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0874 - Das Tier

0874 - Das Tier

Titel: 0874 - Das Tier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf die Tür zu sprechen. »Daß sie abgeschlossen ist, davon kann ich wohl ausgehen - oder?«
    »Ja, das schon.«
    »Wer besitzt einen Schlüssel?«
    »Ich nicht.«
    »Das kann ich mir denken. Die Königin der Nacht also.«
    »Ich nehme es an.«
    »Und du hast sie nie richtig gesehen, ist das richtig?«
    »Ja, sie trägt immer den Schleier. Sie ist eine Frau mit schwarzen Haaren.«
    »Danke für den Tip.«
    Julie Jenkins hob die Schultern. »Ich habe dir schon sehr viel geholfen. Wenn das andere herausbekommen, werde ich verstoßen. Mach meinetwegen, was du willst, aber laß uns bitte in Ruhe! Wir wollen hier nur unsere Feste feiern, mit anderen Dingen haben wir nichts zu tun. Wir sind auf der Suche nach neuen Wegen.«
    »Dagegen ist nichts zu sagen«, erwiderte ich. »Vorausgesetzt, die Wege führen nicht ins Verderben.«
    »Mir ist es nicht schlecht ergangen und anderen auch nicht.«
    »Gut, lassen wir das Thema. Die Tür ist wichtiger. Sie existiert, Du weißt nicht, was sich dahinter befindet. Wir aber werden es herauskriegen.«
    Julie Jenkins erschrak leicht. »Aber dazu müßt ihr sie aufbrechen, denke ich.«
    »Das ist klar.«
    Sie rückte von mir weg. »Ab jetzt kennen wir uns nicht mehr!« zischelte sie und verschwand.
    Ich hob die Schultern. Aus ihr wurde ich nicht schlau. Wie dem auch war, ab jetzt ging es ums Ganze. Die Tür zu finden, würde uns sicherlich keine Probleme bereiten…
    ***
    Das Tier war unter dem Gabentisch des Grauens hervorgekrochen, und Johnny starrte dieses Wesen an wie einen Geist. Er konnte nicht fassen, was er da sah, es war so unnatürlich und gleichzeitig schrecklich, daß ihm selbst die Schreie im Hals steckenblieben und er zitternd in den Bann dieses Anblicks hineingezogen wurde.
    Das Wesen war nackt.
    Es war völlig haarlos. Eine glatte, rosig violett schimmernde Haut überzog die Knochen. Kein einziges Haar wuchs auf diesem Körper, der ziemlich dünn war, so daß dieses Wesen schon unterernährt aussah. Die Finger erinnerten Johnny an Knochengestelle. Sie waren lang und spitz. Das Wesen bewegte sich auf allen vieren. Bei jeder Berührung mit dem Boden tappten die Hände auf wie Pfoten, aber Johnny ignorierte das alles, denn der Kopf paßte nicht zu einem Menschen. Nicht nur, daß er auf einem verhältnismäßig dünnen Hals ruhte, er hatte auch keine Haare. Die Haut war alles andere als glatt. Antennenartige Hautwucherungen fielen auf. Außerdem schielte das Wesen, so daß ein Betrachter nie wußte, ob er angeschaut wurde oder nicht.
    In die Umgebung zwischen Augen und Nase hatten sich Falten hineingegraben. Sie zogen sich von oben nach unten wie Streifen und gaben dieser Umgebung einen noch widerlicheren Ausdruck.
    Johnny wunderte sich selbst darüber, daß es ihm gelang, sich dermaßen zusammenzureißen. Er konzentrierte sich auf die Augen, weil er sehen wollte, wie ihn das Tier anglotzte, aber er sah sie nicht.
    Sie waren beinahe geschlossen, und lange Hautlappen, die Lider, hingen nun davor, wie kleine Vorhänge.
    Das Tier war nicht ruhig. Es sabberte, sein Mund zuckte. In den Winkeln sah Johnny das Schimmern der Flüssigkeit. Das Zeug erinnerte ihn an ein kochendes, milchiges Gebräu, auf dem kleine Bläschen tanzten, bevor sie zerplatzten.
    Die Proportionen des Körpers stimmten, bis eben auf die Hände, die dem Jungen ungewöhnlich lang vorkamen.
    Das Zeug an den blassen Lippen verschwand. Dann zeigte es ein Grinsen und kroch weiter.
    Johnny hielt es nicht mehr aus. Er mußte zurück. Wenn er länger wartete, würde ihn das Wesen anfassen können, und vor dieser Berührung ekelte er sich.
    Die Flamme erlosch. Der Junge hatte das kleine Feuerzeug nicht mehr halten können. Johnny hörte das Knurren nun im Dunkeln.
    Sein Blick fiel nach links. Dort schimmerte der schmale Lichtbalken unter der Tür hervor, aber diese Helligkeit reichte beileibe nicht aus, um die Umgebung so auszuleuchten, wie er es gern gehabt hätte.
    Johnny erinnerte sich daran, jenseits der Tür Geräusche gehört zu haben, die er jetzt nicht mehr vernahm. Als Hoffnungsträger blieb ihm noch das Licht.
    Die Berührung an seinem rechten Fuß war wie ein Stoß. Johnny konnte den leisen Schrei nicht unterdrücken, und plötzlich hielt er es auf dem Fleck nicht mehr aus. Er warf sich zurück, prallte gegen die Steinwand und hörte ein enttäuschtes Knurren, weil es dem Wesen nicht gelungen war, ihn zu erwischen.
    Es hatte unter dem Gabentisch des Grauens gelauert. Johnny erinnerte sich an das Blut auf dem

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