087 - Gefangen in der Unterwelt
bewahrheitete, konnte uns die Ausrüstung helfen. Ich trug sie am Körper und in einer kleinen Tasche.
Wir kletterten in die Höhle und durchsuchten sie. Spuren von Unga und Boucher fanden wir nicht. „Was nun?" fragte Jeff.
„Wir nehmen uns den magischen Raum mit den Kommandostäben vor", sagte Coco.
In der Höhle stellten wir einige Lampen auf. Der Raum war jetzt fast taghell erleuchtet. Deutlich spürte ich die Aura des Bösen, von der die Stäbe umgeben waren.
„Stellt euch an die Wand!" befahl uns Coco.
Wir gehorchten und sahen ihr neugierig zu. Coco ging an einer Reihe von Stäben entlang und streute dabei ein helles Pulver auf den Boden. Dann nahm sie sich die nächste Reihe vor, bis neben allen Kommandostäben Pulver lag. Sie bückte sich und knipste ihr Feuerzeug an. Das Pulver entzündete sich mit Getöse. Rauch stieg auf.
Coco stellte sich neben uns. Das Pulver brannte prasselnd. Der Raum wurde in dunkelblaues Licht gehüllt. Coco vollführte beschwörende Gesten und flüsterte einige Worte, die ich nicht verstand. Zwei Flammenreihen änderten plötzlich die Farbe. Sie leuchteten orange, und nach wenigen Sekunden erloschen diese Flammen.
„Es ist geglückt", sagte Coco zufrieden. „Die Reihen, die orange geleuchtet haben, sind Tore der Dämonen."
„Gleich zwei?" fragte Jeff überrascht.
Coco nickte. „Und beide sind intakt."
„Und was ist mit den anderen Reihen?"
„Das kann ich nicht sagen", meinte Coco. „Ich werde mal hindurchsehen." Sie kniete nieder und blickte durch die Öffnung. „Da ist nichts zu sehen. Nur die Wand." Coco ging zur anderen Reihe, blickte einen Augenblick hinein und sprang auf.
„Was hast du gesehen?" fragte ich gespannt.
„Auch nur die Wand. Aber zugleich erschien eine bestimmte Zeichnung." Sie musterte die Wand. „Obwohl die Wand leer ist."
Neugierig blickte Jeff durch die Reihe der Kommandostäbe.
„Stimmt", sagte er. „Ich sehe auch eine Zeichnung. Coco, lege deine Hand auf die Wand."
Coco gehorchte.
„Etwas tiefer!" rief Jeff. „Jetzt verdeckt deine Hand die Zeichnung."
Ich blieb" neben Coco stehen und kniete nieder. Sie hob die Hand, und ich beugte mich vor. Die Wand war rauh, doch es war keine Zeichnung zu sehen.
„Da ist nichts", sagte ich.
Coco strich nochmals sanft mit der Hand über den Fels. Dann trat sie einen Schritt zur Seite. Ein leichtes Knirschen war zu hören, und plötzlich fiel ein Stück der Wand heraus. Ich fing es geschickt auf und hob es hoch. Das Felsstück war glatt und etwa handgroß.
„Sieht wie das Stück eines Puzzle-Spiels aus", sagte ich und reichte es Coco. Sie gab es an Jeff weiter, der es genau studierte.
„Oder wie der Umriß eines Landes", meinte Jeff.
„Kann auch sein." Ich nickte. „Aber es erinnert mich an kein Land. Dich vielleicht?"
Jeff schüttelte den Kopf.
„Aber ich werde mich damit beschäftigen. Was wollt ihr nun unternehmen?"
Ich sah Coco an.
„Wir werden uns mit den Toren der Dämonen näher beschäftigen."
„Damit habe ich gerechnet", brummte Jeff. „Ich halte es für kompletten Wahnsinn, wenn ihr…" „Unser Entschluß steht fest", unterbrach ich ihn. „Wir treten durch die Tore hindurch, sehen uns um und kommen sofort wieder zurück. Dann beraten wir, wie wir weiter vorgehen."
„Und wenn es keine Möglichkeit zur Umkehr gibt? Was dann?"
„Das glaube ich nicht", meinte ich.
„Und sollten wir tatsächlich nicht zurückkommen, dann verständigst du Sullivan und kommst täglich in die Höhle. Verstanden?"
Jeff nickte widerwillig. Ich sah es ihm an, wie sehr es ihm widerstrebte, daß wir die Tore betraten.
Coco trat vor eine der Kommandostabreihen, bückte sich und blickte in die Öffnung. Sie löste sich vor unseren Augen auf. Ich nahm mir das andere Tor vor.
Ich spürte keine Schmerzen.
Vor mir lag eine kleine Höhle. Die Wände leuchteten matt. Plötzlich spürte ich einen Schmerz. Ich griff an meine Brust und suchte die gnostische Gemme. Sie war zu einem formlosen Klumpen geschmolzen und hatte meine Haut leicht verbrannt. Alle anderen Dämonenbanner, die ich mitgenommen hatte, waren ebenfalls verformt. Ich warf sie auf den Boden.
Vorsichtig ging ich weiter. Die Höhle wurde schmaler, und ich betrat einen zwei Meter breiten Stollen. Die Wände änderten die Farbe. Sie leuchteten jetzt grün. Am Ende des Stollens erkannte ich eine Öffnung. Ohne Schwierigkeiten erreichte ich sie. Rasch stieg ich über einige Steinbrocken und blieb stehen.
Diese Landschaft kannte
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