0871 - Zentrum der LÃŒge
Äußerung bewußt zu werden. Verlegen senkte er den Blick.
Rhodan fühlte Groll in sich aufsteigen.
Manchmal ärgerte er sich maßlos über das Verhalten der Solgeborenen. Die Versuchung, die eigene Meinung gegebenenfalls mit den zur Verfügung stehenden Machtmitteln durchzusetzen, machte sich deutlich bemerkbar. Rhodan war sich seiner jedoch sicher. Er würde dieser Versuchung nicht erliegen.
Seine Gedanken kreisten um die bevorstehende Ankunft in Tschuschik.
Er wäre wahrscheinlich maßlos verblüfft gewesen, wenn er geahnt hätte, daß sich zu diesem Zeitpunkt bereits ein riesiges Flugobjekt terranischer Herkunft in der Zielgalaxie aufhielt: Die BASIS.
*
In einer Entfernung von mehreren tausend Lichtjahren, ihrerseits selbst wieder um viele tausend Lichtjahre voneinander getrennt, folgten der SOL zwei merkwürdige Flugobjekte.
Eines davon war das Fluggerät des Zeitlosen Ganerc-Callibso. Man konnte es nur im weitesten Sinne als ein Raumschiff bezeichnen, wenn es auch seinen Zweck, den einzigen Passagier über unvorstellbare Entfernungen hinweg zu transportieren, in hervorragender Weise erfüllte.
Das zweite Flugobjekt war nicht weniger unorthodox, und auch in seinem Innern befand sich nur ein einziger Passagier. Dieser hatte jedoch völlig andere Absichten als der Zeitlose.
Während Ganerc-Callibso beabsichtigte, Perry Rhodan bei der Suche nach der PAN-THAU-RA beizustehen, wurde das andere Wesen von verzehrenden Rachegefühlen beherrscht. Sein Ziel war es, die SOL bei passender Gelegenheit zu vernichten.
Das Wesen war die Inkarnation BULLOC in ihrer Energiesphäre.
5.
Zwei zerlumpte Diebe hatten Plondfair bis zum Raumhafen begleitet, wo er sich in einem robotisch gesteuerten Lager verstecken sollte, bis man eine Gelegenheit gefunden hatte, ihn nach Bostell fliegen zu lassen. Plondfair hatte ausreichend Verpflegung erhalten und richtete sich auf eine längere Wartezeit ein. Er nahm an, daß es auch für die Organisation der Diebe nicht einfach sein würde, einen flüchtigen Berufenen von einem Mond Välgerspäres zum anderen bringen zu lassen.
Um so größer war seine Überraschung, als bereits zwei Tage später Painoth in Begleitung von Schlayng im Lager auftauchte.
Der Anführer der Diebe hatte sich wieder auffällig herausgeputzt, besonders erstaunt war Plondfair darüber, daß der Agolpher die Embleme seines Stammes auf der Kleidung trug. Wahrscheinlich sollte es zur Tarnung dienen, aber wenn man Painoth bei einer Kontrolle zufällig verhaften sollte, würde man ihn wegen dieses Vergehens unnachsichtig bestrafen. Schlayng war im Gegensatz zu Painoth schmutzig und zerlumpt, er hustete angestrengt, als er Plondfair begrüßte.
„Es ist soweit", verkündete Painoth ohne Umschweife. „In ein paar Stunden fliegen wir nach Bostell. Das wird keine gemütliche Sache, Berufener, denn wir müssen wohl oder übel eine Siebener-Einheit benutzen."
„Wir?" fragte Plondfair verwundert.
„Wollen Sie etwa, daß Schlayng mich begleitet?"
„Schlayng?" Painoth lachte auf. „Davon kann keine Rede sein. Der Junge ist nur mitgekommen, um Wächter, die eventuell auf uns aufmerksam werden, von uns abzulenken."
„Heißt das, daß Sie ...?"
„Ja", nickte Painoth. „Ich werde Sie begleiten."
„Sie sind wohl mißtrauisch?"
„Das ist nicht der Grund, aber ich will vermeiden, daß Sie auf Bostell geradewegs den Kryn in die Arme laufen."
Die Aussicht, die nächsten Tage an Painoths Seite zu verbringen, gefiel Plondfair überhaupt nicht, aber er nahm an, daß jeder Protest sinnlos sein würde. Jeder Streit, den er jetzt mit Painoth begann, würde ihr wenig herzliches Verhältnis nur weiter belasten.
„Wir fliegen mit der Sieben-GAR-SCHÄR", fuhr Painoth fort. „Das ist ein uraltes Transportschiff mit einer Handvoll hartgesottener alter Doprer als Besatzung.
Wir mußten eine erhebliche Summe an den Kommandanten zahlen, damit man uns illegal mitnimmt. Ich hoffe, Sie wissen das zu würdigen."
„Ich werde es Ihnen eines Tages zurückzahlen", sagte Plondfair ärgerlich.
Painoth lachte. Es schien ihm zu gefallen, den Lufken zu reizen.
„Du weißt, was du zu tun hast", sagte Painoth zu Schlayng. „Geh jetzt und sei vorsichtig."
Schlayng legte gegenüber Painoth offensichtlich eine geradezu abstoßende Ergebenheit an den Tag. Für Plondfair war es unerträglich, zu beobachten, wie Painoth sich von dem Jungen bewundern ließ und dies auch noch genoß.
Als Schlayng gegangen war, warf
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