Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Nebel-schwaden hoben sich aus dem nassen Boden. Der Terraner bat Irmina mehrmals um Lichtzeichen, weil er sich angeblich sonst verirrt hatte. Schließlich wurde es der Mutantin zuviel.
    „Sei jetzt endlich still!" fauchte sie ihn an. „So erwischen wir die anderen nie!"
    Eine Sekunde später kam das letzte Knacken.
    Sadorow machte sich mit den anderen auf den Weg. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern, bis sie die Frau eingekreist hatten: Zum erstenmal machte sich Bark darüber Ge-danken, wie es weitergehen sollte.
    Sie würden Irmina paralysieren. Aber was dann? Sollten sie nicht versuchen, die Mutan-tin irgendwie auf diesem Planeten zurückzulassen? Man würde an Bord der SOL schon jetzt gemerkt haben, daß etwas nicht nach Plan verlief - sicher geriet Irmina Kotschistowa also nicht in Gefahr, hier auf TEST II vergessen zu werden.
    Das schien die einzige Möglichkeit zu sein, die Situation noch einmal zu retten. Auf kei-nen Fall konnten sie diese Irmina den Fremden präsentieren.
    Mitten in diesen Überlegungen hörte Bark ein fernes Donnern. Er sah zum Himmel hin-auf, dann dachte er, es würde ein Gewitter geben. Dann erst erkannte er das Geräusch. Er warf sich vorwärts und rannte ohne Rücksicht auf alle möglichen Hindernisse auf jenen Punkt zu, an dem Irmina sich jetzt befinden mußte. Er kam keine zwanzig Meter weit, dann hörte er ihren empörten Ruf.
    „So ist das!"
    Mehrere Paralysatoren zischten wild durcheinander, Stimmen klangen auf und Halme brachen um - sie erzeugten dabei ein so lautes Knallen, daß man glauben konnte, da vor-ne kämpfte eine halbe Armee mit altertümlichen Schußwaffen.
    „Sadorow!" schrie der Kosmopsychologe und starrte verzweifelt in die Dunkelheit.
    „Mel-de dich doch endlich! Was ist passiert?"
    „Pech gehabt, Bark!" rief Irmina höhnisch. „Aber warte nur, du wirst dich noch sehr wun-dern."
    „Komm zurück! Du verstehst das jetzt nicht, aber ..."
    „Ich verstehe Sie sehr gut, Mun-Yang!" gab Irmina eisig zurück. Wieder fauchte ein Paralysator, aber Barks verzweifelte Hoffnung, daß endlich jemand die Mutantin getroffen hatte erfüllte sich nicht. „Du kannst deine Freunde abholen!" sagte die Metabio-Gruppiererin noch, dann brach der Funkkontakt ab.
    Bark blieb regungslos stehen und lauschte. Er vernahm etliche Geräusche, die ihm die Richtung verrieten, in die die Mutantin sich bewegte. Sie war nicht weit von ihm entfernt und versuchte offensichtlich, in die BALTHUS zurückzukehren, ehe das Boot der Fremden landete. Bark widerstand der Versuchung, auf Irmina Kotschistowa zu schießen. Wenn er nicht traf, würde sie auch ihn ausschalten - sie mußte über einen Schutzengel ganz be-sonderer Qualität verfügen, daß sie das alles ungeschoren überstanden hatte. Dann aber waren sie alle dieser offensichtlich übergeschnappten Frau hilflos ausgeliefert.
    Er wartete, bis er sicher war, daß die Mutantin ihn nicht mehr hörte, dann machte er sich auf die Suche nach den anderen.
    Zu seiner Erleichterung waren sie durchaus nicht alle für viele Stunden gelähmt. Sie kamen ihm bereits entgegen. Akkaj Sinen zog das linke Bein nach, und Sadorow hatte es voll erwischt, aber die anderen waren rechtzeitig in Deckung gegangen.
    Carwal und Daria Perth ließen den jungen Terraner keuchend zu Boden gleiten. Akkaj Sinen setzte sich stöhnend daneben.
    „Was nun?" fragte Daria ratlos.
    „Vor allem weg von hier", murmelte Bark. „In der Nähe der Space-Jet wird es mit Sicher-heit bald heiß hergehen."
    „Weit kommen wir aber auch nicht", bemerkte Sinen skeptisch. „Sie hat um sich geschossen wie eine Rasende. Ein Glück, daß sie so schlecht gezielt hat. Aber bis ich wieder voll einsatzfähig bin, sind die Fremden langst gelandet."
    „Ich wollte, wir hätten weniger sportlich gedacht", murmelte Bark traurig.
    „Fluggeräte und Antigravscheiben könnten wir sowieso nicht benutzen", tröstete Carwal. „Wem immer wir damit in die Ortung gerieten, er würde sofort das Feuer auf uns eröffnen. Je hilfloser wir aussehen, desto besser. Ich schlage vor, wir entfernen uns so weit wie möglich von der Space-Jet und warten ab, was geschieht. Ändern können wir jetzt sowie-so nichts mehr."
    „Und wenn sie nun das Schiff der Fremden herunterschießt?" fragte Sinen.
    Niemand antwortete ihm.
     
    *
     
    Zum gleichen Zeitpunkt zerbrach man sich in der SOL und der BASIS den Kopf darüber, warum auf TEST II geschossen wurde. Und Waringer sah sich in seinen düsteren Vorah-nungen bestätigt. Er

Weitere Kostenlose Bücher