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0871 - Zentrum der LÃŒge

Titel: 0871 - Zentrum der LÃŒge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plondfair dem Anführer der Diebe vor: „Sie nutzen ihn aus, dabei ist er fast noch ein Kind."
    Painoth hob die Augenbrauen.
    „Denken Sie, was Sie wollen", empfahl er Plondfair. „Ich sorge dafür, daß er gut leben kann, obwohl er ein Stammesloser ist."
    „Das nennen Sie ein gutes Leben? Er ist krank und kriminell! Es ginge ihm wesentlich besser, wenn er sich den öffentlichen Förderungsanstalten für Stammeslose anschließen würde."
    „Ihre Naivität ist kaum noch zu überbieten", versetzte Painoth verdrossen. „Ich frage mich wirklich, ob es einen Sinn hat, in Sie zu investieren."
    Er wartete keine Antwort ab, sondern ging zur Tür. Plondfair konnte beobachten, wie der andere ab und zu hinausblickte.
    Nach einer Weile winkte er Plondfair zu sich heran.
    „Dort drüben steht unser Schiff", sagte er und deutete in die entsprechende Richtung.
    „Äußerlich sieht es sehr passabel aus."
    Plondfair sah ein dreihundert Meter langes Schiff an der Ladestraße stehen. Es hatte erst kürzlich einen neuen Anstrich erhalten, aber das sagte über seinen Zustand natürlich wenig aus. Die von der Zentralregierung eingesetzten Transporter waren alle wesentlich größer, auch die Planetenregierungen setzten nur große Handelsraumer ein. Die 7-GARSCHÄR konnte demnach nur Eigentum einer privaten Gesellschaft oder eines Reeders sein. Solche Unternehmen genossen keinen guten Ruf, aber Plondfair war es gleichgültig, auf welche Weise er nach Bostell gelangte, schließlich würde der Flug im schlimmsten Fall nur ein paar Stunden dauern.
    Er sah sich nach Schlayng um, konnte ihn aber nirgends entdecken. Der Junge hielt sich in der Nähe auf und beobachtete die Szenerie. Er würde nur in Erscheinung treten, wenn es für Painoth und Plondfair gefährlich wurde.
    Doch danach sah es nicht aus. Die 7-GARSCHÄR war im Augenblick das einzige Schiff an dieser abgelegenen Ladestraße.
    „In ein paar Minuten", drang Painoths Stimme in Plondfairs Gedanken, „wird ein kleiner Montagewagen hier vorbeikommen.
    Der Fahrer wird anhalten und so tun, als müßte er die Ladefläche inspizieren. Das ist das Signal für uns, in den Wagen einzusteigen. Er wird dann bis zum Schiff fahren, damit wir unauffällig an Bord gehen können."
    „Haben Sie den Fahrer bestochen?"
    „Das war nicht nötig, er ist einer von uns."
    Plondfair drang nicht weiter in seinen Begleiter, aber er fragte sich, wie es möglich war, daß ein Dieb und Stammesloser als Fahrer arbeitete. In Plondfair stieg der Verdacht auf, daß die Diebe den rechtmäßigen Fahrer ausgeschaltet hatten.
    „Mit Gewaltakten will ich nichts zu tun haben", sagte er zu Painoth.
    „Idiot!" stieß der Agolpher verächtlich hervor.
    Plondfair überkam das Verlangen, Painoth eine Lektion zu erteilen, aber er beherrschte sich. Noch war er auf diesen Mann angewiesen. Er hoffte, daß sich das ändern würde.
    „Da kommt der Wagen!" sagte Painoth einige Zeit später.
    Es wickelte sich alles so ab, wie Painoth vorausgesagt hatte. Das Fahrzeug hielt unmittelbar vor der Halle. Die beiden Männer rannten darauf zu und schwangen sich auf die Landefläche, wo sie flach auf den Boden gepreßt liegen blieben. Sie konnten den Fahrer mit seinen Werkzeugen rumoren hören, dann wurde die Tür zugeschlagen und die Maschine rollte weiter. Gleich darauf sah Plondfair die Wölbung des Raumschiffes schräg über sich. Er wollte sich erheben, doch Painoth hielt ihn am Arm fest. Als der Fahrer ausgestiegen war, nickte Painoth seinem Begleiter zu. Sie kletterten von der Ladefläche. Unmittelbar vor ihnen lag die Laderampe, deren Ableger bis zur Hauptschleuse des Schiffes reichten.
    „Über die Rampe!" rief Painoth.
    Plondfair blickte sich um. Es war niemand in der Nähe. Er konnte jedoch nicht feststellen, ob sie vom Rand des Landefelds oder von den Kontrolltürmen aus beobachtet wurden. Painoth war auf die Rampe gesprungen und bewegte sich langsam auf die Schleuse zu. Plondfair folgte ihm. Aus der offenen Schleuse schlug ihm abstoßender Gestank entgegen.
    Painoth drehte sich zu ihm um und grinste breit.
    „Wissen Sie, was ich gemeint habe?"
    Plondfair nickte nur. Wenn der Dieb erwartete, bei seinem Begleiter Anzeichen von Schwäche zu erkennen, sollte er sich getäuscht haben. Im Training hatte Plondfair gelernt, unter schwierigen Umständen zu leben. Er war überzeugt davon, daß er Painoth in dieser Beziehung überlegen war. In der Schleusenkammer lag Unrat am Boden. Eine schmierige Masse aus Fetten und Schmutz

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