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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Morris
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Snow.«
    Sarah Brogan klemmte sich den Daumen zwischen die Zähne und biß fest zu, um zu verhindern, daß sie ihre Wut herausschrie.
    »Diese Idioten!« fauchte Jack Jones.
    »Sie haben den wenigsten Grund, andere Idioten zu nennen!« knurrte John Snyder.
    Jones grinste den Alten verächtlich an.
    »Wir müssen die beiden suchen!« sagte Shankr Singh vorne am Höhleneingang. »Ich glaube, die Schreie kamen von dort oben.«
    »Still!« sagte Benny Tait. Alle schwiegen. Er lauschte mit angehaltenem Atem. Aber er hörte nur das vertraute monotone Rauschen der Brandung, die die Korallenriffe überspülte.
    Singh, Dr. Melford und Tait kletterten mit einer Fackel die Felsen hoch. Sie fanden die Stelle, wo Brogan und das Mädchen sich aufgehalten hatten. Das Gras war von ihren Körpern niedergewalzt worden.
    In fiebernder Hast suchten die Männer das Gelände ab.
    Jeder lief in eine andere Richtung.
    Als sie atemlos wieder beisammen waren, schüttelte Shankr Singh bedauernd den Kopf. !
    »Aussichtslos, Sahib. Die finden wir nicht mehr.«
    »Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf«, sagte Dr. Melford erschreckend sachlich, »dann will ich behaupten, daß weder Brogan noch das Mädchen noch am Leben sind.«
    »Sie meinen, die beiden hat der Teufel geholt«, sagte Tait zähneknirschend.
    »Entweder der Teufel, oder einer seiner Handlanger.«
    ***
    Sie durchwachten die Nacht.
    Keiner konnte einschlafen, obwohl es in der Höhle totenstill war.
    Sarah hatte schmerzlich aufgeschrien, als die Männer ohne George Brogan zurückgekehrt waren.
    Und plötzlich hatte sie gekreischt: »Recht geschieht den beiden! Jawohl, es geschieht ihnen recht. George hat mich mit dieser Schlampe wochenlang betrogen! Wochenlang! Dafür haben sie nun ihre gerechte Strafe bekommen!«
    Dann kippte sie um.
    Dr. Melford mußte ihr eine Beruhigungsspritze geben. Und nun weinte sie lautlos vor sich hin.
    Als der Morgen graute, dehnten sie ihre steifen Glieder. Sie gähnten, hingen alle ihren eigenen Gedanken nach, mieden es, einander anzusehen, redeten kein Wort miteinander.
    Es gab kein Augenpaar, in dem nicht Mutlosigkeit, Furcht und Unsicherheit zu erkennen gewesen wären.
    In jedem Gesicht hing die bange Frage: Wer wird der nächste sein?
    Zwölf waren sie gewesen, als sie voll Unbekümmertheit an Bord des Kutters gegangen waren.
    Nun waren sie nur noch acht.
    Kaum einer zweifelte jetzt noch daran, daß sie auf dieser Insel ihr Leben lassen würden. Es fragte sich nur, wem von den schrecklichen, heimtückischen Dämonen beim Sterben der Vortritt eingeräumt wurde.
    ***
    Nach dem Frühstück kletterten sie alle zusammen die Felsen hoch.
    Im grellen Licht der Sonne suchten sie zum zweiten Mal nach Spuren.
    Doch die wuchernde Natur hatte bereits alle Spuren verwischt. Wohin George Brogan und Jennifer Snow verschwunden waren, blieb ein Rätsel.
    Gegen Mittag kehrten sie entmutigt in ihre Höhle zurück.
    . Tait schickte Joan Chapman einige Konserven holen. Während das dunkelhaarige Mädchen in der Tiefe der Höhle verschwand, sagte Tait: »Heute Abend essen wir Fisch. Das Meer ist voll davon. Es wird uns nicht schwerfallen, einige zu fangen.«
    Shankr Singh schlug vor, am nächsten Morgen auf Wildentenjagd zu gehen. Er meinte, mit dem Revolver müßten sie leicht zu erledigen sein, doch Tait erwiderte, daß die Patronen dafür zu kostbar seien.
    »Wir werden versuchen, mit Pfeil und Bogen zu jagen«, sagte der Amerikaner.
    »Wir werden bestimmt nicht verhungern«, grinste Jack Jones im Hintergrund. »Immerhin haben wir, wenn wir alle Pfeile verschossen haben, immer noch unsere Konserven.«
    Inzwischen griff Joan Chapman nach den verstaubten Dosen. Sie wählte vier davon aus, wie es ihr Benny Tait aufgetragen hatte, und schickte sich dann an, zu den anderen zurückzukehren.
    Herabprasselndes Gestein ließ sie erschrocken herumfahren.
    Ihre Augen wurden von namenloser Furcht geweitet. Die Konserven entglitten ihren kraftlosen Händen. Sie schlugen hart auf dem felsigen Boden auf.
    Fassungslos starrte das Mädchen auf den’ schrecklichen Spuk, der sich vor ihren brennenden Augen soeben vollzog.
    Aus der gegenüberliegenden Felswand ragten zwei krallenartige Hände. Die behaarten Finger waren durch gefährliche Hornklauen verlängert.
    Das harte Gestein spaltete sich in diesem Augenblick knirschend.
    Aus der aufklaffenden Öffnung schälte sich ein massiger, mit zotteligem Haar bedeckter Körper. In einem braunlippigen Maul schimmerten spitze Zähne. Die

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