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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Morris
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Nase war lediglich ein aufgeworfener haariger Wulst, über dem ein einziges Auge grauenerregend funkelte.
    Das Auge starrte Joan durchdringend an.
    Eine eiskalte Faust drückte ihr zuckendes Herz zusammen. Sie dachte, die Besinnung zu verlieren.
    Doch diese Gnade wurde ihr nicht zuteil.
    Sie mußte stehenbleiben, mußte das ganze furchtbare Grauen über sich ergehen lassen.
    Der gräßliche Dämon trat aus der Felswand heraus. Er stank nach modriger Erde, nach Schwefel und Verwesung.
    Als Joans Aufregung ihren absoluten Höhepunkt erreicht hatte, rief sie gellend Bennys Namen.
    ***
    Tait gefror das Blut in den Adern. Er riß die Signalpistole aus dem Hosenbund und stürmte in die düstere Tiefe der Höhle hinein.
    Die zottelige Bestie hatte das verstörte Mädchen mit seinen kräftigen Armen erfaßt und vor den mächtigen Leib gepreßt.
    Joan lehnte an der Erscheinung wie an einer riesigen haarigen Mauer.
    Namenloses Grauen verzerrte ihr hübsches Gesicht. Sie war nahe daran, zusammenzuklappen. Vielleicht wäre sie bereits jetzt umgefallen, wenn das Monster dies zugelassen hätte, doch der haarige Teufel klemmte sie mit seinen Pranken fest an sich.
    Tait hätte viel darum gegeben, wenn er Joan aus dieser furchtbaren Umklammerung hätte befreien können. Sogar sein Leben.
    Zum ersten Mal begriff er, daß er Joan Chapman liebte. Es schmerzte ihn tief in der Seele, sie in der Gewalt dieses Scheusals zu sehen.
    Wütend riß er die Signalpistole hoch.
    Er zielte auf das Auge in der Mitte der wirren Stirn.
    »Loslassen!« brüllte er in blinder Wut. »Laß sofort dieses Mädchen los!«
    Er machte einen Schritt auf den Dämon zu.
    »Halt, Tait!« donnerte die gewaltige Stimme aus dem häßlichen Maul der Bestie.
    Er kennt deinen Namen! schoß es Tait durch den Kopf.
    »Keinen Schritt weiter!« grollte das Ungeheuer.
    »Ich drücke ab, wenn du das Mädchen nicht auf der Stelle losläßt«, fauchte Benny Tait, während ihn die Erregung fast umbrachte.
    »Du würdest bloß eine Leuchtrakete verschwenden, Tait!« knurrte der Dämon.
    , Shankr Singh kam gelaufen. Er blieb neben Tait stehen und starrte das zottelige Ungeheuer entgeistert an.
    »Bharata!« stöhnte er erschüttert. »Das ist Bharata, Sahib. Der Dämon vom Affenthron. Wir sind verloren!«
    Das Ungeheuer riß sein ekelhaftes Maul weit auf. Es stieß ein fürchterliches Gelächter aus, das alle Anwesenden zu Tode erschreckte.
    »Du irrst, Shankr Singh!« grollte der Einäugige dann mit lauter Stimme. »Ich bin nicht Bharata. Ich bin Dascharata. Vermutlich kennst du meine Geschichte.«
    Singh nickte zitternd.
    »Ja. Ja, ich kenne sie.«
    »Erzähle sie den anderen!« befahl Dascharata.
    Singh wandte sich an Tait.
    »Der erste Dämon, der den Affenthron bestieg, war Dascharata. Aber er war nicht grausam genug, Sahib. Dascharata hatte manchmal gute Momente. Das ärgerte Bharata. Er zettelte eine Revolte an und stürzte Dascharata, um sich selbst auf den Affenthron zu setzen und sich zum Herrscher aller Dämonen zu machen.«
    Der Einäugige stieß ein wütendes Knurren aus.
    »Es stimmt, was Singh euch erzählt. Bharata ist mein Feind. Ich wollte, ich könnte ihn vernichten, aber das ist mir nicht möglich. Nur ein Mensch kann das tun. Du, Benny Tait, könntest Bharata vernichten!«
    »Ich?« fragte Tait verwirrt. »Ich fürchte, du überschätzt meine Kräfte, Dascharata.«
    Der Dämon ließ Joan Chapman los. Es sollte wohl eine Friedensgeste sein. Das Mädchen sank Tait mit einem tiefen Seufzer in die Arme. Er gab sie an Dr. Melford weiter.
    »Ich habe gesehen, was du mit Bharats Riesenechse gemacht hast, Tait. Du bist sehr tapfer«, sagte Dascharata. »Wenn ein Mensch Bharata bezwingen kann, dann bist du es, Benny Tait.«
    Der Amerikaner war weit weniger zuversichtlich als das zottelige Monster.
    »Ich will meine Rache haben, Tait. Nur meine’ Rache, sonst nichts. Wenn du mir dazu verhilfst, gebe ich dir und deinen Freunden die Freiheit wieder. Ich werde ein Floß für euch bauen, das euch sicher dahin bringt, wohin ihr fahren wollt. Bharata hat mir zwar viel von meiner Macht genommen, aber dazu bin ich immer noch in der Lage.«
    Tait schaute die anderen an.
    »Was gibst da zu überlegen?« schrie Jack Jones. »Akzeptieren Sie seinen Vorschlag, Tait. Sie haben doch keine andere Wahl. Wir alle wollen fort von dieser verfluchten Insel. Nehmen Sie das Angebot Dascharatas an!«
    »Ich wüßte nicht, wie ich an Bharata herankommen könnte«, sagte Tait.
    Dascharata hob

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