht.
    Wieder schweiften Taits Gedanken ab Er dachte an dieses schreckliche Skelett. Das war sicherlich nicht alles, was diese Insel an furchtbarem Horror zu bieten hatte.
    Schließlich nannte man sie nicht ohne Grund Teufelsinsel.
    Sie war also von Dämonen bewohnt. Wie viele waren es? Wie gefährlich waren sie?
    Kein Mensch, der seinen Fuß auf diese Insel gesetzt hatte, hatte sie jemals wieder verlassen.
    Schlimme Aussichten, dachte Tait. Er überlegte, wie man diese Insel hinter sich lassen könnte. Mit einem Floß ging es nicht, hatte Singh gesagt. Die Strömung hätte das Floß sofort wieder auf die Korallenriffe zugetragen. Es wäre geborsten, und den Rest hätten die Haie getan.
    Tait schmiedete eine Unzahl von Plänen. Es waren einige recht verrückte darunter. Doch ist es nicht das Vorrecht der Hoffnungslosen, auch solche Pläne in Erwägung zu ziehen?
    Er schaute wieder auf die Uhr.
    Nun war es fünf Minuten nach zwölf.
    Na, endlich! dachte er seufzend. Er erhob sich. Seine Glieder waren steif.
    Er schüttelte sie kräftig durch und stakste dann in die Höhle, um George Brogan zu wecken.
    Brogan war alles andere als erfreut darüber, daß nun er zum Wacheschieben antreten mußte.
    »Mist«, knurrte er halblaut.
    »Pst!« machte Tait. »Sie wecken doch die anderen.«
    »Sagen Sie, Tait, ist es denn wirklich nötig, daß immer einer von uns...«
    »Denken Sie an das Echsenskelett, Brogan. Meinen Sie ja nicht, daß dies die einzige Überraschung war, die uns diese Insel anzubieten hat.«
    Brogan verzog das Gesicht, als hätte er Essig getrunken.
    »Mann, Sie verstehen es, einem Mut zu machen.«
    »Jeder, wie er kann«, grinste Tait.
    »Na, legen Sie sich schon hin. Ich wache inzwischen über Ihren Schlaf.«
    »Vielen Dank, Mr. Brogan.«
    »Keine Ursache. Ich leide ohnedies an Schlafstörungen. Ein Bett wäre mir das größte Greuel.«
    »Wie gut ich Sie verstehen kann.«
    »Sagen Sie, wollen Sie nicht endlich die Klappe halten, Tait? Ich könnte mir vorstellen, daß Sie jetzt etwas Besseres vorhaben, als mit mir herumzualbern.«
    Benny Tait schmunzelte.
    »Wie recht Sie haben, Brogan. Ihr Platz ist also von jetzt an vor der Höhle.«
    »Vielen Dank, daß Sie mir das gesagt haben. Allein wäre ich vermutlich nicht darauf gekommen!« maulte George Brogan. Dann trollte er sich.
    Tait legte sich neben Joan Chapman. Er vernahm ihr regelmäßiges Atmen. Das beruhigte ihn, lullte seinen Geist ein, ließ ihn schon nach wenigen Augenblicken ebenso tief schlafen.
    Es entging ihm, daß Jennifer Snow sich vorsichtig von ihrem Lager erhob. Sie glitt lautlos wie ein Schatten aus der Höhle und neben Brogan. Als sie ihn zärtlich im Nacken kraulte, zuckte er erschrocken herum.
    »Mein Gott, hast du mich erschreckt!« keuchte er mit wild klopfendem Herzen.
    »Wen hattest du erwartet?« fragte das attraktive Sexkätzchen schnurrend.
    »Erst mal niemanden. Und dann zumindest eine Hexe.«
    Jennifer schmiegte sich an ihn. Ihr Körper war weich und warm. Brogan spürte den Druck ihrer üppigen Brüste.
    »Vielleicht bin ich eine Hexe«, säuselte Jennifer Snow. Sie öffnete die Knöpfe seines Hemdes. Ihre schmale Hand glitt hinein und sie spielte mit den Haaren, die seine Brust bedeckten. »Habe ich dich nicht behext, George?«
    Brogan grinste.
    »Oja. Verdammt, das hast du. Wenn Sarah das spitzkriegt, macht sie mir die Hölle heiß.«
    »Ist es das denn nicht

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