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0870 - Die rote Hexe

0870 - Die rote Hexe

Titel: 0870 - Die rote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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keine Suite sein. Etwas ganz Einfaches reicht völlig aus.«
    »Wie begründen wir das? Ich meine, wegen des Preises geht das wohl kaum nach deinen mehr als großzügigen Trinkgeldern - das wäre doch etwas peinlich, nicht wahr?«
    »Vom Preis werden wir ja auch gar nicht reden. Aber wir haben unsere Bedürfnisse falsch eingeschätzt. Wir kommen mit einem normalen Doppelzimmer völlig aus.«
    »Aber damit haben wir immer noch den Einsatzkoffer nicht zurück. Du willst ihn doch nicht der Hexe überlassen? Gut, die Gemmen und Pülverchen und sonst was lassen sich ersetzen. Aber der Dhyarra-Kristall und die beiden Blaster…«
    Zamorra griff in eine seiner Taschen und zog einen blau funkelnden Sternenstein hervor. »Hokuspokus…«
    »Woher zum Teufel hast du den?«
    »Ich kann zaubern«, schmunzelte Zamorra.
    »Blödsinn!«, erwiderte Nicole schnaubend. »Warum hast du ihn vorhin nicht gegen die Rote eingesetzt?«
    »Ich wollte diesen Trumpf nicht zu früh einsetzen, und ich weiß auch nicht genau, wie der Dhyarra auf die Hexe wirkt. Außerdem - das Amulett hat's ja auch getan.«
    »Hasardeur!«
    Mit zufriedenem Lächeln lehnte Zamorra sich wieder im Sessel zurück. »Vielleicht bin ich das. Oder auch nicht! Darüber denke ich aber nicht nach. Sobald wir das neue Zimmer haben, werde ich darum bitten, dass jemand den Einsatzkoffer aus der Suite holt.«
    »Und der oder die wird prompt Opfer der Roten.«
    »Ich sagte doch schon, ich glaube, dass sie nur auf uns fixiert ist. Karl Ranseier hat es auch nur erwischt, weil er als Lockvogel fungiert hat. Jeden anderen wird die Hexe verschonen. Wichtig ist nur, dass die Person direkt nach dem Eintreten die Tür sehr schnell hinter sich ins Schloss zieht, mit dem Koffer den Raum ganz schnell verlässt und darauf achtet, dass die Tür ebenso schnell und sicher wieder geschlossen wird, damit die Rote keine Chance bekommt, zu entwischen. Die Abwehrzeichen halten sie ja im Raum fest. Es muss alles so schnell gehen, dass sie gar nicht merkt, was los ist.«
    »Und wenn doch?«
    »Dann metzeln wir sie mit Amulett und Dhyarra nieder, sobald das Amulett meldet, dass sie in unsere Nähe kommt. Problem erkannt, Problem gebannt. Und wenn wir dann in unserem neuen Zimmer sind, werden wir das als Erstes magisch absichern. Dann ruhen wir uns aus, und morgen steht doch deine Shopping-Tour an.«
    »Hoffentlich ist das alles wirklich so einfach«, zweifelte Nicole.
    Zamorra lächelte sie an. »Und ob. - Hör zu, Nicole, hier geht's nur um eine einfache Hexe, wir haben's nicht mit Stygia oder Rofocale zu tun. Erst vor drei Tagen sind wir mit einem veritablen Affengott fertig geworden, da wird uns diese Schmalspur-Hexe doch keine großen Probleme machen.«
    Damit erhob er sich und schlenderte zum Empfang hinüber. Auch jetzt versah dort ein Italiener seinen Dienst, nur war der nicht ganz so zugänglich wie sein Kollege vom Abend.
    Dennoch klappte das mit dem Zimmertausch…
    ***
    Das Mädchen vom Service, Nachtschicht und etwas müde, hörte sich Zamorras Auftrag an. »Und warum das alles?«, kam die unvermeidliche Frage.
    »Weil ich es so möchte«, erwiderte Zamorra freundlich und steckte dem Mädchen ein großzügiges Trinkgeld zu. Da leuchteten ihre Augen gleich etwas wacher.
    Zamorra stellte fest, dass seine Bargeldvorräte sich rapide dem Ende näherten. Wenn das so weiterging, 20 würde er noch in den Nachtstunden nach einem Geldautomaten Ausschau halten müssen. Hier im Haus hatte er derlei nützliches Gerät bislang noch nicht gesehen.
    Aber man konnte ja nachfragen. Fragen kostet nichts, heißt es doch immer , dachte sich Zamorra. Nur wurde meist nicht dazu gesagt, dass man einen Polizisten nicht fragen sollte, ob er dumm wäre - das konnte sehr teuer werden…
    Zamorra zog sich zurück, während das Mädchen sich der Tür der Suite näherte. Er war sicher, dass es keine Probleme geben würde.
    Mit dem Lift ging es noch drei Etagen höher, wo Nicole bereits in der offenen Zimmertür wartete. Zamorra warf einen prüfenden Blick in das neue Gemach.
    »Zimmer« war leicht untertrieben. Auch hier war alles erheblich größer als in anderen Hotels. Zamorra machte sich eine gedankliche Notiz - dieses Hotel war so recht nach seinem Geschmack. Diese Kette konnte man sich vormerken. Nur diese Hexe störte! Aber die gehörte wohl hoffentlich nicht zum Inventar der Jolly-Hotel-Kette…
    »In Ordnung«, sagte er. »Und jetzt Tür wieder zu, damit nichts an uns vorbeihuscht, ehe wir Tür und Fenster

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