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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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berichtet, wohin das Alles-Rad ihn geschickt hatte. Die wildesten Gerüchte waren über seine Expedition verbreitet. Er nahm dazu nicht Stellung. Überhaupt mied er die Gesellschaft der anderen, wo er nur konnte. Er zog es vor, sich in philosophischen Überlegungen zu ergehen, soziobiologische Untersuchungen anzustellen oder zu trainieren. Dazu verließ er die Kon-ditionierte Zone und eilte im Schutzanzug in die Wildnis von Välgerspä-re hinaus, um sich hier mit den tobenden Elementen zu messen.
    Um sich von den anderen Alten von Laxau abzusetzen, gab er sein Alter grundsätzlich in Välgerspä-ren-Jahren an.
    Er behauptete, erst fünfunddreißig Jahre /.u sein. Das richtige Alter war /u ermitteln, wenn man diese Zahl mit 14,52 multiplizierte, da Välgerspäre diese Zeit benötigte, die Sonne Torgnisch einmal zu umkreisen.
    Nachdem Kärsgäm den ersten Teil seines Trainings absolviert hatte, stellte er einen Hocker in die Mitte seines Raumes und sprang eine Stunde lang aus dem Stand heraus darüber hinweg. Danach hatte er das Gefühl, sich ausreichend ausgearbeitet zu haben. Er spülte sich den Schweiß in der Hygienekabine vom Körper und forderte dann das Abendessen an.
    Einer seiner Nachbarn servierte es ihm im Wohnraum. Er gehörte zu jenen Männern, die sich bei Kärsgäm verschuldet hatten. Dieser tat, als ob er ihn nicht bemerke. Er ließ sich bedienen, als habe er es mit einem Roboter z-u tun.
    „Da vorn muß es sein", sagte Plondfair.
    Verthe kroch plötzlich rückwärts und stieß ihn mit dem Fuß an. Er begriff und schwieg. Regungslos lagen sie in dem Rohr. Nur noch etwa zwei Meter trennten sie von dem Hauptverteiler im Keller des Silos. Vor dem Verteiler befand sich eine Rohrkrümmung, die mit einer transparenten Scheibe versehen war. Durch diese Scheibe sah Verthe einen Mann, der sich im Keller aufhielt.
    Sie warteten etwa zwei Minuten lang. Dann stieß Plondfair sie an und trieb sie weiter vorwärts. Sie kroch bis zur Scheibe vor und spähte vorsichtig hindurch.
    „Er scheint weg zu sein", flüsterte sie.
    „Dann los", befahl er.
    Verthe setzte das Messer an und schnitt die Scheibe auf. Leise knirschend glitt die Klinge durch den Kunststoff, bis ein quadratisches Loch entstand, das groß genug für die beiden Berufenen war. Verthe schlängelte sich hindurch und half Plondfair heraus. Als dieser noch bis zu den Schultern in der Röhre steckte, sprang plötzlich ein alter Mann hinter einer Maschine hervor und schlug Verthe eine Eisenstange über den Kopf.
    Plondfair schrie ihr eine Warnung zu. Sie warf sich zur Seite, entging der Stange jedoch nicht mehr. Betäubt brach sie zusammen. Plondfair stürzte sich mit aller Kraft nach vorn. Der Alte hob die Stange erneut und schlug zu, traf den Berufenen jedoch nur an der Schulter. Dann war Plondfair aus dem Rohr heraus. Er wälzte sich über den Boden.
    Funkenschlagend prallte die Eisenstange neben ihm auf. Bevor der Greis erneut zuschlagen konnte, packte Plondfair ihn und riß ihn von den Beinen.
    Seine Fingerspitzen schössen nach vorn und bohrten sich seitlich unter der Kinnlade in den Hals des Alten, Bewußtlos sank der Mann zu Boden.
    Plondfair kümmerte sich nicht um ihn, sondern kniete neben Verthe nieder. Das Mädchen blutete aus einer Platzwunde am Kopf.
    „Es geht schon wieder", sagte Verthe mühsam. Er half ihr auf die Beine. „So ein heimtückischer Kerl. Er hat uns aufgelauert."
    Plondfair wälzte den Bewußtlosen auf den Rücken. Er kannte den Mann nicht und hatte ihn auch noch nie gesehen.
    „Woher hat er gewußt, daß wir hier sind?" fragte Verthe.
    „Er ist zufällig hier unten", entgeg-nete Plondfair. „Ich glaube nicht, daß Krodvan, Godfart und Karskem doppeltes Spiel mit uns spielen."
    „Wer weiß?" fragte sie. „Vergiß nicht, daß es ihnen in der Hauptsache darum geht, sich zu unterhalten. Sie tun alles nur, um sich die tödliche Langeweile zu vertreiben. Aus keinem anderen Grund."
    „Dennoch glaube ich nicht daran, daß sie uns verraten", sagte Plondfair, der das herausgeschnittene Stück Kunststoff wieder einfügte. Die Alten hatten ihn und Verthe mit einer Reihe von Einsatzmitteln versehen, die sie benötigten, um bis zu Kärsgäm vordringen zu können.
    Verthe durchtrennte ein Stück Kabel, nachdem sie festgestellt hatte, daß es von untergeordneter Bedeutung war, und fesselte den betäubten Greis damit. Sie mußten ihn für einige Zeit ausschalten, damit er keinen Alarm schlug.
    „Jetzt kommt das schwerste Stück", sagte

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