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0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkannt, woher die Impulse stammten, und dann wä-re vieles anders gekommen. So jedoch brachten die überreichlich aufgefangenen Psionen sie nur restlos durcheinander. Es kam zu einer Art Kurzschluß mit dem Erfolg, daß Irmina ihre speziellen Fähigkeiten vorübergehend verlor. Mehr noch - das Ganze wurde vielfach verstärkt und wirkte sich bis zur SOL hin aus. Zum Glück waren - wie bei fast allen para-psychischen Phänomenen - nur bestimmte Personen davon betroffen. In diesem Fall be-schränkte sich der „Kontakt" auf Irminas Patienten Torboros und auf das Mädchen Stern-feuer.
    Merkwürdig daran war, daß die Metabio-Gruppiererin auf die Lebewesen in ihrer direkten Umgebung gar keinen Einfluß mehr auszuüben vermochte, andererseits aber die bei-den Menschen in der SOL in arge Bedrängnis brachte. Vielleicht wären Sternfeuer und Torboros von Irminas Einfluß befreit worden, wenn die Mutantin bewußt versucht hätte, die plötzlich zu Gegnern gewordenen Mitglieder ihrer Einsatzgruppe aufs Korn zu neh-men.
    Ebenso gut hätte ein solcher Versuch zu einer Katastrophe führen können.
    Wie dem auch sei - Irmina Kotschistowa wurde im letzten Moment daran gehindert, sich auf ihre wirkungsvollste Waffe zu konzentrieren. Und das war möglicherweise der einzig glückliche Zufall bei diesem Unternehmen.
     
    *
     
    Bark Mun-Yang und Frank Sadorow erreichten den See, in dem die BALTHUS stand, gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit. Sie waren von ihrem Weg abgekommen, denn man konnte in diesem sumpfigen Grasdschungel keine zehn Meter weit geradeaus mar-schieren.
    Sie spähten zwischen den Halmen hindurch und erkannten im schwindenden Licht die breiten, schwarzgebrannten Bahnen, an denen die Energiestrahlen in den Dschungel ein-gedrungen waren. Sie warfen sich einen bezeichnenden Blick zu und zogen sich vorsich-tig zurück, um sich zu beraten.
    „Wo mögen die anderen stecken?" überlegte Sadorow.
    Sie hatten seit langem keinen Funkkontakt mehr gehabt, denn Jörn Carwal fürchtete, daß Irmina Kotschistowa die Gruppe anpeilen würde. Die Mutantin schreckte offensichtlich vor nichts mehr zurück. Aus demselben Grunde wagten es die beiden Terraner nicht, die anderen zur Kontaktaufnahme aufzufordern.
    „Wir werden es bald merken", murmelte Bark besorgt. „Es wird etwas kühler. Nicht mehr lange, und wir bieten die prächtigsten Zielscheiben."
    „Wir müssen sie vorher nach draußen locken."
    „Schön und gut, aber wie und womit?"
    „Wenn wir wüßten, was überhaupt in sie gefahren ist, könnten wir uns einen passenden Köder ausdenken."
    „Eines ist sicher. Sie will kämpfen. Und sie hält uns für Verräter. Sie hat vergessen, in welchem Auftrag wir unterwegs sind. Sie stuft auch die fremden Schiffe als Gegner ein.
    Am liebsten würde sie mit der Space-Jet starten, um den Fremden eins über den Pelz zu brennen. Bis jetzt fühlt sie sich als Einzelgängerin. Wir sollten ihr ein paar Verbündete beschaffen."
    „Sadorow überlegte kurz, dann nickte er zufrieden.
    „Hoffentlich hat sie uns noch nicht bemerkt", sagte er. „Wir sollten nicht zu nahe am Schiff beginnen, sonst wird sie mißtrauisch."
    Die beiden Männer krochen so schnell wie möglich vom Seeufer weg. Erst in einiger Entfernung wagten sie es, sich aufzurichten.
    „Das dürfte reichen", meinte Sadorow und wartete, bis auch Bark Mun-Yang seine Vor-bereitungen abgeschlossen hatte. Irmina Kotschistowa mußte Gelegenheit bekommen, das nun folgende Gespräch mitzuhören.
    „Sadorow hier. Jörn, wo finden wir euch?"
    „Seid ihr ver..."
    Ein grelles Fauchen verschluckte den Rest der Frage. Bark sah den Lichtschein zwischen den Halmen. Er hatte nicht damit gerechnet, daß Irmina so schnell und brutal reagierte. Sein Plan kam ihn nicht mehr ganz so großartig vor, aber ihnen blieb gar nichts anderes übrig, als weiterzumachen und darauf zu hoffen, daß alles gut ging.
    „Aufhören, Irmina!" schrie er so laut er konnte, und er wußte, daß in der Space-Jet in diesem Augenblick die Lautsprecher zu zerspringen drohten. „Wenn du sie umbringst, kommen wir nie mehr von hier weg!"
    „Bist du das, Bark?"
    „Wer denn sonst! Paß auf, wir müssen sie in die Zange ..."
    „Hundesohn!" brüllte Sadorow und schoß ins Leere. Auch Bark gab mehrere Schüsse ab, ehe er den Paralysator zog und auf einen besonders dicken Grashalm richtete. Dem Gewächs machte der Schuß nichts aus. Sadorow verstummte programmgemäß und gab sich Mühe, ganz leise und regelmäßig zu

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