0871 - Zentrum der LÃŒge
wollte Plondfair wissen.
„Ich habe nie daran gedacht, meinen Informanten danach zu fragen", gestand der Belte. „Dieses Ziel scheint jedoch in unmittelbarer Nähe des Torgnisch-Systems zu liegen, wahrscheinlich sogar innerhalb seiner Grenzen. Das war der Eindruck, den ich bei den Berichten meines Informanten gewann."
Plondfair schüttelte ungläubig den Kopf.
„Wenn ein so großes Objekt im Torgnisch-System stünde, wäre es längst entdeckt worden!"
„Davon verstehe ich nichts", gab Vyrskor zu. „Vergessen Sie jedoch nicht, daß das Gebilde nur sichtbar wird, wenn man sich ihm in einem bestimmten Winkel nähert. Es wäre eigentlich ein Wunder, wenn es unter diesen Umständen zufällig entdeckt würde."
„Ob dieses Ding die eigentliche Heimat jener Macht ist, die sich das Alles-Rad nennt?" überlegte Plondfair.
„Wenn Sie noch lange genug in Freiheit sind, sollten Sie sich die Tempel auf Bestell ansehen", empfahl ihm Vyrskor.
In diesem Augenblick kam der junge Wynger wieder in das Zimmer.
„Sie müssen schnell verschwinden!"
warnte er den Lufken. „Ein paar Kollegen sind hierher unterwegs, um Vyrskor zu untersuchen."
Plondfair bedankte sich bei dem Arzt und kletterte aus dem Fenster. So schnell es ging, zog er sich nach oben. Er sprang in sein Zimmer und zog die verknoteten Laken herein. Nachdem er sie entwirrt und im Bett ausgebreitet hatte, schloß er das Fenster und rief Kumpfai zu sich herein.
„Morgen werden wir die Klinik verlassen", kündigte er an. „Ich möchte Kontakt zu Maitho und Painoth aufnehmen, denn ich interessiere mich für die hiesigen Tempel.
Kannst du mich zu den beiden Männern führen?"
„Dafür bin ich da", röchelte der Roboter hilfsbereit.
„Vielleicht besitzt du wirklich Qualitäten, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind", meinte Plondfair nachdenklich.
„Darauf können Sie sich verlassen", antwortete Kumpfai.
7.
„Wir haben eine neue Konzeption entwickelt", sagte Jentho Kanthall zu Hamilier, als dieser zusammen mit Dunja Varenczy die Zentrale betrat. „Ich bin sicher, daß Sie ihr zustimmen werden, Payne."
Hamiller sah den ehemaligen Aphiliker mißtrauisch an. Er kannte inzwischen eine Reihe von Kanthalls Eigenschaften – Sprunghaftigkeit hatte eigentlich niemals dazu gehört. Vielmehr war Kanthall der Typ, der ein einmal gefaßtes Ziel zäh verfolgte.
Wenn er nun seine Meinung geändert hatte, mußte das schwerwiegende Gründe haben.
„Vanne meint, daß die Verwirklichung unseres bisherigen Planes zu viel Zeit kostet", fuhr Kanthall fort. „Er ist der Meinung, daß wir an ES denken müssen. Deshalb werden wir versuchen, PAN-THAU-RA unter Umgehung einer Kontaktaufnahme mit den hiesigen Intelligenzwesen zu finden."
„Was heißt das?" fragte Hamiller ablehnend, obwohl er natürlich sehr genau wußte, welche Konsequenzen sich aus Kanthalls Entschluß ergeben konnten.
„Unsere bisherigen Pläne sahen vor, zunächst einmal Kontakt mit den Eingeborenen aufzunehmen", erinnerte Kanthall. „Das sollte eine Art Rückversicherung sein, damit sie uns nicht in die Quere kommen, wenn wir nach PAN-THAU-RA suchen. Inzwischen wissen wir, daß dieser Kontakt viel Geduld und noch mehr Zeit erfordern würde. Wir werden daher den Bewohnern von Tschuschik die kalte Schulter zeigen und geradewegs dorthin fliegen, wo wir PAN-THAU-RA nach den Koordinaten, die Vanne von ES erhalten hat, vermuten."
„Dagegen habe ich eine Menge einzuwenden", wehrte Hamiller ab.
Kanthall lächelte, aber er wirkte immer noch ausgesprochen angriffslustig.
„Natürlich ändern wir die Voraussetzungen", lenkte er ein. „Wir werden nicht die BASIS in Marsch setzen und auf diese Weise riskieren, daß wir uns den Unmut der Tschuschik-Intelligenzen zuziehen. Es genügt völlig, wenn wir eines unserer Beiboote losschicken. Ein paar Spezialisten an Bord werden die Aufgabe erhalten, sich im Zielgebiet umzusehen. Auf diese Weise finden wir heraus, was PAN-THAU-RA eigentlich ist und ob sich das geheimnisvolle Objekt überhaupt dort befindet, wo es nach den Informationen von ES sein soll."
Hamiller war erleichtert. Gegen die Entsendung eines kleineren Raumschiffs hatte er nichts einzuwenden. Es würde für die Bewohner von Tschuschik – wenn sie es überhaupt wahrnahmen – bei weitem nicht so bedrohlich erscheinen wie die BASIS. Allerdings erschien Hamiller der Einsatz der BA-SIS unvermeidlich, nämlich in dem Augenblick, da sie PAN-THAU-RA finden würden. ES hätte die
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