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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Tastatur Fragen zu formulieren.
    Zahlreiche Symbole er-' schienen auf den Bildschirmen. Sie sagten Plondfair nur wenig. Immerhin verstand er soviel, daß sie Informationen über die Berufung anforderte.
    Ein flammend roter Streifen erschien auf sämtlichen Bildschirmen der Zentrale.
    „Abgelehnt", sagte Verthe niedergeschlagen. „Es hat keinen Sinn. Der Computer antwortet nicht auf diese Frage."
    „Du könntest dich nach der wirklichen Aufgabe der Kryn erkundigen", schlug er vor.
    „Auch daraus wird nichts", rief jemand mit dunkler Stimme hinter ihnen.
    Sie fuhren herum.
    Der Kryn, der Plondfair vom Raumhafen aus beschattet hatte, stand vor ihnen. Er hielt zwei Lähm-strahler in den Händen. Bevor Plondfair oder Verthe etwas sagen konnte, löste er sie aus. Die beiden Berufenen stürzten zu Boden.
    Plondfair hatte bohrende Kopfschmerzen. Sie waren so stark, daß er am liebsten geschrien hätte. Doch irgend etwas hinderte ihn daran, die Lungen voll Luft zu pumpen und die Qualen herauszubrüllen. Er wollte die Hände zum Kopf heben, konnte jedoch auch das nicht. Sie gehorchten ihm nicht.
    Er schlug die Augen auf. Es gelang ihm nur mühsam. Immerhin konnte er sehen, daß er in einem Gewölbe mitten zwischen einer Reihe von Männern und Frauen auf dem Boden lag. Sie trugen alle Symbole der Berufenen. Plondfair erinnerte sich daran, den einen oder den anderen bereits gesehen zu haben. Verthe befand sich nicht unter ihnen.
    Allmählich fiel ihm alles wieder ein, was geschehen war. Er konzentrierte sich auf die Gesichter, die ihn umgaben, und stellte fest, daß sie alle den Ausdruck religiöser Verzückung trugen. Ein geheimnisvolles Leuchten lag in den Augen der Männer und Frauen, und es schien, als könne keiner von ihnen erwarten, das Gewölbe zu verlassen. Alle blickten in die gleiche Richtung. Auch Plondfair wollte dorthin sehen. Er konnte den Kopf jedoch nicht heben, weil er immer noch gelähmt war.
    Er spürte, daß jemand seine Hand berührte.
    Mit zitternden Lippen versuchte er, eine Frage zu formulieren. Vergeblich. Jetzt konzentrierte er sich darauf, den Kopf zu drehen, und er mühte sich so lange ab, bis es ihm endlich gelang.
    Er sah Verthe, die neben ihm auf dem Boden lag.
    „Der Transmitter", flüsterte sie. Offenbar hatte sie sich schon weitgehend aus der Paralyse gelöst. „Sie bringen uns weg."
    Ihm fiel auf, daß sie nicht sagte: „Sie bringen uns nach Välgerspäre."
    Tatsächlich erschien es ausgeschlossen, daß die Berufenen zum Riesenplaneten transportiert wurden. Plondfair konnte sich nach allem, was er herausgefunden hatte, nicht vorstellen, daß dort eine Zone künstlich herabgesetzter Schwerkraft existierte, in der der Gegen-transmitter stand.
    Angst überfiel ihn.
    Er mußte daran denken, wie Koß-jarta nach dem gescheiterten Versuch einer Transmitterheilung ausgesehen hatte.
    Planten die Kryn etwas Ähnliches mit ihm und Verthe? Würden sie auf Välgerspäre als Lebewesen mit einem angepaßten Äußeren rematerialisieren? Würde man monströse Geschöpfe aus ihnen machen, von denen nur ein geringer Teil überlebte, weil man die Transmittertechnik noch nicht ausreichend gut beherrschte?
    Plondfair fühlte, wie es ihm kalt über den Rücken lief.
    Offenbar hatten die Kryn nicht den geringsten Respekt vor dem Leben.
    Zwei Kryn kamen zu ihnen. Sie packten Verthe und richteten sie auf. Das Mädchen knickte in den Knien ein. Sie konnte sich nicht allein auf den Beinen halten. Der Kryn stützte sie und führte sie weg. Plondfair hörte sie schreien.
    Er erkannte, daß man sie zum Transmitter brachte.
    Verzweifelt bemühte er sich, ihr zu Hilfe zu kommen, aber er konnte nicht einmal den Kopf heben. Er hörte die Kommandos der Kryn und die Geräusche, die der Transmitter verursachte, als er Verthe entmaterialisierte und abstrahlte.
    Alles in ihm verkrampfte sich. Tränen stiegen ihm in die Augen, und er wurde sich klar darüber, daß er Verthe liebte.
    Jetzt war es zu spät.
    Er bereute, daß er sich so wenig um sie gekümmert und sich immer nur auf die Geheimnisse konzentriert hatte, die Starscho und Välgerspäre umgaben. Warum, so fragte er sich jetzt, hatte er sich nicht ausschließlich um Verthe bemüht und die wenigen Stunden zusammen mit ihr genossen, die ihnen noch geblieben waren?
    Was war aus ihr geworden?
    Unwillkürlich drängten sich ihm die Bilder auf, die er im Transmitter-hospital gesehen hatte. Die monströsen Geschöpfe, die dort entstanden waren, schienen sich über ihn

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