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0870 - Die rote Hexe

0870 - Die rote Hexe

Titel: 0870 - Die rote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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abgesichert haben.«
    Auf dem Korridor warteten sie auf die Ankunft des Service-Mädchens mit dem Alu-Koffer.
    ***
    Er hatte die Rote Hexe unterschätzt. Selbstverständlich rechnete sie damit, dass jemand kam und Zamorras Einsatzkoffer holte. Sie wusste nur zu gut, wie wertvoll dieses Teil für den Dämonenjäger war.
    Sie brauchte nicht lange zu warten. Schon nach relativ kurzer Zeit huschte ein Zimmermädchen ins Zimmer. Sofort umklammerte die Hexe in nichtstofflicher Form den Alukoffer, nach dem die junge Frau gegriffen hatte. Das Zimmermädchen bekam davon nichts mit. Von ihr wollte die Rote ja auch nichts.
    So schnell wie sie hereingekommen war, schlüpfte die junge Frau wieder hinaus und zog die Tür fest zu. Woher sollte sie ahnen, dass das eigentlich überflüssig war? Denn im Zimmer befand sich nichts Schwarzmagisches mehr.
    Das, was am Entkommen gehindert werden sollte - wovon Zamorra dem Mädchen natürlich nichts gesagt hatte befand sich jetzt nicht mehr dort.
    Sondern ließ sich mit dem Alukoffer nach oben bringen…
    ***
    »Ich habe ein dummes Gefühl«, sagte Nicole. »Im Gegensatz zu dir glaube ich nicht, dass alles so einfach ist. Die Rote muss doch davon ausgehen, dass du den Einsatzkoffer zurückhaben willst, wenn sie nur einen Hauch von Verstand hat.«
    »Ich werde schon aufpassen«, versprach er. »Aber ich glaube nicht, dass wir uns allzu viele Sorgen machen müssen.«
    Sein Amulett war aktiv, und er umschloss mit der Hand in der Hosentasche den Dhyarra-Kristall. Lange Zeit hatten Dhyarras und Amulett nicht miteinander harmoniert, aber das war seltsamerweise vorbei. Das Buch der 13 Siegel hatte vor einiger Zeit etwas in Merlins Stern aktiviert, das diese einstige Sperre beseitigte. Andere Siegel hatten ebenfalls neue Amulett-Funktionen geöffnet, die früher nicht verfügbar gewesen waren. So ließen sich jetzt kurzzeitig kleine, künstliche Weltentore öffnen, die den Benutzer an sein Ziel brachten, wo auch immer es war. Das war praktisch, wenn gerade keine Regenbogenblumen zur Verfügung standen.
    Zamorra erinnerte sich an diese Möglichkeit. Er betrachtete sie als letzte Fluchtchance für Nicole und ihn, falls alles andere gegen die Rote Hexe versagte.
    In gut zwei Dutzend Metern Entfernung glitt die Lifttür auf, und das Service-Mädchen mit dem Alu-Koffer in der Hand trat daraus hervor.
    Vorsicht! , warnte Taran im gleichen Moment. Die Hexe umhüllt unsichtbar den Koffer.
    Zamorra unterdrückte einen saftigen Fluch. Nicole hatte mit ihrem »dummen Gefühl« also recht!
    »Setzen Sie den Koffer ab, schnell!«, rief Zamorra dem Mädchen zu. »Und gehen Sie auf Abstand. So weit wie möglich zurück!«
    »Warum…?«
    »Nicht fragen, machen!«, schrie Zamorra. »Schnell!«
    Erschrocken wich sie zurück, stolperte fast dabei.
    »Jetzt, Taran«, zischte Zamorra.
    Das vor seiner Brust hängende Amulett verschoss wieder seine silbrigen Blitze. Zugleich nahm Zamorra den Dhyarra-Kristall aus der Tasche und konzentrierte sich auf das, was der tun sollte: nämlich alles Magische um den Koffer herum auslöschen!
    Da die Dhyarras eine klare bildliche Vorstellung benötigten, Comic-Bildern nicht unähnlich, war ein solcher abstrakter Befehl natürlich schwer zu »formulieren«. Es kostete Zamorra eine Menge Konzentration. Aber dann leuchtete der Sternenstein in hellem Blau auf und ließ seine Magie wirken.
    Amulett und Dhyarra arbeiteten jetzt perfekt zusammen.
    Plötzlich änderte sich die »Schussrichtung« des Amuletts. Die Blitze zielten nicht mehr auf den Koffer, sondern flirrten durch die Luft in die Höhe. Zamorra glaubte einen lautlosen Klagelaut aus der Decke des Flurs zu hören. Dann wurde es still.
    Das Leuchten des Dhyarras erlosch. Das Amulett verschoss keine Blitze mehr.
    Pech gehabt , teilte Taran bedauernd mit. Die Hexe ist durch die Klimaanlage verschwunden! Dabei hätten wir sie beinahe gehabt! Noch ein paar Sekunden, und sie hätte ihre Existenz aufgeben müssen!
    »Aber der Koffer ist jetzt frei?«
    Ja.
    Zamorra spurtete los, schnappte sich das Teil, während Nicole die Zimmertür öffnete. Sie schlüpften hindurch. Zamorra warf den Koffer aufs Bett und riss ihn auf. Er warf Nicole ein Stück der magischen Kreide zu.
    »Fenster und Tür! Ich schaue mal, wo das Gitter der Klimaanlage ist!«
    Immerhin ist sie jetzt sehr geschwächt, fuhr Taran unverdrossen fort. Sie wird wohl einige Zeit brauchen, sich von der Attacke zu erholen. Übertriebene Eile ist also nicht geboten.
    »Eile ist

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