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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Morris
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die klauenbewehrte Pranke.
    »Bharata lebt im Inneren der Insel. In einer riesigen Höhle. Es wäre zu gefährlich, ihn da aufzusuchen.«
    »Gibt es eine andere Möglichkeit, ihn zu erwischen?« fragte Benny Tait, und er wunderte sich darüber, wie sachlich er sich mit diesem lebensgefährlichen Problem auseinandersetzte.
    »Vorerst muß ich euch darauf aufmerksam machen, daß ihr hier nicht länger bleiben könnt!« sagte Dascharata mit seiner donnernden Stimme.
    »Weshalb nicht?« fragte Tait. »Die Höhle bietet uns größtmöglichen Schutz vor etwaigen Angreifern. Wir konnten uns hervorragend gegen das Skelett der Riesenechse verteidigen. Wir werden diese Höhle nicht verlassen!«
    »Ihr müßt tun, was ich euch rate, Tait.«
    »Woher weiß ich, daß du uns Gutes rätst?« fragte Beny Tait listig. »Immerhin bist du ein Dämon — wenn du auch nicht gar so grausam sein magst wie Bharata, du bist trotzdem ein Dämon.«
    »Ja, ich bin ein Dämon. Aber ich will mit euch Menschen gemeinsame Sache machen. Ich brauche euch, deshalb rate ich euch gut, Benny Tait. Ich will Bharatas Tod!«
    »Was würde dann geschehen?« fragte Tait.
    »Bharatas Tod würde gleichzeitig den Untergang seines Reiches einleiten.«
    »Somit auch deinen Tod!« meinte Benny Tait hellhörig.
    »Allerdings, Tait. Auch ich würde sterben. Aber das würde mir nichts ausmachen, denn ich würde mit der Genugtuung sterben, daß vor mir Bharata umgekommen ist.«
    Tait überlegte.
    »Vorhin, als ich meine Signalpistole auf dich richtete, sagtest du, ich könnte dir damit nichts anhaben!«
    »Das ist richtig.«
    »Womit sollte ich dann Bharata töten? Ich habe nur diese Pistole.«
    »Singh hat dir von Rama und Lakschmana erzählt, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Sie haben eine Unzahl von Dämonen mit ihren Wunderpfeilen getötet. Einen solchen Wunderpfeil besitze ich. Ich werde ihn dir geben, wenn du zu Bharata gehst.«
    »Man kann nicht gerade behaupten, daß ich mit einem einzigen Wunderpfeil bis an die Zähne bewaffnet wäre, Dascharata.«
    Der Einäugige schüttelte den Kopf.
    »Ein Pfeil wird genügen... Wenn du gut schießt.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann sind wir alle verloren.«
    Nun schüttelte Benny Tait fassungslos den Kopf. Es ist schon eine total verrückte Partnerschaft, die ich hier eingehe, aber habe ich eine andere Wahl? Habe ich überhaupt noch etwas zu verlieren? Tait dachte, daß er jedem gesagt hätte, er wäre absolut verrückt, wenn einer behauptet hätte, er würde eine Vergnügungsfahrt mit einem alten Kutter machen und irgendwann dann auf einer Teufelsinsel mit einem Dämon gemeinsame Sache machen.
    Es war Wahnsinn.
    Aber Tait war bereit, dieses mörderische Risiko auf sich zu nehmen.
    Nicht nur seinetwegen.
    Er wollte vor allem auch die anderen retten. Vier Menschen waren bereits gestorben. Es sollte keine weiteren Toten mehr geben. Diese acht Leute wollte er gesund und wohlbehalten nach Kalkutta zurückbringen.
    Um das zu erreichen, war ihm jedes Mittel recht.
    Er nickte seufzend.
    »Okay, Dascharata. Ich werde dir also zur Verfügung stehen. Bharata soll durch meine Hand sterben. Sag mir, wie ich es anstellen muß.«
    »Du weißt von Sita?« fragte der Dämon.
    »Ja.«
    »Sie wird gefangengehalten.«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Ihr werdet sie entführen!«
    »Einfach so? Soviel ich weiß, wird sie von einem Scheusal und einem kräftigen Adler bewacht.«
    »Die beiden müßt ihr töten«, sagte Dascharata.
    »Das klingt vermutlich einfacher, als es ist«, brummte Tait.
    »Ich habe nicht behauptet, daß der Kampf gegen Bharata ein Kinderspiel und ungefährlich ist, Benny Tait.«
    Der Amerikaner winkte ab.
    »Okay. Okay. Man wird doch schließ lieh noch fragen dürfen, wenn man die Absicht hat, seine Haut zu Markte zu tragen.«
    »Wenn ihr Sita habt, wird Bharata aus seinem unterirdischen Reich kommen, um sie zurückzuholen«, sagte Dascharata. »Das wird der Moment sein, wo du ihn töten kannst, Benny Tait.«
    Tait brummte der Kopf. Er mußte diese Ungeheuerlichkeit erst langsam verdauen. Und während er noch einmal schnell alles durchdachte, was der Dämon gesprochen hatte, fiel ihm wieder ein, daß Dascharata unter anderem auch gesagt hatte, daß sie hier in dieser Höhle nicht länger bleiben könnten.
    Weshalb nicht?
    Tait fragte den Dämon.
    »Ich habe erfahren, daß Bharatas grausame Affenhorden hierher unterwegs sind«, erwiderte Dascharata. »Diese blutgierigen Teufel werden euch angreifen. Sie werden diese Höhle stürmen

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