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0870 - Plondfair, der Berufene

Titel: 0870 - Plondfair, der Berufene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über Kanthalls pedantische Art des Vorgehens bei den Kontaktversuchen.
    „Natürlich haben wir es eilig", antwortete Hamiller ausweichend. „Aber wir erreichen nichts, wenn wir überstürzt handeln."
    „Warum setzen wir nicht die Altmutanten ein?" wollte Vanne wissen. „Ich bin bereit, einen der Bewußtseinsinhalte zusätzlich in mich aufzunehmen. Am besten Tako Kakuta, mit dessen Hilfe ich an Bord eines fremden Raumschiffs teleportieren könnte."
    „Er ist ziemlich stürmisch", seufzte Kanthall.
    „Ich werde über Ihren Vorschlag nachdenken", versprach Hamiller dem 7-D-Mann.
    Vanne sah enttäuscht aus, aber er sagte nichts.
    „Unsere Funker arbeiten ununterbrochen", verkündete Jentho Kanthall. „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir den erwünschten Funkkontakt bekommen."
    Sie konnten nicht ewig auf diese Weise experimentieren, überlegte Hamiller. Im stillen setzte er Kanthall eine Frist von acht Stunden, danach würde er Vanne unterstützen und den Einsatz von Raumschiffen oder Mutanten befürworten.
    Einer der Cheffunker trat zu den drei Männern. Er überreichte Kanthall eine Funkmatrize.
    „Was haben Sie da, Sparks?" erkundigte sich Kanthall.
    „Es ist zweifellos ein Funkbild, wenn auch ein sehr schlechtes", erwiderte der Raumfahrer. „Natürlich handelt es sich nicht um eine an uns gerichtete Botschaft, sondern es ist uns gelungen, den Funkverkehr zwischen zwei fremden Raumschiffen anzupeilen.
    Was Sie da sehen, sind unter Umständen die Konturen eines Körpers."
    Kanthall drehte die Matrize in den Händen hin und her.
    „Ich sehe ehrlich gesagt überhaupt nichts", gestand er.
    Der Funker grinste.
    „Halten Sie die Platte gegen das Licht, Kommandant!"
    Kanthall tat, wie ihm geheißen.
    „Mhm!" machte er enttäuscht. „Es ist kaum mehr zu sehen als ein Schatten. Das kann alles mögliche sein."
    Hamiller wartete geduldig, bis er die Matrize erhielt.
    „Ich schlage vor, diese Matrize von einem der großen Bordcomputer abtasten zu lassen.
    Auf diese Weise erhalten wir sicher ein weitaus besseres Bild", schlug der Funker vor.
    „Sind Sie sicher?" fragte Vanne.
    Hamiller, der noch immer auf die Platte starrte, sagte: „Das könnte eine Art Bär sein oder so was."
    „Ein Bär?" wiederholte Kanthall lachend. „Ihre Phantasie geht mit Ihnen durch, Payne."
    „Natürlich bin ich sicher", sagte der Funker zu Vanne.
    Kanthall nahm Hamiller die Matrize aus den Händen und gab sie an den Funker zurück.
    „Tun Sie damit, was nötig ist", sagte Kanthall. „Sie haben alle Vollmachten."
    Der Mann nickte und eilte davon.
    „Es sieht so aus, als hätten wir endlich einen Fortschritt erzielt", meinte Kanthall.
    Sie warteten gespannt auf die Rückkehr des Funkers. Dieser kam jedoch nicht persönlich zurück, sondern meldete sich eine knappe Stunde später über Interkom.
    Er machte einen erregten Eindruck.
    „Ich wollte Sie so schnell wie möglich unterrichten", sagte er. „Wir haben ein ausgezeichnetes Bild, Kommandant! Soll ich es vor die Aufnahme halten?"
    „Klar!" rief Kanthall. „Was für eine Frage!"
    „Ich ... ich dachte ... es sollte vielleicht geheim bleiben", stotterte der Funker.
    „Geheim?" Kanthall zog die Stirn kraus. „Wie kommen Sie denn auf diese absurde Idee?"
    „Deshalb", sagte der Mann und hielt das Bild vor die Aufnahme, so daß es auf dem Bildschirm der Interkomanlage sichtbar wurde.
    „Um Himmels willen!" stieß Vanne hervor. „Ich glaube, ich träume!"
    Kanthall starrte Hamiller an.
    „Da haben Sie Ihren Bären", bemerkte er spöttisch.
     
    *
     
    Danton betrat Dunja Varenczys Kabine und schloß die Tür schnell wieder hinter sich.
    Dabei hielt er das, was er mitgebracht hatte, mit einer Hand hinter dem Rücken verborgen.
    Dunja saß in einem Sessel und blätterte in einem Bildband, den sie sich aus der Schiffsbibliothek hatte kommen lassen. In dieser Hinsicht schien ihre Wißbegier keine Grenzen zu kennen.
    Sie klappte das Buch zu und sah lächelnd zu Danton auf. Als sie sah, daß er ihr Lächeln nicht erwiderte, stand sie auf und fragte besorgt: „Was ist passiert, Michael?"
    „Wer bist du wirklich?" fragte er ernst.
    Ihre Augen weiteten sich.
    „Wie viel hast du herausgefunden?"
    „Daß du eine Außerirdische bist", antwortete er, „ist mir ja bekannt."
    Sie sah ihn schweigend an.
    Danton zog seine Hand hinter dem Rücken hervor und übergab ihr das Bild, das er mitgebracht hatte. Sie ergriff es mit beiden Händen und sah es lange an. Sie begann zu zittern

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