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0871 - Zentrum der LÃŒge

Titel: 0871 - Zentrum der LÃŒge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte er herausfordernd.
    „Sie wird nicht kommen", prophezeite Roi Danton. „Ich habe ihr schon gut zugeredet. Seit sie weiß, daß sie sehr wahrscheinlich ein Wesen aus Tschuschik ist, will sie ihre Kabine nicht mehr verlassen."
    „Versuchen Sie es trotzdem, Payne!" sagte Kanthall trocken.
    Hamiller schluckte. Er war wütend über sich selbst. Immerhin, dachte er, als er den Raum verließ, war eine Entscheidung über den weiteren Einsatz der BASIS noch einmal ausgeblieben. Ohne Hamillers Einverständnis würde Kanthall die Expedition nicht an den Zielort führen – und Roi Danton besaß hier an Bord keine Kommandogewalt.
    Als Hamiller wenig später vor Dunjas Kabine stand, zögerte er. Einerseits sehnte er sich danach, mit dieser Frau zusammen zu sein, andererseits empfand er neuerdings eine große Unsicherheit in ihrer Nähe.
    Er klopfte an und wartete die Aufforderung zum Eintreten nicht ab.
    Dunja Varenczy saß in einem Sessel. Sie machte einen übermüdeten Eindruck, was ihre Schönheit jedoch nicht beeinträchtigte.
    Ohne den Besucher anzusehen, sagte sie: „Du kommst sicher, um mich zu verhaften, Payne Hamiller."
    Er starrte sie betroffen an.
    „Das ist doch Unsinn", sagte er heftig.
    „Wie kommst du darauf?"
    „Nun, ich bin eine Fremde und gehöre offenbar dem Volk an, das in dieser Galaxis eine beherrschende Rolle zu spielen scheint.
    Das macht mich automatisch zu einem Gegner der Menschen an Bord der BASIS."
    „An diese Variante haben wir überhaupt noch nicht gedacht", erwiderte Hamiller.
    „Du benimmst dich wie unsere Gefangene.
    Das ist völlig unangebracht. Wir haben nicht vor, dich unter Druck zu setzen, aber wir bitten dich um deine Hilfe."
    Zum erstenmal schaute sie auf.
    „Und wie denkt Roi darüber?"
    „Danton?" Hamiller fühlte erneut peinigende Eifersucht in sich aufsteigen. „Warum interessiert dich das?"
    „Er geht mir oft aus dem Weg, seitdem feststeht, was ich bin."
    „Ich weiß nicht, wie er darüber denkt", sagte Hamiller schroff.
    Als sie schwieg, fügte er hinzu: „Ich möchte, daß du mich in die Zentrale begleitest. Vielleicht erinnerst du dich an bestimmte Dinge, wenn du Gelegenheit hast, die Schiffe deines ... der Fremden zu beobachten."
    „Ich muß dir etwas sagen, Payne. Eigentlich wollte ich mit niemand darüber sprechen, und ich bitte dich, diese Information zunächst einmal für dich zu behalten. Es ist möglich, daß ich mich täusche, aber ab und zu spüre ich eine Art innere Stimme, als wollte jemand Macht über mich gewinnen.
    Vielleicht werde ich sogar kontrolliert."
    Hamiller hörte bestürzt zu. Wenn es stimmte, was die Frau sagte, war sie vielleicht doch eine Spionin – gegen ihren eigenen Willen? Aber wer sollte sie beherrschen?
    „Glaubst du, daß es etwas mit Telepathie zu tun hat?"
    „Ich weiß nicht", antwortete sie. „Es begann vor ein paar Wochen, als wir uns dieser Galaxis näherten. Die Intensität dieser seltsamen Sinneseindrücke nahm immer mehr zu und erreichte schließlich ihren Höhepunkt, nachdem wir in Tschuschik ankamen."
    „Erhältst du direkte Befehle?"
    „Nein."
    „Fühlst du dich zu bestimmten Handlungen veranlaßt?"
    „Nein."
    „Aber du fürchtest dich davor?"
    „Ja, Payne! Es ist so, daß ich jeden Augenblick etwas gegen meinen eigenen Willen tun könnte."
    Hamiller stieß eine Verwünschung aus. Er mußte diese Warnung ernst nehmen. Am besten wäre gewesen, Dunja Varenczy ständig zu beobachten, doch dann hätte er Kanthall und die anderen verständigen müssen. Das hätte gleichzeitig das Ende der persönlichen Freiheit dieser Frau bedeutet.
    „Nimmst du mich jetzt gefangen?" fragte sie ironisch.
    Er sagte traurig: „Ich habe tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, wenn es auch nur zu deiner eigenen Sicherheit geschehen wäre. Aber ich werde deiner Bitte entsprechen und den anderen noch nichts davon sagen.
    Dafür mußt du mir versprechen, daß du dich nach Möglichkeit niemals allein in der BA-SIS bewegst."
    „Ich bin die ganze Zeit über in meiner Kabine."
    „Es gibt sicher eine ganz harmlose Erklärung für alles", versuchte er sie zu trösten.
    „Bestimmt hängt es damit zusammen, daß du dich in deinem Unterbewußtsein an bestimmte Dinge erinnerst."
    „Hoffentlich hast du recht!"
    Er ging zu ihr und ergriff sie am Arm.
    „Komm jetzt", forderte er sie auf. „Sicher warten die anderen bereits ungeduldig auf dein Erscheinen in der Zentrale."
    Als sie im Korridor nebeneinander hergingen, hatte Hamiller in

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