Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
möglich. Es gibt eine Macht, die größer ist, als wir sie uns vorstellen können. Die Kryn hier auf Starscho mögen einen besonders hohen Status in der Hierarchie der Priester haben, aber die eigentliche Macht sind sie bestimmt nicht."
    Plondfair war nachdenklich geworden, doch der Zorn, der ihn erfüllte, machte es ihm schwer, klar zu denken.
    „Ich möchte alles zerschlagen", gestand er. „Ich möchte die Schaltsätze herausreißen und alles lahmlegen.
    Ich möchte wissen, was passiert, wenn dieses Wunderwerk nicht mehr funktioniert und wenn die Gläubigen und die Kryn merken, daß sie manipuliert werden."
    „Sie töten dich", antwortete sie. „Es wäre sinnlos, alles zu riskieren. Du kannst nur dabei verlieren."
    Er hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen, weil er Stimmen vernahm, die sich ihnen näherten.
    „Das werden wir ja sehen", flüsterte er. „Vergiß nicht. Wir sind Berufene, weil wir ganz bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Ich vermute, daß es gar nicht einmal so leicht für sie ist, Berufene zu finden, die wirklich geeignet sind."
    Blitzschnell löste er einige Verschlüsse an den Kontrolltafeln, riß die Verkleidung herunter und legte die Elektronik frei. Verthe deutete auf einige Bauteile, die sich leicht herauslösen ließen. Er griff in die Anlage und zerstörte sie, indem er einige Teile herausriß. Funken sprühten über die Verbundstellen, und einige gedruckte Schaltungen verbrannten.
    Die Stimmen wurden lauter. Irgendwo heulte eine Alarmsirene auf.
    Plondfair kannte sich so gut in der Technik aus, daß er wußte, an welchen Stellen er den größten Schaden anrichten konnte. Innerhalb weniger Sekunden hatte er über die Hälfte der Überwachungs- und Steuerungsanlage lahmgelegt.
    „Das reicht vorerst", sagte er. „Komm. Wir verschwinden."
    Sie flohen in einen seitwärts abzweigenden Gang. Türen gab es auch hier nicht. Alle Räume waren offen. So konnten sie überall ausweichen und sich verstecken. Sie beobachteten, daß etwa zwanzig Kryn in die Schaltzentrale stürmten. Das ausbrechende Geschrei verriet, daß der Anschlag sie empfindlich getroffen hatte.
    Plondfair blickte auf einen Sicherungskasten.
    „Sieh dir die Symbole an", sagte er...Wenn ich mich nicht gewaltig täusche, fällt der ganze Bezirk aus, wenn ich die Sicherungen herausnehme."
    „Dann wissen sie aber sofort, wo du zu finden bist", wandte sie ein.
    „Das wissen sie sowieso", erwiderte er, stürzte sich auf den Kasten und nahm die automatischen Sicherungen heraus. Das Licht in den Räumen erlosch. Die Fensterscheiben verdunkelten sich, und das stetige Summen, welches das Gebäude erfüllt hatte, verstummte.
    Plondfair hörte die Kryn wütend schreien. Er lachte lautlos, nahm Verthe an der Hand und flüchtete weiter.
    „Ich habe keine Lust, Selbstmord zu begehen", sagte sie, als er sich ei-.ner kleineren Schalteinheit zuwandte. „Jetzt verschwinden wir erst einmal aus dieser Gegend. Wir können in einem anderen Bezirk erneut zuschlagen. Damit erreichen wir mehr."
    Er gab ihr recht. Zusammen kletterten sie über das Stützgerüst einer Maschine nach unten, kamen über eine spiralförmige Schräge bis zu einem Tunnel unter dem Gebäude und eilten hier über eine Bandstraße einige Kilometer weiter zu einem anderen Steuerungszentrum. Dabei stellten sie fest, daß sich hinter ihnen mehrere Sicherheitsschotte schlössen. Offenbar versuchten die Kryn, ihnen den Fluchtweg zu versperren, ohne genau zu wissen, wo sie waren.
    Als sie keine andere Möglichkeit fanden, nach oben zu kommen, vertrauten sie sich einem Schwerefeld-Lift an, der sie etwa hundert Meter weit bis in eine Computerzentrale von riesigen Ausmaßen trug. Auch hier hielt sich außer ihnen niemand auf. Alles verlief vollautomatisch.
    Sie trat impulsiv mit dem Fuß gegen einen Computer.
    „Was sollen wir tun?" rief sie verzweifelt. „Und was können wir überhaupt tun? Ich habe das Gefühl, daß wir absolut hilflos sind.
    Was nützt das schon, wenn wir hier ein bißchen zerstören? Das bringt uns nicht weiter."
    Tränen stiegen ihr in die Augen.
    „Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll", wiederholte sie.
    „Wir könnten den Computer über die Berufung fragen", antwortete er. „Das ist die letzte Möglichkeit, die wir noch haben. Verstehst du etwas von Computern?"
    „Ein wenig." Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und begann zögernd damit, die technische Anlage zu untersuchen. Etwa eine halbe Stunde verstrich, dann begann sie, mit Hilfe

Weitere Kostenlose Bücher