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0871 - Zentrum der LÃŒge

Titel: 0871 - Zentrum der LÃŒge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihrer Gegenwart zum erstenmal den Eindruck, an der Seite eines fremdartigen Wesens zu sein. Bisher hatte er in Dunja Varenczy immer einen Menschen gesehen. Einen besonderen Menschen zwar, aber immerhin. Jetzt spürte er so etwas wie eine innere Distanz zu dieser Frau. Obwohl ihm das die Möglichkeit bot, sich ihrer Faszination bis zu einem gewissen Punkt zu entziehen, war er nicht froh über diese Entwicklung.
    Plötzlich blieb sie stehen.
    „Ist es nicht möglich, daß jene unbekannte Kraft, die auf mich einzuwirken scheint, meine Zuneigung für Roi Danton inspiriert hat?" fragte sie. „Es erscheint mir seltsam, daß ich mich von dir abgewandt habe und nur noch Interesse für Danton aufbringe."
    „Ich erinnere mich nicht, daß wir jemals eine besondere Beziehung hatten", sagte er dumpf.
    „Auch das hast du vergessen?"
    „Ja", log er. „Warum sollte jemand daran interessiert sein, dich in Dantons Arme zu treiben?"
    „Vielleicht, weil er als Oberster Terranischer Rat ein bedeutender Mann der Menschheit ist."
    „An Bord der BASIS genießt er nicht mehr Rechte als ein gewöhnliches Besatzungsmitglied", erinnerte sie Hamiller.
    „Das ist doch nur Theorie", verwarf sie seine Worte. „Dantons Worte haben Gewicht. Vielleicht war mein Interesse an dir ebenfalls nur manipuliert."
    Er verzog das Gesicht.
    „Warum müssen wir auf diese Weise miteinander reden?"
    „Ich dachte, wir sollten uns um die Wahrheit bemühen."
    „Die Wahrheit", sagte Hamiller niedergeschlagen, „ist ein dehnbarer Begriff."
     
    4.
     
    Daß die Galaxis Tschuschik für die beiden größten und mächtigsten Gruppen an Bord der SOL ein besonderes Ziel war, hatte zwei völlig unterschiedliche Gründe. Perry Rhodan und seine Freunde, die zusammen mit den Terrageborenen und Extraterrestriern eine Gruppe bildeten, hofften, in Tschuschik Bardiocs Sporenschiff PAN-THAU-RA zu finden und seiner ursprünglichen Bestimmung zuführen zu können. Die andere Gruppe, die Solgeborenen mit Joscan Hellmut und Gavro Yaal an der Spitze, erwartete, daß Perry Rhodan in Tschuschik sein Versprechen wahrmachen und das riesige Fernraumschiff endgültig an sie übergeben würde.
    Zwischen diesen beiden extremen Erwartungshorizonten gab es nicht viele Schattierungen, denn die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit hatten fast jedes Wesen an Bord dazu veranlaßt, sich für das eine oder andere Ereignis zu engagieren.
    Perry Rhodan bedauerte diese Polarisierung, aber er wußte, daß sie sich nicht mehr aufhalten ließ. Er hoffte, daß die Geschehnisse in Tschuschik die beiden Parteien zwingen würde, wieder aufeinander zuzugehen, doch abzusehen war das nicht. Die Solgeborenen, die schon der Suche nach Bardioc nur mit gemischten Gefühlen zugestimmt hatten, sahen keinen Sinn darin, die PAN-THAU-RA aufzubringen.
    Auch die Botschaft von ES, die Perry Rhodan erhalten und allen an Bord zugänglich gemacht hatte, war nicht der Beginn einer Wende im Verhalten der Solgeborenen gewesen. Die Menschen, die an Bord des Raumschiffs geboren waren, hatten zu dem Geisteswesen ES keine innere Beziehung.
    Rhodan wußte, daß die SOL Tschuschik in ein paar Tagen erreichen würde. Er traf sich aus diesem Grund mit Atlan und den Mutanten im Bordobservatorium. Joscan Hellmut als der Vertreter der gemäßigten Solgeborenen war ebenfalls anwesend. Der Kybernetiker war längst nicht mehr die integrierende Persönlichkeit früherer Jahre.
    Hellmut hatte einen Großteil seines Einflusses an Gavro Yaal verloren.
    Wenn Rhodan an Yaal dachte, tat er es mit gemischten Gefühlen.
    Yaal hatte ihm außerordentliche Schwierigkeiten bereitet. Er war so etwas wie der Prophet einer neuen Politik. Außerdem sorgte er dafür, daß der psychologische Druck der Solgeborenen auf die Schiffsführung niemals nachließ. Das ging soweit, daß die Ttrrageborenen sich an Bord der SOL allmählich wie in fremdem Terrain fühlten.
    Selbst Perry Rhodan war vor solchen gefühlsmäßigen Anwandlungen nicht sicher, er ertappte sich dabei, daß er seine Kommandogewalt über das Schiff gelegentlich als Umgang mit unrechtmäßigem Besitz ansah.
    Dazu gehörte auch, daß Rhodan das Treffen im Observatorium schon fast als Teil einer Verschwörung empfand, obwohl natürlich keiner der Solgeborenen auch nur mit einem Wort gegen solche Veranstaltungen protestiert hätte.
    Atlan, der die Zusammenkunft leitete, schien nicht viel anders darüber zu denken, denn er sagte als Einleitung: „Es wird Zeit, daß dieser Flug ein Ende findet.

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