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0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kräftigen Dämpfer aufgesetzt, als sie erkannte, daß die Zielautomatik streikte. So etwas sollte eigentlich unmöglich sein. Die Mutantin wußte nicht, daß auch das auf die Manipulationen zurückzuführen war, die der Sicherheit bei diesem Unternehmen dienen sollen. Sie unternahm ein paar Versuche, den Schaden zu beheben, dann gab sie es auf.
    Dann muß es eben auch so gehen, dachte sie grimmig.
    Der Kurs des fremden Schiffes war unkompliziert. Und ein paar technische Hilfsmittel standen der Mutantin immer noch zur Verfügung. Sie stellte die entsprechenden Werte ein und drückte auf den Sensorknopf.
    Deutlich konnte sie verfolgen, wie das fremde Raumschiff in den Energiestrahl hineinflog - und auf der anderen Seite unbeschädigt wieder auftauchte.
    Die Mutantin fluchte und schoß noch einmal, und dann wieder und wieder, aber den Fremden machte das gar nichts aus. Im Gegenteil: Plötzlich zuckte ein Energiestrahl auf die BALTHUS herab und verfehlte das kleine Schiff nur knapp. Wasser verdampfte zu einer Wolke aus leuchtendem, ionisiertem Gas.
    Irmina Kotschistowa bemerkte erschrocken, daß sie das Wichtigste vergessen hatte.
    Hastig kümmerte sie sich darum, daß die Schutzschirme aufgebaut wurden. Beinahe wäre es zu spät gewesen. Unter dem Ansturm der vernichtenden Energie legte sich die Space-Jet leicht schräg, und Irmina kämpfte um ihr Gleichgewicht.
    Aber dann standen die Schirme, und die nächsten Sekunden brachten den Beweis dafür, daß die Bewaffnung des relativ kleinen Raumschiffs der Fremden nicht geeignet war, die Space-Jet in echte Bedrängnis zu bringen.
    Die Partie geriet damit ins Remis. Keiner konnte dem anderen etwas anhaben - vorläu-fig.
    Irmina wartete ungeduldig auf den Augenblick der Landung. Nur dann bot sich ihr vielleicht noch eine Chance, es den Fremden zu besorgen.
    Sie konzentrierte sich so sehr auf das Schiff, daß sie gar nicht bemerkte, wie neun men-schengleiche Wesen im Schutz hochwertiger Tarnfelder zu Boden sanken.
     
    6.
     
    Yrtar war der einzige Doprer an Bord des Beiboots. Er fühlte sich nicht sehr wohl in sei-ner Haut. Alles, was in raumfahrerischer Sicht bei diesem Flug schiefging, würde man zweifellos ihm als persönliches Versagen anlasten. Die Lufken hatten es gut. Sie warteten mit gelangweilten Gesichtern auf ihren Einsatz.
    Für Yrtar war es die selbstverständlichste Sache der Welt, daß keiner von seinen Passagieren auch nur den Versuch unternahm, dem Piloten behilflich zu sein. Ebenso selbst-verständlich erschien es ihm, daß er nach dem ersten Alarmzeichen Gavlusch zu sich rief, anstatt kurz entschlossen selbst das Feuer zu eröffnen.
    „Man hat uns geortet", erklärte er dem Anführer der Lufken. „Die Energieerzeugung in dem fremden Schiff hat sich erhöht. Ich fürchte, daß man uns in Kürze angreifen wird."
    Ehe Gavlusch darauf antworten konnte, tauchte die kleine TRÄTON-Neben in eine Hölle aus entfesselter Energie. Yrtar zuckte erschrocken zurück, als die Bildschirme kurz auf-flammten, ehe die automatischen Blenden die Lichtflut dämpften.
    Zum Glück hatte er - noch ehe sie den Planeten erreichten - die Schutzschirme aufgebaut, denn Yrtar war ein sehr vorsichtiger Doprer, der außerdem eher bereit war, einer Maschine als einem organischen Wesen zu vertrauen.
    Gavlusch schnaufte verächtlich und ließ sich neben Yrtar hinter den Kontrollen nieder.
    „Wenn die Kerle nicht mehr zu bieten haben, kann uns nicht viel passieren", meinte er und tippte ein paar Schaltungen an.
    Gavlusch konnte selbstverständlich ein Raumschiff fliegen. Er wäre im Notfall sogar fä-hig gewesen, die TRÄTON-Neben mit verbundenen Augen auseinander zu nehmen und wieder zusammenzusetzen, denn solche Kenntnisse gehörten zu seiner Ausbildung. Trotzdem beschränkte er sich auf die strategische Seite des Unternehmens.
    Solange noch ein Doprer in der Nähe war, würde kein Angehöriger eines anderen wyngerischen Volkes ihm ins Handwerk pfuschen.
    „Keine Schirme", kommentierte Gavlusch. „Das ist schlecht für die Fremden."
    Yrtar sah aus den Augenwinkeln, wie Gavlusch sich mit der automatischen Zielvorrichtung beschäftigte.
    „Vorsicht!" mahnte er. „Wir sollen sie lebend fangen."
    „Keine Angst", murmelte Gavlusch. „Ich werde sie nicht rösten. Wir müssen nur kurz die Fronten klären. Ich kann meine Leute nicht nach draußen schicken, solange die da unten wie die Verrückten um sich schießen."
    Gavluschs Warnung an die Fremden fiel für Yrtars Begriffe entschieden

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