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0870 - Plondfair, der Berufene

Titel: 0870 - Plondfair, der Berufene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entsetzen überwältigt. Sprangohr lag am Boden und rührte sich nicht mehr. Die Wirkung des Schusses aus unmittelbarer Nähe hatte ihn völlig entstellt.
    „Eines Tages wird dir diese unselige Verbindung noch zum Verhängnis werden", sagte Demeter, ohne daß der Wissenschaftler begriff, wovon sie überhaupt sprach. „Du mußt dich unter allen Umständen davon lösen."
    Hamiller deutete auf den Toten.
    „Er wollte mich tatsächlich umbringen", sagte er ungläubig. „Du hast mir das Leben gerettet. Er muß wahnsinnig geworden sein, das ist die einzige Erklärung für seine Handlungsweise."
    „Er ist ein Werkzeug Margors, genau wie du", antwortete sie.
    „Was?" fragte er kopfschüttelnd. „Wovon redest du überhaupt?"
    Sie sah ihn abschätzend an.
    „Vielleicht machst du mir etwas vor, vielleicht ist es aber tatsächlich so, daß du um den Preis des völligen Vergessens von diesem gefährlichen Mann loskommst."
    Hamiller bemühte sich vergebens, den Sinn ihrer Worte zu verstehen.
    „Woher hast du gewußt, daß er mich bedrohte?" fragte er schließlich.
    „Ich habe ihn nie aus den Augen gelassen, nachdem ich wußte, welche Rolle er spielte", gab sie zurück. „Er war von Margor dazu bestimmt, dich zu überwachen. Es ist möglich, daß er wußte, was mit dir geschieht. Die Tatsache, daß du Margor aus deinem Bewußtsein verdrängst, könnte ein Motiv für den versuchten Mord sein."
    „Margor", wiederholte Hamiller gequält. „Ich glaube, ich beginne mich wieder zu erinnern."
    „Besser nicht!" rief sie hastig. „Unterdrücke jeden Gedanken, der damit in einem Zusammenhang steht."
    Hamiller blickte auf die Leiche am Boden.
    „Ich muß die anderen benachrichtigen", sagte er und ging zu seinem Schreibtisch, um den Interkom einzuschalten. Bevor er das Gerät erreichte, hatte Demeter ihn eingeholt und hielt ihn fest.
    „Warte!" riet sie ihm. „Hast du eine Erklärung für seinen Tod?"
    „Nur die, daß er völlig verrückt gewesen sein muß."
    „Das würde eine Untersuchung nach sich ziehen! Wie immer sie ausgehen mag, du würdest in die Sache verwickelt werden. Ausgerechnet jetzt, wo du in der BASIS für die anliegenden wichtigen Entscheidungen gebraucht wirst."
    Er sah sie nachdenklich an.
    „Welche Rolle spielst du eigentlich?"
    „Nimm einmal an, daß ich dir zu helfen versuche."
    „Und was schlägst du vor, daß wir unternehmen sollen?"
    „Du bist einer der BASIS-Kommandanten", sagte Demeter. „Es muß dir möglich sein, den Toten in dessen Kabine zu bringen, ohne daß dich dabei jemand stört. Wir könnten dann diese Sache wie einen Selbstmord oder wie einen Unfall hinstellen."
    Er lachte auf.
    „Du unterschätzt die für solche Zwischenfälle Verantwortlichen", sagte er. „Sie würden schnell herausfinden, daß etwas nicht stimmt."
    „Auf jeden Fall könntest du dich aus allem heraushalten und dich den wichtigen Dingen widmen."
    Hamiller war schon halb überzeugt, obwohl er ein ungutes Gefühl hatte. Hätte jemand anderer als Demeter diesen Vorschlag gemacht, wäre er auch kaum darauf eingegangen.
    Doch er erlag erneut der Faszination, die von dieser Frau ausging. Wahrscheinlich wäre er bereit gewesen, ihr zuliebe noch ganz andere Taten zu vollbringen.
    „Ich werde dir helfen", fuhr sie fort. „Gemeinsam können wir diese Sache in Ordnung bringen."
    Das war schon fast eine Verschwörung, dachte der Terraner beklommen. Es reizte ihn, mit dieser Frau ein gemeinsames Geheimnis zu haben, andererseits wehrte er sich gegen die Vorstellung, etwas Unredliches zu tun.
    Aber es war ja kein wirkliches Vergehen! versuchte er sich zu beruhigen. Sprangohr hatte versucht, ihn umzubringen. Daß er dabei umgekommen war, konnte nur als unglücklicher Zufall bezeichnet werden.
    „Lange Zeit zum Überlegen hast du nicht mehr", sagte Demeter ruhig.
    „Wenn ich darauf eingehe, liefere ich mich dir aus", erwiderte er.
    „Das würde ich niemals gegen dich verwenden!" versprach sie.
    Seine Gedanken wirbelten durcheinander. In mancher Beziehung schien diese Außerirdische geistige Kräfte zu besitzen, die ein Mensch sich überhaupt nicht vorstellen konnte. Das Rätsel ihrer Herkunft war ungelöst. Irgendwann vor ungefähr acht- bis zehntausend Jahren war sie zusammen mit einigen Artgenossen auf die Erde gekommen und als Göttin gefeiert worden. Der Grund dieses Besuchs war nicht bekannt, Demeter selbst hatte die Erinnerung an ihre Vergangenheit weitgehend verloren und konnte keine Auskünfte geben. An Bord der

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