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0870 - Plondfair, der Berufene

Titel: 0870 - Plondfair, der Berufene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ziemlich sicher, daß die Beiboote der 4-BIRSCHOR auf dem Raumhafen von Toykoan landen würden. Das konnte ihm nur recht sein, denn er ging davon aus, daß zu dem Zeitpunkt, da er auf Wallzu eintreffen würde, Hilfesuchende von allen Stämmen der Wynger ankamen. Auf dem Raumhafen würden Hektik und Durcheinander herrschen.
    Das waren die äußeren Umstände, die Plondfair benötigte, um seine Flucht erfolgreich fortzusetzen. Er hatte jedoch nicht vor, sich weit von der Tempelstadt zu entfernen, denn er wollte Koßjarta unter allen Umständen wiederfinden und in ihrer Nähe bleiben. Wenn ein Kranker über das Rad ging, war Toykoan auf Wallzu die erste Station des zwölf Monde umfassenden Bittgangs.
    Plondfair nahm an, daß das Beiboot, in dessen Schleusenkammer er sich versteckt hielt, inmitten eines Pulks anderer Schiffe landen würde. Erfahrungsgemäß hielten sich während des Landemanövers keine Mitglieder des Wartungspersonals auf der Landefläche auf. Plondfair mußte in dem Augenblick, da sich die äußere Schleusentür öffnete, das Beiboot verlassen und jede Deckungsmöglichkeit ausnutzen, um ungesehen bis zum Randbezirk des Raumhafens zu gelangen. Von dort aus erschien alles andere wie ein Kinderspiel, vorausgesetzt, daß man noch nicht mit der Suche nach ihm begonnen hatte.
    Er begann, sich auf den Augenblick der Landung zu konzentrieren und hoffte, daß niemand von der Besatzung in der Schleusenkammer auftauchte, bevor das kleine Schiff aufsetzte.
    Seine Zuversicht war nicht mehr so groß wie zu Beginn des Unternehmens, und er fragte sich, ob man ihn aufgrund seines Verhaltens nicht früher oder später von der Liste der Berufenen streichen würde. Aber wer entschied darüber, ob eine solche Maßnahme getroffen werden sollte?
    Die Kryn?
    Oder das Alles-Rad?
    Plondfair war noch immer davon überzeugt, daß es tatsächlich das Alles-Rad war, das die Berufenen auswählte, wenn er sich auch nur schwer vorstellen konnte, wie dieser Ausleseprozeß vor sich ging. Die Kriterien waren ziemlich leicht erkennbar, aber das schien auch der einzig feststehende Wert an der ganzen Geschichte zu sein. Plondfair überlegte, ob es nicht doch die Priester waren, die Entscheidungen trafen oder zumindest Empfehlungen weitergaben.
    Nach allem, was er wußte, drängte sich der Verdacht auf, daß die Berufenen schon sehr früh ausgewählt und für ihre spätere Aufgabe heimlich konditioniert wurden. Aber wie ging das vor sich? Wer sorgte dafür," daß jene, die Die Berufung erhielten, sich auch außergewöhnlich entwickelten?
    Es schien tatsächlich so zu sein, daß das Alles-Rad mit seiner unerschöpflichen Weisheit und Macht als Lenker im Hintergrund arbeitete. Die Kryn spielten dabei eine besondere Rolle, das stand außer Zweifel.
    Was wurde mit ihm geschehen, wenn er Die Berufung verlor? fragte Plondfair sich sorgenvoll. Ob man ihn nach Kschur zurückschicken würde?
    Seine Gedanken wurden von den charakteristischen Geräuschen der bevorstehenden Landung unterbrochen. Er war froh darüber, daß er jetzt wieder handeln konnte, denn das würde ihn von seinen düsteren Überlegungen ablenken.
    Plondfair spürte, wie das Beiboot sanft aufsetzte. Angespannt lauschte er in das Innere des Schiffes.
    Da glitt die äußere Schleusentür auf. Plondfair unterdrückte einen Triumphschrei, als er sah, daß draußen Nacht war. Das Landefeld wurde zwar von schwebenden Scheinwerfern erhellt, aber es gab wesentlich mehr Schatten und dunkle Stellen als das tagsüber der Fall gewesen wäre. Schräg vor sich sah Plondfair zwei andere Beiboote niedersinken. Im Hintergrund parkten die Fahrzeuge des Wartungspersonals und die Transporter der Kryn und der hiesigen Ärzte. Noch weiter dahinter sah Plondfair die Lichtfassaden der Kontroll- und Verwaltungsgebäude. Der Horizont war hellrot eingefärbt, das war zweifellos die Lichtglocke, die über der Tempelstadt Toykoan lag.
    Plondfair sprang aus der Schleuse und rannte mit langen Sätzen davon. Er achtete darauf, daß er nicht zu nahe an die wartenden Fahrzeuge herankam. Das Beiboot, mit dem er gekommen war, hatte ziemlich am Rand dieses Landebezirks aufgesetzt.
    Plondfair erreichte die vordere Absperrung. Er sah, daß ein paar Wynger sich aus der Richtung der Gebäude näherten. Im ständigen Wechsel von strahlender Helligkeit und Halbdunkel konnte er nicht erkennen, welchem Stamm sie angehörten, aber das war jetzt auch nicht so wichtig. Er zwang sich, ein normales Tempo einzuschlagen. Die Gruppe

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