087 - Der Dämon auf dem Affenthron
wert?«
»Aber ja ist es das. Du weißt, daß ich ganz verrückt nach dir bin, Jennifer.«
»Beweise es mir, George. Jetzt gleich. Ich kann nicht mehr schlafen. Ich brauche dich. Komm, George. Tu uns beiden diesen kleinen Gefallen.«
»Was, hier?«
»Warum nicht? Alle schlafen. Keiner wird etwas merken. Komm, George. Bitte. Ich sehne mich nach dir. Ich brauche dich.«
»Aber doch nicht hier, Baby!« stöhnte Brogan erregt. Ihm wurde ziemlich heiß, als Jennifer seinen Hals zu küssen begann. Wohlige Schauer rieselten ihm über den Rücken. Sie biß ihn ins Ohrläppchen und bohrte ihm gleich darauf die Zungenspitze ins Ohr.
»Bist schon ein verflucht wildes Luder«, grinste Brogan.
»Das gefällt dir doch an mir, oder?«
»Und wie!« grinste Brogan lüstern.
Jennifer öffnete ihre Bluse.
»Wie lange muß ich dich noch bitten, George? Wir wollen es doch beide. Ich sehe es in deinen Augen, daß du mich haben willst. Warum nimmst du mich nicht endlich?«
»Nicht hier, Baby. Nicht hier.«
»Komm, George.«
Brogan schüttelte den Kopf.
»Einer von denen könnte zufällig aufwachen. Nicht hier.«
»Wo? Sag mir wo? Ich gehe überall mit dir hin.«
»Ich muß Wache schieben!«
»Wir sind bald wieder zurück, George. Du willst doch nicht, daß...«
»Verdammt, komm!« zischte Brogan. Von seinen Schläfen troff der Schweiß. Die Leidenschaft hatte ihn übermannt. Er vergaß darüber die Pflicht, die er den andern gegenüber zu erfüllen gehabt hätte. Sie verließen sich darauf, daß er über ihren Schlaf wachte. Aber Jennifers Verheißung war stärker. Er konnte ihr nicht widerstehen. Er konnte einfach nicht.
Er nahm sich vor, nur wenige Minuten wegzubleiben. Nur solange, bis Jennifers Wunsch — der selbstverständlich auch der seine war — erfüllt war.
Das brennende Verlangen trieb ihn zu größter Eile an.
Er kletterte mit dem Mädchen die Felsen hoch.
Als sie weiches Gras unter den Füßen hatten, zog Brogan das begehrenswerte Mädchen wild an sich. Er entkleidete sie. Sie half ihm dabei, glitt mit ihm ins Gras.
Sie schwammen beide auf einer weichen Woge der Leidenschaft, die sie immer wieder überflutete, in der sie oftmals versanken, um glücklich wieder aufzutauchen.
Sie keuchten beide.
Die Welt um sie herum war versunken. Vergessen. Es gab keine Insel mehr. Niemals hatten sie Schiffbruch erlitten. Sie schwebten frei im Raum. Irgendwo. Und sie waren glücklich. Wahnsinnig glücklich.
Da erschreckte sie ein Knirschen.
Das Geräusch war so intensiv, so deutlich nahe, daß sie mit einem heiseren Schreckenslaut hochfuhren.
Was sie erblickten, raubte ihnen den Verstand.
Jennifer begann gellend um Hilfe zu schreien.
Brogan riß die Arme hoch und brüllte in panischer Todesangst.
Vor ihnen stand ein schreckliches Wesen von dürrer Gestalt. Eine transparente Haut lag über einem phosphoreszierenden Skelett. Seidiges weißes Haar wippte um den riesigen Kopf, aus dem übergroße Ohren wuchsen. Die schrecklich großen Augen glühten furchterregend. Die blutleeren Lippen waren nicht in der Lage, die langen Nagezähne zu verdecken.
Das Scheusal holte in diesem Moment mit einer leuchtenden Keule zum tödlichen Schlag aus.
Brogan wollte sich herumwerfen und fliehen, doch mitten in der Drehung traf ihn die Keule.
Als Jennifer Snow sah, was mit ihrem Geliebten geschehen war, stieß sie schrille Schreie aus, die wie Pfiffe in die nächtliche Stille hineingellten.
Ihr nackter Körper zitterte in panischer Angst.
Das Scheusal hatte kein Mitleid mit ihr.
Wieder hob es seine leuchtende Keule.
Erneut schlug es zu und raffte auch das Mädchen dahin.
***
Benny Tait schreckte hoch. Auch die anderen erwachten.
»Wer war das?« fragte Oberst Snyder.
»Wer hat geschrien?« wollte Dr. Melford wissen.
Tait sprang auf die Beine. Jetzt schlief niemand mehr. Die Schreie waren zu grell, zu laut, zu schrecklich gewesen.
»Brogan!« rief Tait.
Er bekam keine Antwort.
»Mr. Brogan!« rief er noch einmal, während er auf den Höhlenausgang zueilte.
Er stieß. mit Shankr Singh zusammen.
»Brogan hatte Wache, nicht wahr, Sahib?«
»Ja«, erwiderte Benny Tait nervös.
»Er ist nicht auf seinem Posten.«
»Jennifer Snow ist auch nicht da!« rief Dr. Melford besorgt aus der Dunkelheit.
»Licht!« verlangte Joan Chapman. »So macht doch Licht!«
Erst flammte ein Feuerzeug auf. Dann brannte Oberst Snyder eine Fackel an. Er zählte kurz die Anwesenden.
»Zwei fehlen!« stellte er fest. »Brogan und Miß
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