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0870 - Plondfair, der Berufene

Titel: 0870 - Plondfair, der Berufene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plondfair sich nicht mehr an Bord der 4-BIRSCHOR aufhielt, reagierte er äußerlich mit der ihm eigenen Gelassenheit, obwohl er innerlich vor Zorn kochte. Von Anfang an hatte er diesen arroganten Muskelprotz gehaßt.
    Um Plondfairs rebellische Ambitionen einzudämmen, hatte der Kryn einen großen Teil seines psychologischen Repertoires in die Waagschale geworfen, sogar die schreckliche Wunde in seiner Brust. Aber dieser Plondfair bildete sich offenbar ein, alle Regeln ignorieren zu können. Hätte der junge Lufke nicht Die Berufung besessen, wäre er von Gainth bedenkenlos ausgeschaltet worden. Gainth hütete sich jedoch, einen Wynger umbringen zu lassen, der zu den Auserwählten vom Alles-Rad gehörte. Das Alles-Rad mußte seine Gründe haben, ausgerechnet diesen törichten Riesen auszuwählen.
    Die Kryn, die an Bord der 4-BIRSCHOR zurückgeblieben waren, hatten sich in der Steuerzentrale des Schiffes versammelt und warteten darauf, daß Gainth seine Anordnungen traf.
    „Plondfair befindet sich zweifellos auf Wallzu", sagte Gainth. „Wir wissen, wie sehr er an seiner Nährmutter hängt, und er hat ja auch den Wunsch geäußert, mit ihr auf den Mond fliegen zu dürfen. Mit Glück und Geschick kann jeder, der das wirklich will, an Bord eines Beiboots gelangen und damit als blinder Passagier nach Wallzu fliegen. Bisher hatten wir keinen Grund, besondere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen."
    „Wir müssen Alarm schlagen", sagte ein älterer Kryn namens Dabainth. „Die Behörden auf Wallzu werden den Lufken schnell finden. Er wird überall durch seine ungewöhnliche Körpergröße auffallen. Außerdem wissen wir, wo wir ihn zu suchen haben. Er wird seiner Nährmutter in die Tempelstadt folgen und versuchen, Kontakt zu ihr aufzunehmen."
    „Das ist ein Problem, das nur uns Kryn angeht", erwiderte Gainth kühl. „Wir lassen die Behörden aus dem Spiel. Es würde nur unnötiges Aufsehen erregen, wenn wir Jagd auf ihn machen lassen."
    „Aber wir müssen irgend etwas unternehmen", wandte ein anderer Priester ein.
    „Plondfair gehört zu den Berufenen. Es muß in absehbarer Zeit nach Välgerspäre geschickt werden."
    „Bis dahin haben wir ihn gefunden", versprach Gainth.
    „Und wie sollen Sie dabei vorgehen?" fragte Dabainth.
    „Auf Wallzu gibt es Tausende von Kryn", erinnerte Gainth. „Sie haben eine vorbildliche Organisation aufgebaut. Ich fliege nach Wallzu und setze mich mit ihnen in Verbindung.
    Es dürfte nicht schwer für uns sein, Plondfair mit gemeinsamer Anstrengung aufzugreifen und ihn seinen wirklichen Pflichten zuzuführen."
    Niemand erhob einen Einwand. Gainths Entscheidungen wurden akzeptiert.
    Für Gainth würde die bevorstehende Reise nach Wallzu Abwechslung bedeuten.
    Endlich brauchte er sich einmal nicht nur um die routinemäßige Abwicklung der anstehenden Arbeiten zu kümmern.
    Gainth stellte sich vor, wie er die Jagd auf Plondfair leiten würde. Er würde Plondfair in die Enge treiben und ihn zappeln lassen. Der Lufke hatte eine Lektion verdient, die er so schnell nicht vergessen sollte. Außerdem war es wichtig, daß Plondfair als geläuterter Wynger nach Välgerspäre kam.
    Bei all diesen Überlegungen kehrte eine Frage immer wieder in das Bewußtsein des Priesters zurück: Warum erhielt ein Wynger wie Plondfair Die Berufung, während viele andere, die dem Alles-Rad in jeder Beziehung treu ergeben waren, vergeblich darauf warteten? Gainth konnte es nicht begreifen, daß ausschließlich Intellekt und körperliche Verfassung bei der Auswahl eine Rolle zu spielen schienen. Ihm wäre es gerechter vorgekommen, wenn die glühendsten Verehrer vom Alles-Rad nach Välgerspäre gegangen wären.
    Und dabei dachte er nicht zuletzt an seine Person.
     
    8.
     
    „Du hättest nicht kommen dürfen", sagte Payne Hamiller zu Demeter. „Er wird uns beide umbringen."
    Sprangohr wirkte irritiert. Das unverhoffte Auftauchen der Frau hatte ihn verwirrt, er wußte offenbar nicht, wie er nun vorgehen sollte. Seine Absichten waren ausschließlich auf Hamiller konzentriert. Dunja Varenczy paßte nicht in seine Pläne.
    Sein Zögern wurde ihm zum Verhängnis.
    Demeter war mit wenigen Schritten bei ihm und packte ihn am Arm. Mit der anderen Hand griff sie nach der Waffe. Sprangohr gab ein knurrendes Geräusch von sich. Er wollte sich mit einem Ruck losmachen. Dabei löste sich ein Schuß aus dem Impulsstrahler. Der Energiestrahl traf Sprangohr selbst. Demeter taumelte zur Seite. Sie war unverletzt.
    Hamiller war vor

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